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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Albert.
    Das waren aber nur die Hauptprobleme. Daneben gab es Tausende Kleinigkeiten, die sein Hirn in ein aufgescheuchtes Hornissennest verwandelten. Streitereien. Hunde und Katzen. Eingeschlagene Fensterscheiben. Benzin, das rationiert werden musste. Müllberge in der ganzen Stadt. Verstopfte Toiletten. Zähne, die nicht geputzt wurden. Kids, die Alkohol tranken. Schlafenszeiten. Zigaretten und Gras.
    Er setzte sich auf sein Bett, ließ den Kopf und die Schultern hängen und hätte am liebsten geheult. Es war aber niemand mehr da, der ihn trösten und ihm sagen würde: Mach dir keine Sorgen, es kommt schon wieder alles in Ordnung.
    Es würde nie wieder wie früher sein.
    Sie waren am Ende.
    Er hörte Schritte im Wohnzimmer und ahnte, wer das war: die Einzige, die sein Versteck kannte.
    Die Tür zu seinem Zimmer ging mit einem leisen Knarren auf. Der Strahl der Taschenlampe fand sein Gesicht und blendete ihn. Er schloss die Augen.
    Die Taschenlampe ging aus. Astrid kam wortlos herein und setzte sich neben ihn.
    Lange sprachen sie kein Wort. Sie saßen nebeneinander, ihr Bein berührte seines.
    »Ich tue mir selbst leid«, sagte er schließlich.
    »Wieso das denn?«
    Er benötigte einen Moment, um zu begreifen, dass sie ihn auf den Arm nahm. Sie kannte die Liste in seinem Kopf so gut wie er.
    »Sag mir bitte nicht, warum du hier bist, okay?«, bat er. »Auch wenn es noch so wichtig ist. Ich bin sicher, es geht um Leben und Tod, trotzdem will ich nichts davon hören.«
    Ihr Zögern war Antwort genug. Es gab also eine neue Krise, von der Sam unbedingt erfahren musste. Er sollte mal wieder eine wichtige Entscheidung treffen oder ein Machtwort sprechen.
    Doch es war ihm egal.
    Beide schwiegen.
    Nach einer Weile stand Astrid auf.
    »Du willst es nicht hören«, sagte sie. »Weil sie dich nicht finden konnten, sind sie zu mir gekommen. Und jetzt hab ich dich gefunden.«
    »Es interessiert mich nicht«, warnte Sam.
    Aber Astrid ließ nicht locker. »Die Wanze ist übergelaufen. Er war im Auftrag von Caine unterwegs. Sie haben einen Freak, der Träume sehen kann, irgendein Mädchen. Die Wanze sollte es holen und zu einer Mine in den Hügeln bringen. Zu irgendeinem Monster.«
    »Ja?«, fragte er aus reiner Höflichkeit.
    »Und Cookie ist wieder aufgetaucht. Er ist zu Fuß in die Stadt zurückgekommen. Ist die ganze Nacht gelaufen. Er hat einen Brief von Lana.«
    Na und? Sam hatte nichts dazu zu sagen.
    Astrid fuhr einfach fort: »Die Wanze hat erzählt, sie nennen es Gaiaphage. Lana nennt es Dunkelheit.«
    Sam bedeckte sein Gesicht mit den Händen. »Astrid, ich pfeife darauf. Wann schießt mir endlich jemand in den Kopf, damit ich nicht mehr für alle denken muss?«
    Astrid setzte sich wieder neben ihn und nahm ihn in die Arme. Obwohl er sich schämte, konnte er sich nicht mehr beherrschen und brach in Tränen aus. Er weinte und schluchzte wie früher, wenn er als kleiner Junge aus einem bösen Traum aufgeschreckt war. Unkontrolliert, hemmungslos.
    Allmählich beruhigte er sich und seine Atmung wurde wieder regelmäßig.
    »Bin ich froh, dass keine Lichter an sind. Schlimm genug, dass du es hören musstest.«
    Astrid blieb still.
    »Ich kann nicht mehr«, flüsterte er.
    Wieder antwortete sie nicht, sondern hielt ihn einfach nur fest. Nach einer Weile löste sich Sam sanft aus ihren Armen.
    Er holte Luft. »Du erzählst doch niemande m …?«
    »Nein. Aber Sa m …«
    »Ich bin einen Hauch davon entfernt, wieder zusammenzuklappen.«
    »Okay.«
    Sam atmete tief durch und riss sich zusammen. »Also, was steht in Lanas Brief?«

Dreiunddreissig
    7 Stunden, 58 Minuten
    Kaum hatte sich Hunter von Duck verabschiedet, war Zil mit seiner Truppe aufgetaucht. Hunter war ihnen nur um Haaresbreite entwischt und dorthin geflohen, wo sie ihn am wenigsten vermuten würden: raus aus der Stadt.
    Als die Schnellstraße hinter ihm lag, war er in seiner Panik weitergerannt und hatte die Hügel angepeilt. Immer mit dem Gefühl im Nacken, dass Zil und sein Schlägertrupp ihm dicht auf den Fersen waren und ihn jeden Moment einholen würden. Was ihn dann erwartete, wollte er sich lieber nicht ausmalen.
    Das alles war völlig verrückt. Nicht zu fassen. Zil und er waren nie die besten Freunde gewesen, aber sie hatten unter demselben Dach gewohnt. Wie Kumpel. Wie Leute, die zusammen chillten und sich ein Spiel ansahen oder Mädchen anmachten oder sonst was. Zil und er und Harry un d …
    Harry.
    Mann, er hatte Harry niemals wehtun wollen. Dafür

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