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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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teilen wolltest, in die du« – sie senkte den Kopf – »dich verliebt hattest. Du hast Wiederholungen schon immer gemocht.«
    »Warum waren an all diesen Stellen Hinweise deponiert, die mich als deinen potentiellen Mörder dastehen ließen? Ein Damenslip, deine Handtasche, dein Tagebuch . Erklär mir dieses Tagebuch, Amy, dieses Tagebuch mit all den Lügen.«
    Sie lächelte nur und schüttelte den Kopf, als täte ich ihr leid. »Alles, ich kann alles erklären«, wiederholte sie.
    Ich schaute in ihr süßes tränenverschmiertes Gesicht. Dann hinunter auf das ganze Blut. »Amy, wo ist Desi?«
    Wieder schüttelte sie den Kopf, ein trauriges kleines Lächeln.
    Gerade wollte ich zum Telefon gehen und die Polizei anrufen, als mir ein Klopfen an der Tür mitteilte, dass die Cops bereits zur Stelle waren.

Amy Elliott Dunne
    Die Nacht der Rückkehr
    Ich habe Desis Sperma von der Nacht, als er mich das letzte Mal vergewaltigt hat, noch in mir, daher läuft die medizinische Untersuchung reibungslos. Meine von den Fesseln wunden Handgelenke, meine verletzte Vagina, die ganzen Prellungen – der Körper, den ich vorzuweisen habe, ist wie aus dem Lehrbuch. Ein älterer Arzt mit feuchtem Atem und dicken Fingern führt die gynäkologische Untersuchung durch – schabt und keucht im gleichen Rhythmus –, während Detective Rhonda Boney meine Hand hält. Es ist, als hätte mich eine kalte Vogelkralle gepackt, kein bisschen tröstlich. Als sie denkt, ich schau nicht hin, grinst sie plötzlich. Sie freut sich unbändig, dass Nick doch kein böser Mensch ist. Ja, die amerikanischen Frauen stoßen einen kollektiven Seufzer der Erleichterung aus.
    Man hat eine Polizeiabordnung zu Desis Haus geschickt, wo sie ihn nackt und ausgeblutet vorfinden werden, einen verblüfften Ausdruck im Gesicht, ein paar Haarsträhnen von mir zwischen den Fingern, das Bett blutdurchtränkt. Das Messer, das ich für ihn und meine Fesseln benutzt habe, liegt dicht neben ihm auf dem Boden, dort, wo ich es habe fallen lassen, benommen und verstört, bevor ich barfuß und mit nichts außer seinen Schlüsseln – für das Auto, für das Tor – das Haus verlassen habe und, noch nass vom Blut, in seinen altehrwürdigen Jaguar gestiegen und wie ein lange verlorenes treues Haustier direkt nach Hause zu meinem Ehemann zurückgekehrt bin. Ich war auf den Zustand eines Tiers reduziert, ich hatte keinen anderen Gedanken im Kopf, als zu Nick zurückzukehren.
    Der alte Arzt teilt mir die gute Nachricht mit: kein bleibender Schaden und keine Notwendigkeit für eine Ausschabung – die Fehlgeburt war zu früh. Immer wieder packt Boney meine Hand und murmelt: Mein Gott, was Sie alles durchgemacht haben, meinen Sie, Sie können trotzdem ein paar Fragen beantworten? So schnell sind die Mitleidsbezeugungen vergessen, und sie kommt zur Sache. Ich finde, hässliche Frauen sind meistens entweder übermäßig respektvoll oder unglaublich grob.
    Du bist Amazing Amy, du hast eine brutale Entführung mit wiederholter Körperverletzung überlebt. Du hast deinen Kidnapper getötet und es geschafft, zu deinem Ehemann zurückzukehren, von dem du inzwischen weißt, dass er dich betrogen hat. Was machst du?
Du denkst zuerst an dich selbst und verlangst Zeit für dich allein, um dich wieder zu sammeln.
Du reißt dich noch ein kleines bisschen länger zusammen, damit du der Polizei helfen kannst.
Du überlegst, welches Interview du zuerst geben sollst – aus den ganzen Strapazen kann doch auch etwas Gutes erwachsen, zum Beispiel ein Buchvertrag.
    Antwort: B. Amazing Amy denkt immer zuerst an die anderen.

    Ich darf mich in einem Privatraum des Krankenhauses waschen, und ich ziehe mir die Sachen an, die Nick für mich zu Hause zusammengestellt hat – Jeans mit Falten, weil sie zu lange im Schrank gelegen haben, eine hübsche Bluse, die nach Staub riecht. Fast wortlos fahre ich mit Boney vom Krankenhaus zur Polizeiwache. Mit schwacher Stimme frage ich nach meinen Eltern.
    »Sie warten schon auf dem Revier«, erklärt Boney. »Sie haben geweint, als ich ihnen alles erzählt habe. Vor Freude natürlich. Vor Freude und Erleichterung. Wir geben Ihnen genug Zeit für Umarmungen, bevor wir unsere Fragen stellen, keine Sorge.«
    Die Kameras sind auch schon vor dem Revier. Der Parkplatz hat den hoffnungsvollen, allzu hell beleuchteten Look eines Sportstadions. Da es keine Tiefgarage gibt, müssen wir vorne anhalten, und die Menge stürzt sich sofort auf uns: Ich sehe feuchte Lippen und

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