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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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besser zu machen. Eine Welt zu schaffen, in der es nicht darum geht, dass ein paar Leute alle anderen übers Ohr hauen. Eine Welt, in der jeder gleich ist.«
    Albert lachte. »Ja, in der alle gleich hungrig sind.«
    Sam musste eine Entscheidung treffen. Sollte er den Laden schließen oder nicht? Wenn er sich dagegen entschied, gäbe er Albert nach und müsste sich mit Astrid herumstreiten.
    In diesem Moment bereute Sam zum x-ten Mal, dass er den Job des Bürgermeisters angenommen hatte.
    Er warf einen verstohlenen Blick auf Alberts Armbanduhr. Es war kurz vor neun.
    »Um halb elf machst du den Laden zu«, sagte er. »Die Leute müssen schlafen.«
    Im Club entspannte sich Quinn zum Beat aus den Boxen. Irgendein Ska-Punk. Später kam hoffentlich noch Hip-Hop, wenn er Glück hatte, einer von den Klassikern. Eines musste man Albert lassen: Er hatte den Laden in einen annehmbaren Schuppen verwandelt. Als Quinn beim Tanzen jemanden anrempelte, drehte er sich um, um sich zu entschuldigen.
    »Hey, Quinn!« Lana stand am Rand der Tanzfläche und musste gegen die laute Musik anschreien. Quinn starrte sie verblüfft an. Die Heilerin hatte ihn gemeint.
    »Oh. Hi, Lana. Cool, was?« Er deutete mit einer ungeschickten Geste in den Raum.
    »Ja, stimmt, ist irgendwie cool. Aber ich kenne hier niemanden.«
    »Quatsch, du kennst doch jeden hier.«
    Lana schüttelte den Kopf. »Nein. Jeder kennt mich. Oder glaubt es zumindest.«
    »Na ja, aber mich kennst du«, sagte Quinn mit einem schiefen Lächeln, damit klar war, dass er sich mit ihr nicht auf eine Ebene stellen wollte.
    Sie nickte so ernst, als würden ihr gleich die Tränen kommen. »Ich vermisse meine Eltern.«
    Quinn spürte einen Stich in der Brust. »Ja. Ich auch.«
    Lana streckte die Hand nach ihm aus. Quinn war so erstaunt, dass er eine Sekunde lang zögerte, bevor er sie nahm.
    Sie lächelte. »Darf ich einfach nur deine Hand halten, ohn e … du weißt schon, ohne dich heilen zu müssen?«
    Quinn lachte. »Das, was mit mir nicht stimmt, kannst du sowieso nicht heilen. Sag mal, möchtest du tanzen?«
    »Ich hänge seit einer Stunde hier rum, weil ich mit Albert verabredet bin. Du bist der Erste, der mich fragt. Ja, ich hätte Lust zu tanzen.«
    Hunter, der den DJ machte, hatte gerade zu einem ziemlich ordinären Rap gewechselt. Der Song war schon ein paar Jahre alt, aber immer noch cool.
    Während Quinn und Lana tanzten, stießen sie ein paarmal mit den Hüften aneinander. Als Nächstes kam ein verträumter Song von Lucinda Williams.
    »Ich liebe dieses Lied«, sagte Lana.
    »Ic h … also«, stammelte Quinn, »ich hab keine Ahnung, wie man langsam tanzt.«
    »Ich auch nicht. Versuchen wir es einfach.«
    Sie fassten sich ungeschickt an den Armen und schwangen sanft vor und zurück. Nach einer Weile legte Lana ihre Wange auf Quinns Schulter. Er konnte ihre Tränen auf seinem Nacken spüren.
    »Irgendwie traurig, das Lied«, meinte er unbeholfen.
    »Träumst du, Quinn?«, fragte Lana.
    Die Frage kam so unvermutet, dass er zusammenzuckte. Sie musste es gespürt haben, denn sie nahm den Kopf von seiner Schulter und sah ihn fragend an.
    »Ich hab nur noch Albträume«, sagte er. »Von der großen Schlacht.«
    »Du warst so mutig. Du hast die Kleinen in der Kita vor Drake und den Kojoten gerettet.«
    »Nicht alle«, erwiderte Quinn scharf. Dann schwieg er kurz, weil ihn der Traum wieder einholte. »Da war dieser Kojote. Und dieser kleine Junge. Un d … und dan n … Ich hätte die Bestie vielleicht noch abknallen können, aber ich hatte viel zu viel Angst, dass ich den Jungen treffe. Und dann war e s … zu spät.«
    Lana legte ihre Handfläche auf sein Herz und sagte: »Das kann ich nicht heilen.«
    Er senkte den Kopf, um die Tränen zu verbergen, die ihm in den Augen brannten.
    »Das quält mich seit Monaten«, sagte er schließlich. »Und was quält dich?«
    Sie neigte den Kopf zur Seite und blickte ihn nachdenklich an. Sicher fragte Lana sich, ob sie ihm vertrauen konnte. Gerade ihm, der den Ruf hatte, unzuverlässig zu sein. Charakterlos. Der Sam verraten und an Caine und Drake ausgeliefert hatte. Der nur geduldet wurde, weil er im entscheidenden Augenblick über seinen Schatten gesprungen war und auf den Abzug gedrückt hatt e …
    »Bist du mal jemandem begegnet, den du nicht mehr vergessen kannst?«, fragte sie ihn. »Du weißt schon, du lernst jemanden kennen und danach hast du das Gefühl, dass ein Teil von dir bei ihm geblieben ist.«
    »Nein«, antwortete Quinn ein

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