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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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schnappte Albert.
    »Hast du ihm nichts erzählt?«, fragte Lana von der Rückbank. »Albert, er muss Bescheid wissen.«
    Weil Albert nicht antwortete, fuhr sie fort: »Quinn, wir holen das Gold.«
    Sie fing Quinns Blick im Rückspiegel auf.
    »Was?«
    »Aus der Hütte von Einsiedler Jim, weißt du noch? Das Gold«, erklärte Lana.
    Aus Quinns Miene sprach Besorgnis. »Nichts für ungut, aber beim letzten Mal hätten uns die Kojoten fast in Stücke gerissen.«
    »Ja, aber jetzt kannst du mit Waffen umgehen. Du hast ja eine dabei«, erwiderte Albert seelenruhig. »Und Cookie auch.«
    »Und wozu brauchen wir das Gold?« Quinns Stimme war schrill geworden.
    »Wir brauchen Geld«, antwortete Albert. »Der Tauschhandel klappt auf Dauer nicht. Das System funktioniert besser, wenn du eine Grundlage für den Geldwert hast.«
    »Hä?«
    »Okay, nehmen wir dein Fischgeschäft«, begann Albert zu erklären. »Du hast genug Fisch, um einen Teil davon gegen Orangen und Brot einzutauschen. Und dann immer noch genug, um jemanden dafür zu bezahlen, dass er meinetwegen bei dir sauber macht. Für den Deal musst du deinen Fisch aber an drei verschiedene Orte karren.«
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich hab Hunger«, scherzte Quinn. »Alter! Orangen? Brot? Hör auf.«
    Albert ignorierte ihn. »Wenn die Leute Geld haben, kannst du einen Markt aufbauen. Da kommen dann alle hin, die was zu verkaufen haben, richtig? Alle an einem Ort. Die Leute gehen dann mit ein paar Goldstücken von Stand zu Stand und du musst nicht mehr mit deinem Fisch oder einer Schubkarre voller Orangen durch die halbe Stadt laufen.«
    »Also steh ich auf deinem Markt rum und die Leute kommen zu mir, um zu tauschen?«
    »Nein, Mann! Du verkaufst deinen Fisch an jemanden, der ihn zum Markt bringt und an andere weiterverkauft. Du musst draußen sein und fischen, weil du das gut kannst. Du verkaufst keinen Fisch. Du fängst ihn.«
    Quinn runzelte die Stirn. »Du meinst, ich verkaufe ihn dir.«
    »Kann sein«, stimmte Albert ihm zu. »Auf diese Weise tust du, was du kannst, und ich tue, was ich kann. Und damit das alles klaglos über die Bühne geht, brauchen wir irgendeine Art von Geld.«
    »Na ja, da ich jetzt die ganze Nacht hier beschäftigt bin, gibt’s morgen sowieso keinen Fisch«, brummte Quinn. Dann stellte er die Frage, mit der Lana gerechnet hatte. »Warum kommst du eigentlich mit, Heilerin?«
    »Weil sie den Weg kennt«, sagte Albert. »Ich bezahle sie auch. Sobald ich das Gold habe. Das bringt mich zum nächsten Punkt, nämlich zum Kredit.«
    Armer Albert, dachte Lana, als er anfing, über den Nutzen von Krediten zu sprechen. Er war ein kluger Kerl und eines Tages gehörte ihm wahrscheinlich die ganze FAYZ, aber er hatte keine Ahnung, warum sie sich auf diesen Ausflug eingelassen hatte.
    Alles Gold der Welt würde nicht ausreichen, um sie für das zu bezahlen, was sie sich vorgenommen hatte.
    »Es gibt Wichtigeres als Geld«, sagte Lana mehr zu sich selbst.
    »Was zum Beispiel?«, hakte Albert nach.
    »Freiheit.«
    Als hätte sie Albert ein Stichwort geliefert, erklärte er ihnen jetzt, wie man sich mit Geld auch Freiheit kaufen konnte. Lana dachte, dass er wahrscheinlich Recht hatte. In den meisten Fällen. Aber nicht in ihrem Fall.
    Sie konnte die Dunkelheit nicht bestechen. Aber vielleich t … vielleicht konnte sie sie ja töten.
    Caine starrte schweigend aus dem Fenster und kaute an seinem eingerissenen Daumennagel. Panda saß am Steuer, während Computer-Jack eingequetscht zwischen Diana und der Wanze auf der Rückbank hockte. Sie befanden sich im ersten Wagen. Der zweite, ein SUV, war direkt hinter ihnen. In ihm saßen Drake und vier seiner Soldaten. Alle bewaffnet.
    Sie waren nicht sehr schnell unterwegs. Caine bestand darauf. Panda fuhr zwar sicherer als früher, aber er war nun mal erst dreizehn und dazu ein schrecklicher Angsthase.
    Der SUV hinter ihnen klebte ungeduldig an ihrer Stoßstang e – zweifellos auf Drängen von Drake.
    Sie kamen an stillgelegten Betrieben vorbei, schlängelten sich zwischen ineinander verkeilten Autowracks und auf dem Dach liegenden Lastern hindurch und wichen dem Schutt aus, den die Verpufften zurückgelassen hatten.
    Schließlich kam die Abzweigung zum Kraftwerk.
    »Fahr ja nicht zu dicht am Straßenrand«, warnte Caine. »Da geht’s kerzengerade runter.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Panda.
    Caine beugte sich vor und warf einen Blick auf das gut hundert Meter tiefer gelegene Meer. Er fragte sich, ob er

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