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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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umzubringen«, sagte er nach einer Weile.
    Edilio wartete ab.
    »Natürlich weiß ich, dass bei einem Kampf vielleicht jemand schwer verletzt wird. Das ist auch schon vorgekommen. Das weißt du, du warst dabei.«
    »Ja, ich war dabei.«
    »Aber wenn er es ist, ich meine, wenn Drake aus irgendeinem Grund wieder da is t … dann tue ich nicht mehr nur das, was ich muss. Verstehst du?«
    Edilio blieb ihm die Antwort schuldig.
    »Ich habe immer alles getan, um andere zu retten. Oder mich selbst. Diesmal ist es anders. Ich meine, wenn es Drake ist.«
    »Alter, das war Zil. Zil und seine Crew.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Ja, Zil. Aber ich weiß, dass er da ist. Edilio, ich spüre es.«
    »Sa m …«
    »Wenn ich ihn sehe, bringe ich ihn um. Nicht aus Notwehr. Ich warte nicht darauf, dass er angreift. Wenn ich ihn sehe, brennt er.«
    Edilio fasste ihn an den Schultern und brachte sein Gesicht ganz nahe an seines. »Sam, du hörst mir jetzt zu. Du steigerst dich in was rein. Das Problem ist Zil. Okay? Wir haben reale Probleme, wir brauchen keine Albträume. Ganz abgesehen davon, dass kaltblütiger Mord nicht unser Ding ist. Nicht einmal, wenn’s um Drake geht.«
    Sam befreite sich aus seinem Griff. »Wenn es Drake ist, brennt er. Und wenn du und Astrid mich dann verhaften wollt, meinetwegen.«
    »Okay, du tust, was du tun muss t – und ich auch. Im Moment müssen wir herausfinden, was Zil vorhat. Ich gehe jetzt los und hör mich um. Willst du mitkommen? Oder lieber hier in der Finsternis rumstehen und weiter über Mord quatschen?«
    Edilio brachte sein Maschinengewehr in Anschlag, machte kehrt und stapfte davon.

Zweiundzwanzig
    14 Stunden, 17 Minuten
    Als sie von der Schnellstraße auf die Zufahrtsstraße kamen und in die Stadt zurückeilten, waren sie nicht mehr so zahlreich wie am Anfang. Die Schwachen und Ängstlichen hatten beim ersten Ausbruch von Gewalt kalte Füße bekommen und sich aus dem Staub gemacht.
    Jammergestalten, dachte Zil. Feiglinge.
    Ein Dutzend war aber noch da. Der harte Kern. Zwei von ihnen schoben die Schubkarre mit den leise klirrenden Flaschen und zogen Benzinschwaden hinter sich her.
    Bei der Schule bogen sie nach links ab und liefen an den düsteren, nur an ihren Silhouetten erkennbaren Gebäuden vorbei. Sie waren ihm so fremd geworden.
    Zil konnte keine Fenster ausmachen, aber er wusste noch ungefähr, wo seine Klasse gewesen war und wo er jeden Morgen gelangweilt an seinem Tisch gesessen und den monotonen Vorträgen seines Klassenlehrers zugehört hatte. Das alles war so lange her.
    Und jetzt war er der Anführer einer Armee. Seine Truppe war zwar klein, aber sie stand entschlossen hinter ihm. Gemeinsam kämpften sie für eine große Sache. Perdido Beach für die Menschen. Tod den Freaks. Tod den Mutanten.
    Er ging vorneweg, führte sie an auf ihrem Marsch in die Freiheit und zur Macht.
    An der Golding mussten sie nach rechts und dann weiter bis zu der Kreuzung an der Sherman Avenue, der mit Caine vereinbarten Angriffszone. Warum sie gerade dort losschlagen sollten, wusste er nicht. Caine hatte nur gesagt, sie sollten dort anfangen. Sich auf der Sherman Avenue in Richtung Meer vorarbeiten und alles niederbrennen, bis sie den Ocean Boulevard erreicht hatten. Wenn dann noch genug Benzin übrig war, sollten sie auf dem Boulevard weitermachen, aber auf keinen Fall hinunter zum Hafen ziehen.
    »Wenn ich euch Schwachköpfe zum Hafen kommen sehe, gilt unser Deal nicht mehr«, hatte Caine ihn gewarnt.
    Schwachköpfe. Zil kochte innerlich vor Wut, wenn er nur daran dachte. Caines Überheblichkeit, diese Arroganz und Geringschätzung aller, die keine Freaks ware n – aber keine Sorge, schwor sich Zil, du kommst auch noch dran.
    »Wir sind da«, sagte Zil, doch dann fand er seine Worte nicht feierlich genug. Sie waren im Begriff, in die Geschichte der FAYZ einzugehen. Dieser Moment war der Anfang vom Ende der Freaks. Der Beginn von Zils Herrschaft.
    Zil wandte sich seinen Leuten zu, die ihn erwartungsvoll und schwindlig vor Aufregung ansahen.
    »Es ist so weit. Wir schlagen zu. Für die Menschen.« Turk hatte diesen Satz geprägt. Als Schlachtruf, den sich jeder merken konnte. »Wir schlagen zu. Für die Menschen!«, rief Zil jetzt noch einmal und schon lauter und mutiger.
    »Tod den Freaks!«
    »Zündet sie an!«, brüllte Hank.
    Feuerzeuge klickten, Streichhölzer kratzten über Reibflächen. Ihre gelben Flammen warfen gespenstische Schatten auf die von Furcht und entschlossener Wut verzerrten

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