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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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durch die Öffnung im Fußboden nach unten in die hell erleuchtete Garage gleiten.
    Es war früher Abend und das Garagentor stand weit offen. Jemand – nach den langen rötlichen Haaren zu urteilen ein Mädchen – lag zusammengekauert auf der Schwelle.
    Von der Straße kamen drei dunkle Gestalten die Auffahrt heraufmarschiert.
    »Hilf mir!«, flehte das Mädchen leise.
    Sam kniete sich neben sie, dann fuhr er erschrocken zurück. »Bette?«
    Bettes linke Gesichtshälfte war voller Blut. Es drang aus einer Platzwunde über ihrer Schläfe. Sie keuchte und schnappte nach Luft, als hätte sie einen Marathonlauf hinter sich und versuchte nun mit letzter Kraft, über die Ziellinie zu gelangen.
    »Bette, was ist passiert?«
    »Sie sind hinter mir her«, weinte Bette und klammerte sich an Sams Arm.
    Die drei dunklen Schatten näherten sich dem aus der Garage fallenden Lichtkegel. Einer war eindeutig Orc. Niemand sonst war so groß. Edilio und Quinn, die Sam gefolgt waren, stellten sich in die Garageneinfahrt.
    Sam löste sich aus Bettes Griff und ging neben Edilio in Stellung.
    »Wenn ihr Prügel wollt, könnt ihr sie haben!«, rief Orc.
    »Was soll das?«, schrie Sam ihn an. Er erkannte die anderen beiden. Der eine hieß Karl, er war aus seinem Jahrgang, der andere war ein Coates-Schüler namens Chaz. Alle drei waren mit Aluschlägern bewaffnet.
    »Geht dich nichts an«, erwiderte Chaz knapp. »Wir erledigen das.«
    »Was heißt erledigen? Orc, hast du Bette geschlagen?«
    »Sie hat gegen die Regeln verstoßen«, erwiderte Orc.
    »Du schlägst ein Mädchen?«, fragte Edilio entsetzt.
    »Halt’s Maul!«
    »Wo ist Howard?« Sam wollte Zeit schinden, um überlegen zu können, wie sie am besten vorgehen sollten. Einen Kampf gegen Orc hatten sie schon verloren.
    Orc fasste die Frage aber als Beleidigung auf. »Ich brauch Howard nicht. Mit dir werde ich auch so fertig.«
    Orc kam auf Sam zu. Einen halben Meter vor ihm blieb er stehen und legte sich den Schläger auf die Schulter.
    »Aus dem Weg, Sam!«, befahl Orc.
    »Ich mach da nicht mit«, gab Quinn klein bei. »Überlass sie ihm, Sam.«
    »Überlassen?«, erwiderte Orc. »Ihr tut, was ich sage.«
    Sam sah, dass sich auf der Straße hinter Orc etwas regte. Eine Menschenmenge kam in ihre Richtung, es waren an die zwanzig Leute. Orc hatte sie ebenfalls bemerkt.
    »Die nützen dir gar nichts«, sagte er und holte aus.
    Sam duckte sich.
    Der Schläger sauste mit solcher Wucht an seinem Kopf vorbei, dass Orc, vom eigenen Schwung mitgerissen, eine halbe Drehung vollführte.
    Sam kämpfte noch um sein Gleichgewicht, aber Edilio war sofort zur Stelle. Er nahm brüllend Anlauf, rammte Orc seinen gesenkten Kopf in den Bauch, und obwohl Orc locker das Doppelte von ihm wog, warf er ihn rücklings zu Boden.
    Chaz stürzte sich sogleich auf Edilio, um ihn von Orc runterzuzerren.
    Die Kids auf der Straße fingen an zu rennen. Es waren zornige Rufe und laute Drohungen zu hören, die alle gegen Orc gerichtet waren, trotzdem schien keiner von ihnen bereit, sich in den ungleichen Kampf einzumischen.
    Plötzlich übertönte eine Stimme den Lärm.
    »Hört auf damit!«
    Drake Merwin.
    Orc stieß Edilio weg und sprang auf die Beine. Er holte mit dem Fuß aus und fing an, auf ihn einzutreten.
    Sam eilte seinem Freund zu Hilfe, doch Drake war schneller. Er packte Orc an den Haaren, riss seinen Kopf nach hinten und hieb ihm den Ellbogen ins Gesicht.
    Orc blutete aus der Nase. Er stieß einen wütenden Schrei aus.
    Drake schlug noch einmal zu und ließ ihn auf den Asphalt fallen.
    »Welches Wort von ›hört auf damit‹ hast du nicht verstanden, Orc?«, fragte Drake.
    Orc ging in die Hocke und wollte sich auf Drake stürzen. Doch Drake, wendig wie ein Stierkämpfer, wich mit einem Schritt zur Seite aus. Er streckte die Hand aus und sagte zu Chaz: »Gib mal her.«
    Chaz reichte ihm seinen Baseballschläger.
    Drake stieß Orc den Schläger in die Rippen, in die Nieren und schließlich noch einmal ins Gesicht. Jeder Stoß war wohlüberlegt, präzise und wirkungsvoll.
    Orc wälzte sich hilflos auf den Rücken.
    Drake drückte das dicke Ende des Schlägers auf Orcs Hals. »Mann, wann kapierst du es endlich? Was ich sage, gilt auch für dich.«
    Dann lachte er, machte einen Schritt zurück, wirbelte den Schläger durch die Luft, fing ihn auf und legte ihn auf seine Schulter. Er grinste Sam an.
    »Also, Feuerwehrmann, was läuft hier?«
    Sam hatte schon oft mit Schlägertypen zu tun gehabt, aber einem wie

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