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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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rösten kann. Dann fesseln wir ihn und packen ihn in Alufolie ein.«
    »Ja, soll er seine eigenen Hände braten«, meinte Turk schadenfroh.
    Sie waren zu Fuß unterwegs. Ein Fahrzeug hätte sie sofort verraten. Die Schnellstraße überquerten sie rennend, als würde jemand sie beobachten. Wer das sein sollte, war zwar nicht klar, aber es machte Spaß. Wie Krieg spielen, als sie klein waren.
    Von Edilios und Sams Leuten war niemand zu sehen.
    Kaum waren sie auf der anderen Straßenseite, stieg ihnen ein herrlicher Fleischgeruch in die Nasen.
    Erstaunlich, dachte Zil, wie gut der Geruchssinn funktioniert, wenn man hungert.
    Zil bedeutete Hank, Turk und Lisa, hinter der Garage zu bleiben. Er und Lance schlichen weiter, drückten sich um die Ecke der Garage und krochen bis zum Zaun, um zwischen den Holzplanken hindurchzuspähen.
    Hunter bearbeitete den Hirsch mit einem riesigen Fleischmesser. Offenbar wollte er den Hinterlauf abtrennen, stellte sich dabei aber reichlich ungeschickt an. Teile des Tiers waren verkohlt, andere noch blutig. Jetzt hielt er inne, hackte ein Stück Fleisch heraus und verschlang es gierig.
    Zils Mund füllte sich mit Speichel. Er bekam Magenkrämpfe.
    Sie schlichen zu den anderen zurück.
    »Der Zombie frisst alles allein auf«, berichtete Zil. »Ich schwöre, der lässt nichts übrig.«
    Lance nickte zustimmend.
    »Okay, wir machen Folgendes«, sagte Zil und erklärte den anderen seinen Plan.
    Turk, Hank, Lisa und Zil schlugen den Weg um das Haus herum ein, um Hunter von der anderen Seite zu überraschen. Lance hatte die wichtigste Aufgabe bekommen. Hunter kannte ihn nicht und hatte keinen Grund ihn zu fürchten.
    Als alle auf ihrem Posten waren, stand Lance hinter dem Zaun auf.
    »Hey, Mann.«
    Hunter wirbelte herum, schuldbewusst und verängstigt. »Was schleichst du dich so an? Wer bist du überhaupt?«
    »Immer mit der Ruhe, Mann. Ich hab das Fleisch gerochen und bin hungrig.«
    Hunter traute ihm nicht. »Ich will es Albert verkaufen. Ist genug für alle da. Ich hab schon gegessen und bin eingeschlafen. Aber jetzt wollte ich alles vorbereiten.«
    Lance kletterte über den Zaun und gab sich Mühe, harmlos zu wirken. »Soll ich dir beim Häuten helfen? Im Austausch für ein Stück? Du musst auch die Eingeweide rausholen, wusstest du das?«
    »Klar weiß ich das! Wollte gerade damit anfangen.«
    Zil beobachtete die beiden und dachte, dass sein alter Mitbewohner von diesen Dingen sichtlich keine Ahnung hatte. Er wartete nervös und ungeduldig ab. Jetzt bewegte sich Lance gelassen und voller Selbstvertrauen auf Hunter zu.
    Hunters ganze Aufmerksamkeit schien auf den großen Jungen gerichtet zu sein. Aber er griff ihn nicht an. Drohte ihm nicht einmal.
    »Los!«, flüsterte Zil.
    Er und Hank schlüpften als Erste durch das Gartentor. Sie bewegten sich schnell und lautlos.
    Der Fehler passierte, als Lance ihnen einen Blick zuwarf. Hunter bemerkte das Flackern in Lances Augen, schaute über seine Schulter, erkannte Zil, reagierte aber zu langsam.
    Hanks kräftiger Hieb mit dem Wagenheber traf ihn mitten auf die Stirn.
    Hunter fiel um wie ein gefällter Baum.
    Hank holte noch einmal aus, doch Zil packte ihn am Arm. »Das reicht. Fesselt ihn und wickelt seine Hände mit Folie ein.« Als Turk Hunter zu fesseln begann, fügte Zil hinzu: »Nicht so, hinter dem Rücken.«
    Turk grinste kleinlaut. »Deshalb bist du der Boss.«
    Als Hunter gefesselt war, kam Lisa mit der Alufolie und wickelte sie mehrmals um Hunters Hände.
    Dann packte Turk Hunters Hände noch in mehrere Schichten Klebeband ein und sorgte dafür, dass er seine Finger nicht mehr bewegen konnte.
    Hunter rührte sich nicht.
    Zil war mit zwei Schritten bei dem Tier, schnappte sich das Messer und schnitt von einem der Hinterläufe ein Stück ab. Obwohl das Fleisch noch blutig war, machte er sich darüber her wie ein hungriger Wolf. Die anderen lachten und taten es ihm nach. Turk stopfte zu viel auf einmal in sich hinein und musste sich übergeben. Danach aß er sofort weiter.
    Sie füllten ihre Bäuche und lachten vor Freude.
    Hunter regte sich. Er stöhnte.
    »Schade, dass wir keinen Zement haben«, meinte Zil. »Drake hat gewusst, warum er die Freaks einbetoniert hat.«
    »Drake ist selber ein Freak, oder?«, wandte Lisa ein.
    Die Frage gab Zil zu denken. War Drake ein Freak? Den Erzählungen nach war ihm seine Peitschenhand als Ersatz für den Arm gewachsen, den Sam abgefackelt hatte.
    »Wahrscheinlich, aber sicher weiß ich es nicht«,

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