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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Diana verspannte sich.
    »Wahrscheinlich sterbe ich heute Nacht.«
    »Ist das nicht eine Spur zu melodramatisch? Eben warst du noch unbesiegbar und jetz t …«
    Er unterbrach sie mit einem Kuss. Sie ließ ihn ein paar Sekunden gewähren, dann schob sie ihn weg, jedoch nicht stark genug, um sich aus seiner Umarmung zu befreien.
    »Was soll das denn?«
    »Das ist ja wohl das Mindeste, was du mir schuldest.« Er klang wie ein trotziges Kind.
    »Ich bin dir etwas schuldig?«
    »Ja. Außerdem dachte ich … du weißt schon.« Seine Dreistigkeit war in Gereiztheit übergegangen und seine Gereiztheit löste sich gerade in Verlegenheit auf.
    »Du kannst das nicht sehr gut, wie?«, spottete Diana.
    »Was willst du hören? Dass ich dich scharf finde?«
    Diana warf ihren Kopf zurück und lachte. »Du findest mich scharf? Das willst du mir sagen? Gerade warst du noch der Gebieter der FAYZ und jetzt bist du ein jämmerlicher Junge, der sich seinen ersten Kuss holt.«
    Caines Miene verdunkelte sich und sie wusste, dass sie zu weit gegangen war. Er hielt ihr die Hand vors Gesicht und spreizte die Finger. Regungslos wartete sie auf seinen Angriff.
    »Du hast Angst vor mir, Diana«, flüsterte Caine. »Dein ganzes arrogantes Gehabe ist nichts als Fassade. Ich kann es dir von den Augen ablesen.«
    Sie erwiderte nichts. Er war immer noch gefährlich. Aus dieser Nähe war er stark genug, um sie mit einem einzigen Gedanken zu töten.
    »Ich will nicht wie ein jämmerlicher kleiner Junge wirken, der sich seinen ersten Kuss holt«, fuhr Caine fort. »Wie wär’s also, wenn du mir einfach gibst, was ich will? Und von jetzt an nur noch das tust, was ich sage?«
    »Drohst du mir?«
    Caine nickte. »Hier in der FAYZ geht es um Macht. Ich habe sie. Du nicht.«
    »Wir werden ja sehen, ob du wirklich so mächtig bist, wie du glaubst«, erwiderte Diana. »Warten wir’s ab.«

Dreiundvierzig
    2 Stunden, 22 Minuten
    Da von der Kita kein Fenster auf die Plaza hinausging, war Sam in den schmalen Durchgang neben dem Gebäude geschlichen und hatte von dort aus durch eine der Glasscheiben hineingespäht. Die Kojoten waren im ganzen Raum verteilt. Bei Drakes Anblick war ihm die Luft weggeblieben.
    Die Tiere hatten ihn sofort gewittert. Drake hatte ihm in die Augen geschaut, gelangweilt seine Peitschenhand ausgewickelt und die Jalousie heruntergezogen.
    Die Kinder saßen eng aneinandergedrängt um den Fernseher, wo gerade Die kleine Meerjungfrau lief. Sie sahen aber gar nicht richtig hin. Ihre Gesichter waren ernst und blass vor Angst.
    Sam kehrte zur Plaza zurück, wo er weder für Drake noch für die Kojoten sichtbar war, aber dennoch das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Es dauerte eine Weile, bis er den Jungen bemerkte, der direkt neben ihm stand.
    »Wer bist du? Wo kommst du auf einmal her?«
    »Man nennt mich Bug, die Wanze. Ich kann mich gut anschleichen.«
    »Das habe ich gerade gemerkt.«
    »Ich habe eine Botschaft für dich: Wenn du nicht das tust, was Caine verlangt, hetzt er Drake und die Kojoten auf die Kleinen.«
    Sam unterdrückte den Wunsch, dem Mistkerl für die selbstgefällige Art, mit der er diese teuflische Drohung aussprach, eine reinzuhauen.
    »Okay.«
    »Es müssen alle rauskommen. Jeder Einzelne von deinen Leuten. Ins Freie, auf die Plaza, wo wir euch sehen können.«
    »Was noch?«
    »Deine Leute legen alle ihre Waffen auf die Stufen des Rathauses. Deine Freaks gehen in die Kirche.«
    »Ich soll mich kampflos ergeben?«
    Bug zuckte die Achseln. »Er sagt, wenn du versuchst zu verhandeln, fängt Drake an, die Kinder der Reihe nach den Kojoten auszuliefern. Du musst alles tun, was er verlangt, und dann macht ihr das untereinander aus – du und Caine, im Zweikampf. Wenn du gewinnst, lässt Drake die Kleinen laufen. Deiner Seite passiert nichts. Caine geht nach Coates zurück.«
    Sam nickte. In Gedanken war er schon woanders, auf der Suche nach einem Ausweg. »Richte Caine aus, ich antworte ihm in einer Stunde.«
    Bug grinste. »Er hat gewusst, dass du das sagen würdest. Du musst mir gleich antworten. Ja oder nein?«
    Sam warf einen Blick zum Kirchturm. Er wünschte, Astrid wäre bei ihm. Sie wüsste vielleicht eine Lösung.
    Denn selbst wenn er Caine besiegen sollte und er sich dann tatsächlich geschlagen gab, würde Drake niemals aufgeben.
    Sam musste Caine und Drake besiegen.
    Er ließ die Schultern hängen. »Sag Caine, ich geh auf den Deal ein.«
    »Okay«, erwiderte Bug mit einer Unbekümmertheit, als hätte er gerade

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