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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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und naseweis die Fotos auf ihrem Handy durchgeklickt und jede Menge Bilder von einem oder auch zwei Exfreunden gefunden, die stolz grinsend in ihrem Bett lagen, und vermutlich würde ich irgendwann auch zu diesem Club gehören – ich wollte es sogar irgendwie. Aus irgendeinem Grund hatten mich die Fotos nicht beunruhigt, obwohl sie mühelos runtergeladen und innerhalb einer rachsüchtigen Sekunde an eine Million Menschen verschickt werden konnten.
    »Die Situation ist total verrückt, Andie. Du musst ein bisschen Geduld haben.«
    Sie rückte ein Stück weg. »Du kannst nicht sagen, dass du mich liebst, egal, was passiert?«
    »Ich liebe dich Andie, ehrlich.« Ich sah ihr in die Augen. Ich liebe dich zu sagen, war gefährlich, aber es nicht zu sagen, war zurzeit nicht weniger gefährlich.
    »Dann fick mich«, flüsterte sie und begann an meinem Gürtel herumzufingern.
    »Wir müssen momentan echt vorsichtig sein. Ich … Es wäre richtig, richtig blöd, wenn die Polizei jetzt von uns erfährt. Schlimmer noch als blöd.«
    »Darüber machst du dir also Sorgen?«
    »Meine Frau ist verschwunden, und ich habe eine heimliche … Freundin. Ja, das sieht nicht gut aus. Sondern kriminell.«
    »Wenn du das so sagst, klingt es, als wäre unsere Beziehung etwas Anstößiges.« Ihre Brüste waren immer noch nackt.
    »Die Leute kennen uns nicht, Andie. Deshalb werden sie denken, unsere Beziehung ist anstößig.«
    »Gott, das ist ja wie in einem schlechten Film noir.«
    Ich lächelte, denn ich hatte Andie mit dem Film noir bekanntgemacht – Bogart und Tote schlafen fest, Frau ohne Gewissen, die ganzen Klassiker. Das gehörte zu den Dingen, die mir an uns am besten gefielen – dass ich ihr Dinge zeigen konnte.
    »Warum sagen wir es der Polizei nicht einfach?«, fragte sie. »Wäre es nicht besser …«
    »Nein, Andie, denk nicht mal dran. Nein.«
    »Die werden es rausfinden …«
    »Warum? Warum sollten sie? Hast du irgendjemandem davon erzählt, Schätzchen?«
    Sie sah mich unruhig an, und sofort fühlte ich mich mies: Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so laufen würde. Sie hatte sich darauf gefreut, mich zu sehen, hatte sich ein fröhliches Wiedersehen ausgemalt, körperliche Ermutigung, und nun war ich ausschließlich damit beschäftigt, meinen Arsch in Sicherheit zu bringen.
    »Schätzchen, es tut mir leid, ich muss das wissen«, sagte ich.
    »Nicht mit Namen.«
    »Was heißt das, nicht mit Namen ?«
    »Ich meine«, sagte sie und zog endlich ihr Kleid hoch, »meine Freunde, meine Mom, die wissen, dass ich mit jemandem zusammen bin, aber sie kennen deinen Namen nicht.«
    »Und auch nicht eine Beschreibung von mir?« Die Frage klang dringlicher, als ich es beabsichtigt hatte, aber ich kam mir vor wie jemand, der verzweifelt zu verhindern versucht, dass die Decke einstürzt. »Zwei Leute wissen von uns, Andie. Du und ich. Wenn du mir hilfst, wenn du mich liebst, bleibt das auch so, und dann wird es die Polizei niemals herausfinden.«
    Sie fuhr mit dem Finger mein Kinn entlang. »Und was, wenn – wenn sie Amy finden?«
    »Du und ich, Andie, wir bleiben zusammen, ganz gleich, was passiert. Aber das geht nur, wenn wir vorsichtig sind. Wenn wir nicht aufpassen, kann es sein … kann es so schlimm kommen, dass ich ins Gefängnis muss.«
    »Vielleicht ist sie mit jemandem abgehauen«, meinte sie und lehnte die Wange an meine Schulter. »Vielleicht …«
    Ich spürte, wie ihr Mädchenhirn heißlief, wie sich Amys Verschwinden in eine hohle, skandalöse Romanze verwandelte, wie sie jede Tatsache ignorierte, die nicht dazu passte.
    »Sie ist nicht weggelaufen. Es ist etwas viel Ernsteres.« Ich legte einen Finger unter ihr Kinn, so dass sie mich ansehen musste. »Andie? Du musst das sehr ernst nehmen, okay?«
    »Natürlich nehme ich es ernst. Aber ich muss unbedingt öfter mit dir sprechen. Dich sehen. Sonst flippe ich aus, Nick.«
    »Wir können im Moment nur abwarten, mehr nicht.« Ich packte ihre Schultern. »Meine Frau ist verschwunden, Andie.«
    »Aber es ist ja nicht mal so, dass du …«
    Ich wusste, was sie sagen wollte – dass du sie überhaupt noch liebst  –, aber sie war klug genug, sich den Satz im letzten Moment zu verkneifen.
    Stattdessen schlang sie die Arme um mich. »Schau, ich will nicht streiten. Ich weiß, Amy ist wichtig für dich, und ich weiß, dass du dir echt Sorgen machst. Ich ja auch. Ich weiß, dass du unter einem Druck stehst, den ich mir nicht mal vorstellen kann. Also werde ich noch

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