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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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Schweißschicht auf der Haut, denn nun waren die Ängste meiner Frau wahr geworden. Man stelle sich die schreckliche Genugtuung vor, dass all die jahrelangen Sorgen sich endlich ausgezahlt hatten.
    »Natürlich fahr ich hin. Und ich schaue unterwegs auch in St. Louis vorbei und nehme mir diesen Desi vor. Ihr könnt es als erledigt betrachten.« Ich drehte mich um, setzte zu einem dramatischen Abgang an, kam fünf Meter weit, und auf einmal war Stucks wieder da, das Gesicht immer noch schlaff und verschlafen.
    »Hab gehört, dass die Cops gestern die Mall durchsucht haben«, sagte er und kratzte sich am Kinn. In der anderen Hand hielt er ein glasiertes Donut, unangebissen, und in der vorderen Tasche seiner Cargo-Hose zeichnete sich eine Beule in Bagel-Form ab. Um ein Haar hätte ich einen blöden Witz gemacht: Ist das ein Bagel in deiner Tasche oder …
    »Ja. War aber nichts.«
    »Am Tag. Diese Trottel waren am Tag dort.« Stucks sah sich verstohlen um, als hätte er Angst, dass die Cops ihn hören könnten. »Geh mal nachts hin, nachts sind sie da. Tagsüber hängen sie unten am Fluss rum oder sind unterwegs zum Fahnenschwenken.«
    »Fahnenschwenken?«
    »Na, du weißt doch, sie sitzen an den Ausfahrten am Highway mit diesen Schildern: Bin arbeitslos, helfen Sie bitte, brauche Geld für Bier, dieses ganze Zeugs«, erklärte er und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Fahnenschwingen eben.«
    »Okay.«
    »Aber nachts sind sie in der Mall«, wiederholte er.
    »Dann lass uns heute Nacht doch mal hingehen«, schlug ich vor. »Du und ich und wer auch immer.«
    »Joe und Mikey Hillsam«, sagte Stucks. »Die würden garantiert mitmachen.« Die Hillsams gehörten zu den harten Typen der Stadt. Typen, die ohne das Angst-Gen auf die Welt gekommen waren, immun gegen Schmerzen. Sportskanonen, die auf kurzen, muskulösen Beinen durch den Sommer rannten, Baseball spielten, Bier tranken, und sonderbare Mutproben machten: mit dem Skateboard in den Dränage-Graben springen, nackt auf den Wasserturm klettern. Typen, die sich am Samstagabend mit wilden Augen einen Joint drehten, und dann wusste jeder, dass etwas passieren würde, vielleicht nicht unbedingt etwas Gutes, aber immerhin etwas. Natürlich würden die Hillsams mit in die Mall kommen.
    »Gut«, sagte ich. »Heute Nacht gehen wir hin.«
    In meiner Tasche klingelte schon wieder das Wegwerfhandy. Aus irgendeinem Grund ließ es sich nicht richtig ausschalten. Es verstummte und klingelte gleich wieder los.
    »Gehst du nicht dran?«, fragte Stucks.
    »Nee.«
    »Solltest du aber. Jeder Anruf kann wichtig sein. Echt.«

    Den Rest des Tages gab es nichts zu tun. Keine Suche war geplant, keine zusätzlichen Flyer wurden benötigt, die Telefone waren allesamt bemannt. Marybeth begann, Leute heimzuschicken, denn viele standen nur gelangweilt rum und aßen. Ich hatte den Verdacht, dass Stucks sich die Hälfte des Frühstücksangebots in die Taschen gestopft hatte und damit abgezwitschert war.
    »Hat jemand was von den Detectives gehört?«, fragte Rand.
    »Nein, nichts«, antworteten Marybeth und ich wie aus einem Munde.
    »Das könnte ein positives Zeichen sein, richtig?«, fragte Rand mit Hoffnung in den Augen. Marybeth und ich ließen ihm die Freude und meinten ja, sicher.
    »Wann fährst du nach Memphis?«, fragte sie mich.
    »Morgen. Heute Abend suchen meine Freunde und ich noch einmal die Mall ab. Wir glauben, dass es gestern nicht richtig gemacht worden ist.«
    »Exzellent«, lobte Marybeth. »Das ist genau das, was wir brauchen. Wenn wir den Verdacht haben, dass etwas beim ersten Mal nicht richtig gemacht worden ist, dann tun wir es selbst. Denn ich bin – ich bin echt nicht sehr beeindruckt von dem, was bisher getan worden ist.«
    Rand legte seiner Frau die Hand auf die Schulter, ein Signal, dass dieser Refrain schon viele Male formuliert und gehört worden war.
    »Ich würde gern mitkommen, Nick«, sagte er. »Heute Abend. Ich möchte dabei sein.« Rand trug ein hellblaues Golf-Shirt und eine olivfarbene Hose, die Haare ein glänzender dunkler Helm. Ich stellte mir vor, wie er die Hillsam-Brüder begrüßte und versuchte, seine etwas verzweifelte Verbrüderungs-Routine abzuziehen – hey, ich trinke auch gern ein gutes Bier, wie steht es mit eurem Sportteam?  –, und wurde jetzt schon rot angesichts der bevorstehenden Peinlichkeit.
    »Na klar, Rand, selbstverständlich.«

    Mir blieben also gut zehn Stunden terminlich unverstellter Zeit. Inzwischen war mein Auto

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