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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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sie geantwortet: Einen, der jemanden sofort abschreckt. Lonnie hatte ihr gesagt, sie sollte in ein paar Tagen wiederkommen, und das hatte sie auch getan. Er hatte ihr keine Waffe besorgen können (»Das ist echt nicht mein Ding, Mann«), aber jetzt wünschte er sich, er hätte es geschafft. Und er erinnerte sich noch gut an sie, in den letzten Monaten hatte er sich gelegentlich gefragt, wie es ihr ging, dieser süßen Blonden mit dem ängstlichen Gesicht, die am Valentinstag eine Knarre kaufen wollte.
    »Wovor könnte sie denn Angst gehabt haben?«, fragte Rand.
    »Erzähl mir doch bitte noch mal von Desi, Rand«, sagte ich. »Bist du ihm je begegnet?«
    »Er ist ein paarmal vorbeigekommen«, erinnerte Rand sich stirnrunzelnd. »Ein netter Junge, sehr besorgt um Amy – er hat sie wie eine Prinzessin behandelt. Trotzdem hab ich ihn nie gemocht. Selbst als alles mit ihnen gut zu laufen schien – junge Liebe, Amys erster richtiger Freund –, selbst da konnte ich ihn nicht leiden. Er war total unhöflich zu mir, völlig grundlos. Und sehr besitzergreifend, was Amy anging, er hat sie so gut wie nie losgelassen. Ich fand es seltsam, sehr seltsam, dass er nicht mal versuchte, sich gut mit uns zu stellen. Die meisten jungen Männer wollen doch, dass die Eltern ihrer Freundin sie mögen.«
    »Ich wollte das jedenfalls.«
    »Und du hast es geschafft!« Er lächelte. »Du warst gerade richtig nervös, das war sehr süß. Desi war einfach nur unangenehm.«
    »Desi wohnt nicht mal eine Stunde von hier.«
    »Stimmt. Und Hilary Handy?«, überlegte Rand und rieb sich die Augen. »Ich möchte ja nicht sexistisch erscheinen – aber sie war noch unheimlicher als Desi. Dieser Typ aus der Mall, dieser Lonnie, der hat nicht behauptet, dass Amy Angst vor einem Mann hatte.«
    »Nein, er hat nur gesagt, sie hätte Angst«, korrigierte ich. »Da ist auch noch Noelle Hawthorne, diese Nachbarin aus unserer Straße. Sie hat der Polizei erzählt, sie wäre Amys beste Freundin gewesen, dabei weiß ich genau, dass das nicht stimmt. Die beiden waren nicht mal wirklich befreundet. Ihr Mann sagt, dass sie ausgeflippt ist, als sie von Amys Verschwinden gehört hat. Dass sie sich Bilder von Amy angeschaut und dabei geweint hat. Zuerst hab ich gedacht, er meint Internet-Fotos, aber … was, wenn es richtige Fotos gewesen sind? Was, wenn sie Amy verfolgt hat?«
    »Sie hat gestern versucht, mit mir zu reden, aber ich hatte so viel zu tun«, sagte Rand. »Sie hat Stellen aus Amazing Amy zitiert. Genau genommen aus Amazing Amy und der Krieg der besten Freunde . ›Beste Freunde sind die Menschen, die uns am besten kennen.‹«
    »Klingt ganz nach Hilary«, meinte ich. »Sehr erwachsen.«

    Kurz nach sieben trafen wir uns mit Boney und Gilpin in einem International House of Pancakes zum Kräftemessen: Es war lächerlich, dass wir ihre Arbeit erledigten. Es war verrückt, dass wir diejenigen waren, die Hinweise und Spuren entdeckten. Wenn die Cops aus der Gegend der Sache nicht gewachsen waren, war es Zeit, das FBI zu holen.
    Eine rundliche Kellnerin mit bernsteinfarbenen Augen nahm unsere Bestellung auf, schenkte uns Kaffee ein und blieb, da sie mich offensichtlich erkannte, in Hörweite, bis Gilpin sie wegscheuchte. Aber sie war wie eine wild entschlossene Schmeißfliege. Zwischen Getränke-Nachfüllen und Verteilen der Utensilien und dem wundersam raschen Erscheinen unseres Essens kam unsere Beschwerde lasch und ruckartig heraus. Dieses Vorgehen ist inakzeptabel … keinen Kaffee mehr, danke … es ist unglaublich, dass … äh, sicher, Roggen ist okay …
    Bevor wir fertig waren, unterbrach uns Boney. »Leute, ich verstehe, selbstverständlich wollt ihr nicht das Gefühl haben, nur hilflos dazusitzen und warten zu müssen. Aber was Sie getan haben, war gefährlich. Solche Aktionen müssen Sie bitte uns überlassen.«
    »Aber genau das ist doch der Punkt – Sie unternehmen ja nichts«, sagte ich. »Wenn wir letzte Nacht nicht losgezogen wären, hätten Sie diese Information über den Revolver nie bekommen. Was hat Lonnie denn gesagt, als Sie sich mit ihm unterhalten haben?«
    »Genau das Gleiche, was er Ihnen auch gesagt hat«, antwortete Gilpin. »Amy wollte bei ihm eine Waffe kaufen, und sie hatte Angst.«
    »Diese Information scheint Sie ja nicht gerade zu beeindrucken«, fauchte ich. »Glauben Sie, er hat gelogen?«
    »Nein, wir glauben nicht, dass er gelogen hat«, erwiderte Boney. »Der Typ hat keinen Grund, die Aufmerksamkeit der

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