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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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wenig enttäuscht. »Der Typ ist aber ein echter Glückspilz.«
    Lana war so verblüfft, dass sie lachen musste. »Nein, so meine ich es nicht. Eher jemanden, der dich wie einen Fisch am Angelhaken hat. Der Haken tut verdammt weh, aber er steckt fest. Du kannst dich nicht befreien. Und dann kommt der Moment, in dem du dir nur noch wünschst, dass er dich endlich an Land zieht. Es zu Ende bringt und aus deinem Leben verschwindet, denn das Ganze ist ein einziger Albtraum, verstehst du?«
    Quinn nickte. Er verstand zwar nicht wirklich, wovon sie sprach, aber das Bild vom Fisch an der Leine leuchtete ihm ein. Quinn erkannte Hoffnungslosigkeit, wenn er ihr begegnete. Er hatte bloß nie damit gerechnet, sie bei der beliebtesten Person in der FAYZ anzutreffen.
    Die Musik hatte sich wieder verändert. Nichts Langsames mehr, die Leute wollten abtanzen. Hunter spielte jetzt Techno. Quinn kannte das Stück nicht, begann aber trotzdem, sich im Rhythmus zu bewegen.
    Lana hatte keine Lust mehr. Sie legte die Hand auf seine Schulter und sagte: »Da ist Albert. Ich muss was mit ihm besprechen.« Dann drehte sie sich um.
    Quinn blickte ihr nach und blieb mit dem Gefühl zurück, dass seine schlimmsten Albträume im Vergleich zu ihren ziemlich harmlos sein mussten.

Zwölf
    61 Stunden, 3 Minuten
    Sam war im Rathaus geblieben. Wie zu erwarten, hatten er und Astrid wegen Alberts Club noch heftig gestritten. Es war nicht ihr erster Streit und mit Sicherheit auch nicht ihr letzter.
    Sam hasste es, mit ihr aneinanderzugeraten. Wenn er überlegte, mit wie vielen Menschen er wirklich reden konnte, fielen ihm exakt zwei ein: Edilio und Astrid. Seine Gespräche mit Edilio drehten sich hauptsächlich um offiziellen Kram. Aber mit Astrid hatte er immer über alles Mögliche sprechen könne n – über Tiefsinniges genauso wie über Alltägliches. Das hatte sich geändert: Jetzt redeten sie nur noch über die Arbeit. Und gerieten sich laufend in die Haare.
    Er war in Astrid verliebt. Die Momente, in denen er sie küsste, ihr Haar streichelte und sie sich an ihn schmiegte, bewahrten ihn davor, verrückt zu werden.
    Aber statt zu schmusen und über Gott und die Welt zu reden, schrien sie sich an.
    Diese Nacht schlief Sam auf dem durchgelegenen Sofa in seinem Büro und wachte vor Sonnenaufgang auf. Er zog sich rasch an und verließ das Gebäude, bevor die ersten Leute ankamen und ihn mit ihren Problemen nervten.
    Die Straßen waren leer und still. Wie immer in letzter Zeit. Ein paar Kids durften zwar Auto fahren, aber nur in seinem Auftrag. Wenn mal ein Fahrzeug unterwegs war, was selten genug vorkam, hörte man es lange, bevor man es sah.
    Aus der Ferne drangen Motorengeräusche an Sams Ohr, die aber nicht von einem Auto stammten. Als er die niedrige Betonmauer zum Strand erreicht hatte und draufgesprungen war, erkannte er sofort, woher das Geräusch kam. Auf dem Wasser tuckerte ein Motorboot im Schritttempo dahin. Obwohl er in der Dämmerung nur eine Silhouette ausmachen konnte, war er sich ziemlich sicher, wer das Boot steuerte.
    Sam überquerte den Strand zum Ufer, formte die Hände zu einem Trichter und schrie: »Quinn!«
    Quinn wirkte sehr beschäftigt. Er hob den Kopf und rief zurück: »Bist du das, Bruder?«
    »Ja, Mann. Was machst du da?«
    »Warte mal!« Quinn bückte sich und lenkte das Boot gleich darauf in Richtung Ufer. Er ließ es auf den Sand laufen, drehte den Motor ab und sprang heraus.
    »Was machst du da?«, wiederholte Sam seine Frage.
    »Fischen.«
    »Was?«
    »Wir brauchen doch Nahrungsmittel, oder?«
    »Ja, aber du kannst dir nicht einfach ein Boot nehmen und fischen gehen.«
    Quinn musterte ihn überrascht. »Wieso nicht?«
    »Wieso nicht?«
    »Das Boot wird nicht genutzt. Die Ausrüstung habe ich irgendwo gefunden. Und ich schiebe immer noch jeden Wachdienst, für den mich Edilio einteilt.«
    Darauf wusste Sam nichts zu erwidern. »Hast du was gefangen?«
    »Ich habe ein Buch übers Angeln gelesen und es genau so gemacht, wie es dort steht.« Quinn beugte sich in das Boot und wuchtete etwas Schweres heraus. »Da. Ich wette, der wiegt mindestens vierzig Kilo. Er ist riesig.«
    »Nicht schlecht, Mann.« Sam musste trotz seiner schlechten Laune grinsen. »Was ist das für einer?«
    »Könnte ein Heilbutt sein, bin mir aber nicht sicher. Er sieht nicht so aus wie die Abbildung im Buch.«
    »Was hast du damit vor?«
    »Na ja«, antwortete Quinn nachdenklich. »Ich dachte, ich fahre gleich wieder raus und sehe zu, dass ich noch

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