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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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einem Haifischgrinsen.
    »Schon klar, sonst wärst du auch kein Psychopath.«
    »Hört auf damit!« Caine ließ sich in den Lederstuhl zurücksinken und fing wieder an, an seinem Nagel zu kauen. »Heute ist der siebzehnte November. Mir bleiben fünf Tage, um herauszufinden, wie ich meinen Abgang verhindern kann.«
    »Fünf Tage«, wiederholte Drake. »Was tun wir bloß, wenn du abdampfst? Dann sind wir echt aufgeschmissen.« Drake warf Diana einen Blick zu, der das genaue Gegenteil besagte.
    In diesem Moment eilte Computer-Jack mit einem aufgeklappten Laptop herein.
    »Was ist?«, fragte Caine.
    »Ich bin drin«, antwortete Jack stolz. Als die anderen ihn bloß verständnislos ansahen, fügte er hinzu: »Im Laptop von Schwester Temple.«
    Caine winkte zerstreut ab. »Ach so. Toll. Ich hab jetzt andere Probleme. Gib ihn Diana. Und dann raus!«
    Jack reichte Diana den Rechner und trippelte aus dem Zimmer.
    »Ängstlicher kleiner Wurm, was?«, meinte Drake.
    »Tu ihm ja nichts! Er ist nützlich«, sagte Caine. »Drake, was genau hast du gesehen, als das Mädchen … als es das Feld räumte?«
    »Bei der ersten hab ich grad nicht hingeschaut. Die zweite behielt ich im Auge. In der einen Sekunde war sie noch da, in der nächsten nicht mehr.«
    »Um ein Uhr siebzehn?«
    Drake zuckte die Achseln. »Ja, ungefähr.«
    Caine schlug mit der Hand auf den Tisch. »Ungefähr hilft mir nicht weiter, Idiot!«, schrie er. »Ich brauche eine Erklärung. Es geht nicht nur um mich. Wir werden alle älter. Irgendwann bist du an der Reihe und wartest darauf zu verschwinden.«
    »Am zwölften April, eine Minute nach Mitternacht, um genau zu sein«, warf Diana ein. »Nicht, dass ich mir die Mühe mache, mir alle Tage, Stunden und Minuten zu merke n …« Sie verstummte und vertiefte sich in den Text auf dem Bildschirm.
    »Was ist?«, fragte Caine.
    Diana ignorierte ihn, es war aber offensichtlich, dass Connie Temples Laptop eine äußerst spannende Neuigkeit enthielt. Diana erhob sich mit der Anmut einer Katze und öffnete den Aktenschrank. Sie zog das graue Metallkästchen hervor und stellte es beinahe ehrfürchtig vor Caine auf den Tisch.
    »Das hat noch niemand aufgemacht, richtig?«, fragte sie ihn.
    »Ich hab mich eigentlich mehr für den Laptop interessiert. Warum?«
    »Mach dich nützlich, Drake!«, befahl Diana. »Brich das Schloss auf!«
    Drake schnappte sich einen Brieföffner, schob die Klinge in das billige Schloss und drehte sie. Es machte Klick .
    Diana öffnete das Kästchen. »Das sieht aus wie ein Testament. Und, ah, das ist ja interessant, ein Zeitungsartikel über die Schulbusgeschichte, von der wir so viel gehört haben. Und da ist sie j a …«
    Sie hielt eine Plastikhülle hoch, in der sich eine mit Zierlettern bedruckte Geburtsurkunde befand. Sie überflog sie rasch und brach in Gelächter aus.
    »Das reicht jetzt, Diana!« Caine stand auf und nahm Diana die Geburtsurkunde aus der Hand. Er warf einen Blick auf die Daten, dann runzelte er die Stirn und sank in den Stuhl zurück wie eine Marionette, der man die Schnüre durchgeschnitten hatte.
    »Zweiundzwanzigster November«, sagte Diana mit einem boshaften Grinsen.
    »Reiner Zufall«, erwiderte Caine.
    »Er ist drei Minuten älter als du.«
    »Ein Zufall. Wir sehen uns nicht einmal ähnlich.«
    »Wie nennt man Zwillinge, die anders aussehen?« Diana legte einen Finger auf die Lippen, als dächte sie angestrengt nach. »Ach ja, zweieiige Zwillinge. Dieselben Eltern, eine Gebärmutter, zwei verschiedene Eizellen.«
    Caine war kreidebleich. So hatte Drake ihn noch nie erlebt. »Das ist unmöglich.«
    »Ihr kennt beide euren richtigen Vater nicht.« Dianas Ton war freundlich, fast schon mitfühlend, falls sie solche Gefühle überhaupt empfinden konnte. »Caine, wie oft hast du mir erzählt, dass du deinen Eltern kein bisschen ähnlich bist?«
    »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn«, hauchte Caine. Er wollte nach Dianas Hand greifen. Nach kurzem Zögern ließ sie es zu.
    »Es steht aber auch in ihrem Tagebuch. Schwester Temple hat gewusst, dass du eine gefährliche Kraft hast, und sie war auch ein paar anderen auf der Spur. Sie hatte den Verdacht, dass du an etlichen Verletzungen schuld warst, für die es keine Erklärung gab.«
    Drake, dem allmählich ein Licht aufging, stieß ein gehässiges Lachen aus. »Soll das etwa heißen, Schwester Temple ist Caines Mutter?«
    Caines Miene verzerrte sich vor Wut. »Halt endlich das Maul, Drake!«
    »Zwei kleine Jungs, die am

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