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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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athletisch, gut aussehend und intelligent. Zil konnte kaum glauben, dass gerade er ihm so viel Respekt erwies und nicht versuchte, das Kommando zu übernehmen.
    »Hi.«
    Zil wandte den Kopf und blickte in das Gesicht eines Mädchens, das er flüchtig kannte. Sie hieß Lisa. Lisa Irgendwas.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich absolut deiner Meinung bin«, sprudelte es aus Lisa Irgendwas heraus.
    »Ehrlich?« Zil war im Umgang mit Mädchen völlig unerfahren. Er hoffte, nicht zu erröten. Nicht dass Lisa schön war, aber sie war süß. Außerdem trug sie einen kurzen Rock und war geschminkt. In der FAYZ machte sich kaum noch ein Mädchen die Mühe, »mädchenhaft« auszusehen.
    »Die Freaks sind total außer Kontrolle geraten«, ereiferte sich Lisa.
    »Ja«, stimmte Zil ihr misstrauisch zu, weil ihm nicht klar war, was sie von ihm wollte.
    »Ich bin so froh, dass du ihnen die Meinung sagst. Du bist so was von mutig.«
    »Danke.« Zil setzte ein ungeschicktes Lächeln auf und wollte gehen.
    »Kann ic h …?«, setzte Lisa an.
    »Was?«
    »Ich meine, was habt ihr jetzt vor? Vielleicht kann ich ja helfen.«
    Zil geriet kurz in Panik. Vorhaben? Was denn? Das Rathaus war getaggt und sie hatten ein paar Scheiben eingeschlagen. Was sollte er schon großartig vorhaben, solange Hunter nicht auffindbar war?
    Und dann dämmerte es Zil. Wenn er jetzt nichts unternahm, wäre alles verloren. Seine Jungs würden sich wieder aus dem Staub machen, sich treiben lassen und bloß eine weitere Gruppe von Kids sein, die tatenlos rumhingen und langsam verhungerten.
    »Ja, ich könnte deine Hilfe gebrauchen«, sagte Zil zu Lisa. »Ich hab einen Plan.«
    »Was hast du vor?«, fragte sie begierig.
    »Ich sorge dafür, dass die echten Menschen wieder das Kommando haben und die Zombies verschwinden. Der Laden muss so laufen, wie wir das wollen.«
    »Richtig!«, rief Turk.
    »Wir sechs hier sind erst der Anfang«, sagte Zil.
    »Genau!«, stimmte Hank ihm zu.
    »Zils Crew«, sagte Turk.
    Zil winkte bescheiden ab. »Ich weiß was Besseres: Wir nennen uns die Human Crew .«

Dreissig
    13 Stunden, 38 Minuten
    Caine war vor Erschöpfung eingeschlafen. Er lag auf dem Sofa im Büro des Betriebsleiters und kam nur langsam wieder zu sich. Im ersten Moment wusste er nicht einmal, wo er sich befand. Als er sich umsah, schien die gesamte Zimmereinrichtung zu vibrieren. Er rieb sich die Augen und setzte sich auf.
    Im Stuhl des Betriebsleiters saß jemand. Ein grüner Mann. Das Grün schien aus ihm herauszuleuchten, als würden in ihm drin irgendwelche Chemikalien brennen.
    Der Mann hatte kein Gesicht. Seine Gestalt wirkte unferti g – wie eine nur zur Hälfte fertiggestellte Tonskulptur. Als Caine genauer hinsah, erkannte er Millionen Kristalle, manche so winzig wie Punkte, andere fast schon so groß wie Zuckerwürfel. Sie blieben ununterbrochen in Bewegung und erinnerten an einen wuselnden Ameisenhaufen.
    Caine schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, war die Erscheinung verschwunden. Eine Halluzination. Caine war das gewohnt. Er hatte laufend Halluzinationen.
    Als er aufstand, schwankte er. Ihm war übel, als hätte er sich eine Grippe eingefangen. Sein Gesicht war verschwitzt und das Hemd klebte ihm auf der Haut. Ihm war zum Kotzen zumute, aber sein Magen war leer.
    Durch die Scheibe konnte er in die Steuerzentrale schauen. Diana schlief oder döste in ihrem Stuhl, ihre Füße lagen auf dem Tisch vor ihr. Ohne die langen Haare sah sie seltsam aus. Caine hatte Dianas Haare geliebt.
    Jacks Kopf ruhte auf demselben Tisch. Sein Gesicht war verschwollen, er machte einen Schmollmund wie ein Baby und schien zu schnarchen.
    Die beiden Geiseln saßen aneinandergelehnt da und schliefen, Drakes Schläger ebenfalls.
    Die tote Brittney lag zusammengekrümmt auf dem Boden. Die Blutlache war verschmiert, als hätte jemand versucht, das Mädchen unter den Tisch zu schieben.
    Drake war als Einziger wach. Er stand regungslos an der Wand, den Peitschenarm um seine Taille gewickelt und in der anderen Hand die Maschinenpistole.
    Caine fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis Drake ihn zum Kampf herausforderte. Während er außer Gefecht gewesen war, hatte Drake nichts unternommen. Doch jetzt erteilte Caine wieder Befehle. Er wusste, dass Drake schon die Messer wetzte.
    Caine riss sich zusammen. Er wollte in die Steuerzentrale gehen, kam aber nur bis zur Tür, denn plötzlich spürte er einen entsetzlichen Hunger, der ihn in die Knie zu zwingen drohte. Er hielt

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