GONE Hunger
werden.«
»Na und? Dann können sie halt irgendwie sehen. Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass wir sie mit unseren Kräften nicht beeindrucken können.«
Astrid schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollten wir gar nicht von ›sie‹ sprechen. Was ist, wenn es gar keine Einzelwesen sind? Wenn sie alle Teil eines Superorganismus sind? So was wie ein Bienenstock.«
»Dann müsste es irgendwo eine Königin geben.«
»Kann sein. Vielleicht sind sie aber nicht so hierarchisch strukturiert.«
Als er ihren Nacken küsste, lief ein angenehmer Schauer über ihren Rücken.
»Das ist alles schön und gut, Astrid. Aber wie töte ich sie?«
»Ich hätte da zwei Ideen: eine praktische, die du mögen wirst, und eine verrückte. Sie wird dir nicht gefallen.«
Es war an der Zeit, den kleinen Pete ins Bett zu bringen.
Astrid stand auf und rief den Signalsatz, den er gelernt hatte: »Petey, ins Bett und Augen zu.«
Pete warf ihr einen verwirrten Blick zu, als hätte er sie gehört, aber nicht verstanden. Dann stemmte er sich aus seinem Stuhl und stieg gehorsam die Treppe hinauf.
»Ich muss noch was erledigen und du musst Pete ins Bett helfen«, sagte Sam. »Erzähl mir rasch die Kurzfassung.«
»Okay. Geländewagen ohne Reifen, die auf ihren Felgen fahren. Durch Stahl können sich die Würmer nicht fressen. Das ist der praktische Vorschlag.«
»Hey, das könnte funktionieren!«, rief er aufgeregt. »SUVs auf Stahlfelgen, dazu Stangen mit Haken dran, die die Melonen oder den Kohl aus dem Boden reißen. Wir müssten es üben, aber solange die Würmer nicht fliegen können, wären die Leute im Wagen einigermaßen sicher.« Er grinste sie an. »Das ist der Grund, warum ich dich brauch e – auch wenn deine überlegene Art manchmal echt nervt.«
»Das ist keine Art «, erwiderte Astrid. »Ich bin dir überlegen.«
»Und die verrückte Idee?«
»Verhandle mit ihnen.«
»Was?«
»Sie bewegen sich wie eine Einheit. Sehen dich alle gleichzeitig an, obwohl sie keine Augen besitzen. Beweise habe ich keine, aber ich glaube, das sind keine Würmer. Das ist bloß ein Wurm.«
»Ich soll mit dem Superwurm sprechen? Mit dem Killerwurmgehirn verhandeln? Vergiss es! Dein Verstand hat sich wohl überhitzt. Ich muss los.«
Er versuchte sie zu küssen, aber sie wich ihm aus. »Gute Nacht, Sam. Hoffentlich hat Pete heute keine schlimmen Albträume. Obwohl das für dich sicher auch nicht beunruhigend wäre, sondern nur eine Folge meines überdrehten Verstands.«
Computer-Jack hatte einen alten Server aufgetrieben, der technisch zwar längst überholt war und nicht einmal annähernd seinen Bedürfnissen entsprach, aber wenigstens funktionierte. Er dachte an die in der ganzen Stadt herumstehenden PCs und Macs, die niemand benutzte und die sich vernetzen oder als Ersatzteillager ausschlachten ließen, und dass dann immer noch genug Geräte da wären, um jeden mit einem Rechner auszustatten. Was ihm jedoch fehlte, war ein brauchbarer Router. Ohne Router kein Internet.
Jack malte sich jetzt schon den Tag aus, an dem es in ganz Perdido Beach WLAN gäbe. Und die Möglichkeit, Blogs und Datenbanken ins Netz zu stellen und Fotos zu poste n … Vielleicht gelänge es ihm sogar, so was wie ein soziales Netzwerk aufzubauen, eine Art MySpace oder Facebook. YouTube und Wikipedia wären auch nicht schlecht.
Jemand klopfte an die Tür.
»Wer ist da?«
»Brianna.«
Jack öffnete ihr. Sie stand in einem Kleid vor ihm. Es war blau und kurz und hatte Spaghettiträger.
»Wie kannst du in dem Ding rumrennen?«, platzte es aus ihm heraus.
Brianna dachte kurz darüber nach. »Seh ich in dem Kleid blöd aus?«
»Nein, du siehst nicht blöd aus.«
»Danke, wie beruhigend«, erwiderte sie sarkastisch.
»Okay.« Er kam sich jetzt selbst blöd vor.
»Ich wollte gerade in den Club. Ich habe ein paar Batterien. Das ist alles.«
»Oh.«
»Und?«
Jack zuckte die Achseln. »Un d … ä h … viel Spaß.«
Brianna fixierte ihn volle fünf Sekunden lang, ohne auch nur einmal zu blinzeln. Dann verschwamm sie und war weg.
Er schloss die Tür und kehrte zu dem Computer zurück, der gerade den veralteten Server checkte. Es dauerte ungefähr fünf Minuten, bis Jack der Gedanke kam, dass ihm bei dem kurzen Gespräch mit Brianna etwas entgangen sein könnte.
Warum war sie überhaupt hergekommen?
Die Antwort ließ ihn zusammenzucken: Sie wollte ihn fragen, ob er mit ihr in den Club gehen wollte!
Jack hatte Albert geholfen, die Anlage aufzubauen, und dafür einen
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