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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Vergaß das Dröhnen in ihrem Kopf, die Schmerzen in ihrem Rücken und in ihrem Bein. Vergaß das alles, weil der Arm nicht mehr wehtat.
    Ihr Arm, der eben noch gebrochen war, bildete eine gerade Linie vom Ellbogen bis zum Handgelenk. Auch der Wundbrand war weg, der Todesgeruch verflogen.
    Der Arm war immer noch blutverschmiert, aber im Vergleich dazu, wie er vorher ausgesehen hatte, war das harmlos.
    Zitternd hob sie ihn an.
    Er ließ sich bewegen.
    Langsam ballte sie eine Faust.
    Die Finger krallten sich zusammen.
    Das war doch gar nicht möglich.
    Aber Schmerzen logen nicht. Und von dem brennenden Schmerz in ihrem Arm war nicht viel mehr übrig geblieben als ein dumpfes Pochen.
    Lana legte die linke Hand auf ihr gebrochenes Bein.
    Schnell ging es nicht. Es dauerte lange, außerdem hatten der Hunger und Durst sie furchtbar geschwächt.
    Eine Stunde später tat sie, was sie gedacht hatte, nie wieder tun zu können: Lana Arwen Lazar stand auf.
    Auf dem umgedrehten Pick-up hockten zwei Aasgeier.
    Lana rief ihnen zu: »Haut ab, ihr habt umsonst gewartet!«

Elf
    273 Stunden, 39 Minuten
    Sam, Quinn, Edilio und Astrid machten sich unter dem Gelächter und den Beleidigungen der anderen wieder auf den Weg und gingen zu Fuß weiter.
    »Quinn, Edilio, alles in Ordnung?«, fragte Astrid.
    »Abgesehen von dem Megabluterguss, den ich jetzt im Kreuz haben dürfte?«, erwiderte Quinn. »Sicher. Bis auf die Tatsache, dass ich grundlos Prügel bezogen habe, geht’s mir blendend. Toller Plan! Hat echt gut funktioniert. Das Golfmobil sind wir los und verdroschen und gedemütigt haben sie uns auch noch.«
    Sam unterdrückte den Wunsch, seinen Freund anzuschreien. Quinn hatte ja nicht ganz Unrecht. Sam war dafür gewesen, die Straßensperre zu ignorieren, dafür hatten sie bezahlt.
    Howards Worte quälten ihn. Als hätte ihm der mickrige Wurm die Haut abgezogen und der ganzen Welt gezeigt, wie Sam wirklich war. Ein Typ, der nicht bereit war, für andere Verantwortung zu übernehmen. Der kein Anführer sein wollte. Dafür hatte Sam Gründe, auch wenn er mit seinen Freunden nicht darüber reden wollte.
    »Halb so schlimm«, sagte Edilio an Astrid gewandt. »Das Gehen hilft.«
    »Toll, Edilio, bist ’n starker Mann«, höhnte Quinn. »Vielleicht stehst du ja drauf, verdroschen zu werden. Ich nicht. Ich steh nicht auf Prügel. Und was jetzt? Latschen wir jetzt den ganzen Weg bis zum Kraftwerk? Wozu? Um einen kleinen Jungen zu suchen, der wahrscheinlich nicht mal weiß, dass ihn irgendjemand vermisst?«
    Sam unterdrückte einen weiteren Wutanfall und bemühte sich, einen versöhnlichen Ton anzuschlagen. »Es zwingt dich keiner mitzukommen.«
    »Soll ich etwa hierbleiben?« Quinn machte zwei rasche Schritte auf Sam zu und packte ihn an der Schulter. »Willst du, dass ich abhaue?«
    »Nein, Mann. Du bist mein bester Freund.«
    »Dein einziger Freund.«
    »Ja, genau.«
    »Ich wüsste gerne, wer hier eigentlich abgedankt und dich zum König gemacht hat. Du tust so, als wärst du der Boss. Wie kommt das? Wieso erteilst du mir plötzlich Befehle?«
    »Niemand erteilt dir Befehle«, erwiderte Sam zornig. »Das ist nicht mein Ding. Wenn ich Spaß daran hätte, jemanden herumzukommandieren, wäre ich in der Stadt geblieben und hätte den Kids gesagt, was sie tun sollen.« Schon ruhiger fügte er hinzu: »Quinn, übernimm du das Kommando.«
    »So hab ich’s doch gar nicht gemeint«, schnaubte Quinn. Sein Ärger verrauchte bereits. Er warf einen zornigen Blick auf Edilio und einen argwöhnischen auf Astrid. »Ist nur eigenartig. Früher waren wir zu zweit, nur du und ich.«
    Sie gingen weiter, Edilio leicht humpelnd an der Spitze, während Quinn das Schlusslicht bildete und dabei noch eine Weile vor sich hin brummelte. Sam ging neben Astrid, deren Nähe ihn immer noch befangen machte.
    »Ich fand’s gut, wie du Orc in den Griff bekommen hast«, sagte er. »Danke.«
    »Ich habe ihm mal Nachhilfe in Mathe gegeben.« Sie lächelte leicht. »Seither hat er so was wie Achtung vor mir. Darauf zu zählen, wäre aber falsch.«
    Sie befanden sich mitten auf der Fahrbahn. Es war merkwürdig, die gelbe Markierung unter ihren Füßen zu sehen.
    » Fallout Alley Youth Zone «, sagte Astrid.
    »Ja. Ich vermute, das bleibt hängen.«
    »Vielleicht ist es gar kein Witz, Sam. Vielleicht hat es ja tatsächlich mit einem Unfall im Kernkraftwerk zu tun.«
    Sam sah sie scharf an. »Meinst du wirklich?«
    Sie zuckte die Achseln. »Könnte doch sein,

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