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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Schnellstraße.
    Die Stadt lag zu ihrer Linken. Rechts von ihnen erhob sich ein Berg. Sam war bisher nicht bewusst gewesen, dass Perdido Beach schon vorher von Barrieren umgeben war – im Norden und im Osten von den Bergen, im Süden und im Westen vom Ozean. Auch unter normalen Umständen war diese vierspurige Straße die einzige Verbindung zur Außenwelt.
    Ein paar Hundert Meter vor ihnen tauchte die Tankstelle auf. Sam meinte, eine Bewegung zu sehen.
    »Was denkt ihr?«, fragte er die anderen.
    »Vielleicht finden wir was zu essen. Die haben da einen kleinen Shop, oder?«, sagte Quinn. »Ich hab Hunger.«
    »Wir sollten weiterfahren«, meinte Astrid.
    »Edilio?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich will ja nicht paranoid sein, aber vielleicht sind da irgendwelche Typen. Wer weiß, wie die drauf sind.«
    »Ich schätze, ich bin auch fürs Weiterfahren«, sagte Sam.
    Edilio nickte und steuerte das Golfmobil auf die linke Fahrbahn.
    »Wenn da Leute sind, lächeln wir, winken ihnen zu und sagen, dass wir es eilig haben«, schlug Sam vor.
    »Zu Befehl, Sir!«, spottete Quinn.
    An der Tankstelle waren eindeutig mehrere Jugendliche. Eine leichte Brise trug eine aufgerissene Chipstüte in ihre Richtung. Sie wirbelte über den Asphalt wie ein rot-gelber Steppenläufer.
    Als das Golfmobil näher kam, trat zuerst ein Junge und dann noch einer auf die Straße. Der erste war Cookie. Den anderen kannte Sam nicht.
    »Was läuft, Cookie?«, rief Sam aus rund zwanzig Metern Entfernung.
    »Was läuft, Sam?«
    »Wir suchen Astrids Bruder.«
    »Bleibt mal stehen!«, forderte Cookie sie auf. Er hielt einen Baseballschläger aus Metall in der Hand, der Junge neben ihm einen grün gestreiften Krickethammer.
    »Geht nicht. Sind auf einer Mission. Wir sehen uns später«, antwortete Sam. Er winkte und Edilio behielt seinen Fuß auf dem Pedal.
    »Haltet sie auf!«, schrie plötzlich jemand von der Tankstelle. Jetzt kam Howard angerannt. Orc folgte ihm dicht auf den Fersen. Cookie stellte sich ihnen in den Weg.
    »Fahr weiter!«, zischte Sam.
    »Pass auf, Mann!«, warnte Edilio Cookie.
    Cookie sprang in letzter Sekunde zur Seite. Der andere holte mit seinem Hammer aus, traf aber nur die Stahlstange, an der das Sonnendach befestigt war. Der Kopf des Hammers brach ab und flog haarscharf an Quinns Stirn vorbei.
    Als sie einen Vorsprung von zehn Metern gewonnen hatten, brüllte Orc: »Schnappt sie euch, ihr Idioten!«
    Cookie war ein großer, aber schwerfälliger Kerl. Dafür war der andere kleiner und schneller. Er sprintete los und jagte ihnen hinterher. Howard und Orc rannten, was das Zeug hielt, doch Orc konnte das Tempo auf Dauer nicht halten und fiel hinter Howard zurück.
    Der Junge mit dem kaputten Hammer holte sie ein. »Bleibt stehen!«, rief er und lief keuchend neben Sam und seinen Freunden her.
    »Keine Lust«, sagte Sam.
    »Alter, ich ramm dir den Stiel in die Rippen.« Er unternahm einen läppischen Versuch, mit dem zersplitterten Ende des Hammers zuzustechen.
    Sam bekam den Holzstiel zu fassen und entriss ihn seinen Händen. Der Junge stolperte und fiel der Länge nach hin. Sam warf den Stiel verächtlich auf die Straße.
    Howard hatte sie fast erreicht. Astrid und Quinn beobachteten seelenruhig, wie er hinter ihnen herrannte. Howard war völlig außer Atem und seine dünnen Arme flatterten wie die Flügel eines Vogels. Er warf einen Blick zurück und sah, dass Orc sie nicht mehr einholen würde.
    »Howard, was tust du da eigentlich?«, wollte Quinn wissen. »Du bist wie ein Hund, der einem Laster nachrennt.«
    Howard verstand die Botschaft und wurde langsamer.
    »Eine Verfolgungsjagd im Schneckentempo«, bemerkte Edilio. Das löste allgemeines Gelächter aus.
    Fünf Minuten später lachte niemand mehr.
    »Da kommt ein Geländewagen – und er ist sehr schnell«, sagte Astrid. »Wir müssen rechts ranfahren.«
    »Sie werden uns nicht rammen«, sagte Quinn. »Nicht einmal Orc ist so verrückt.«
    »Das mag sein«, erwiderte Astrid. »Aber das ist ein Hummer und am Steuer sitzt ein Dreizehnjähriger. Möchtest du es wirklich drauf ankommen lassen?«
    Quinn nickte. »Jetzt gibt’s Prügel.«

Zehn
    274 Stunden, 27 Minuten
    Der Hummer schlingerte wie verrückt über die Fahrbahn, es war aber absehbar, dass er sie einholen würde.
    »Dafür treten sie uns in den Arsch!«, schrie Quinn. »Wir hätten anhalten sollen. Ich hab’s doch gesagt!«
    Der Hummer kam mit erschreckender Geschwindigkeit näher.
    »Sie werden uns rammen!«, rief

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