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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Edilio hat keine Kräfte.«
    »Oh doch!«, widersprach Astrid. »Seine Kraft besteht darin, dass man sich auf ihn verlassen kann und dass er einen Kampf nicht scheut, wenn es sein muss.«
    Es wurde kein Einwand mehr erhoben.
    »Okay«, sagte Sam. »Unsere Leute sind auf ihren Posten. Sobald es losgeht, gibt Edilio ihnen Bescheid. Taylor, ich weiß, deine Aufgabe ist langweilig, sie ist aber auch nicht ganz ungefährlich. Nimm dir jemanden mit, damit ihr abwechselnd schlafen könnt. Einer von euch muss immer wach sein. Und hör nicht auf zu üben. Breeze, deine Rolle ist extrem wichtig. Du bist unser Kommunikationssystem. Dekka? Sobald wir von Taylor hören, kommen wir ins Spiel.«
    »Cool«, erwiderte Dekka.
    »Wir schaffen das«, sagte Sam.
    Die Versammlung löste sich auf. Astrid blieb noch.
    Sam berührte Edilio an der Schulter. »Hör mal, wenn du Quinn einsetzen kanns t …«
    »Hab schon dran gedacht. Er ist ein ziemlich guter Schütze. Ich hab ihn auf dem Dach der Kita postiert. Mit einer Maschinenpistole.«
    Sam nickte, klopfte Edilio auf den Rücken und wartete, bis er gegangen war.
    »Quinn mit einer Maschinenpistole«, sagte er kopfschüttelnd. »Ich verlange von meinem Freund, dass er auf Menschen schießt.«
    »Er soll sich und die Kleinen verteidigen«, widersprach Astrid.
    »Das ändert natürlich alles.« Sams Sarkasmus war nicht zu überhören.
    »Was soll ich tun?«, fragte Astrid. »Mir hast du noch keine Aufgabe gegeben.«
    »Ich will, dass du an einem sicheren Ort bist und dich dort versteckst, bis es vorbei ist.«
    »Abe r …«
    »Astrid, ab morgen Nachmittag brauche ich dich da oben.« Er zeigte in die Höhe.
    »Im Himmel?«, fragte Astrid mit einem Grinsen.
    »Komm mit!« Er ging mit Astrid und ihrem Bruder zum Kirchturm und brachte sie nach oben.
    Durch die von Drake eingeschlagenen Luken waren die Lichter von Perdido Beach zu sehen, die der Stadt etwas gespenstisch Normales verliehen. Die Straßenlampen waren an und mittendrin leuchtete das gelbe McDonald’s-Schild. Eine Brise strich an ihnen vorbei, sie duftete nach Fichtennadeln, Meersalz und Algen.
    Jemand hatte in dem engen Glockenturm zwei Schlafsäcke ausgebreitet. Neben einer Papiertüte lagen ein Feldstecher und ein Walkie-Talkie.
    Viel Platz war hier nicht. Der kleine Pete verzog sich sofort in einen staubigen Winkel. Da die Glocke fast den ganzen Raum einnahm, standen Astrid und Sam ganz dicht nebeneinander.
    »Ich muss dir etwas sagen«, flüsterte Astrid.
    »Ein Geheimnis?«
    »Ich war mir nicht sicher, deshalb hab ich dir noch nichts erzählt. Es lässt sich schwer vom IQ trennen, denn unter Intuition versteht man eine gesteigerte, aber trotzdem normale Wahrnehmung. Lange dachte ich, es würde sich bloß um Intuition handeln.«
    »Die Kraft«, sagte Sam. »Ich hab mich schon gefragt, ob dir bewusst ist, dass du sie hast. Diana sagte, du bist ein Zweier. Ich wollte dich nicht darauf ansprechen, damit du dir nicht auch noch darüber den Kopf zerbrechen musst.«
    »Das dachte ich mir schon. Aber es ist unheimlich. Wenn ich jemanden an der Hand berühre, sehe ich manchmal so eine Art Feuerschwanz am Himmel.«
    Er schob sie ein wenig von sich weg, um ihr ins Gesicht blicken zu können. »Einen Feuerschwanz?«
    Sie zuckte die Achseln. »Seltsam, nicht? Er kann strahlend hell sein oder schummrig, lang oder kurz. Ich habe keine Ahnung, was er bedeutet. Ich habe keine Kontrolle darüber und bis jetzt habe ich mich auch noch gar nicht richtig damit befasst. Es fühlt sich an, als könnte ich die Bedeutung eines Menschen messen, seine Macht. Als würde ich in seine Seele schauen, vielleicht sogar sein Schicksal erkennen, aber ausgesprochen metaphorisch.«
    »Ausgesprochen metaphorisch?«, wiederholte er. »Du hast die Kraft der Metapher?«
    Das brachte ihm einen kleinen Schubs, aber endlich auch ein Lächeln ein.
    »Klugscheißer. Was ich sagen will: Ich habe von Anfang an gewusst, dass du eine wichtige Rolle spielst, Sam. Du bist wie eine Sternschnuppe, die einen langen Funkenschweif hinter sich herzieht.«
    »Fliege ich morgen gegen die Wand?«
    »Das weiß ich nicht«, gab sie zu. »Ich weiß nur, dass du die hellste Sternschnuppe am Himmel bist.«
    Computer-Jack schreckte aus dem Schlaf auf und spürte ihre weiche Hand auf seinem Mund. Draußen war es dunkel, doch der Raum lag im blauen Lichtschimmer eines Monitors. Er erkannte die Konturen ihres Gesichts, die dunklen Haare. Ihre Augen glitzerten.
    »Steh auf, Jack!«
    Sein

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