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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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denn?«
    »Tja …« Als ich ihr das mit dem blutgetränkten Leintuch erzähle, täuscht Ash einen Ohnmachtsanfall à la Joelle vor.
    »Oh, Gott. Wie furchtbar! Ich glaub’s einfach nicht, dass du auch noch die Wäsche gemacht hast.«
    »Ich konnte ihn doch nicht einfach damit sitzen lassen«, sage ich. »Hättest du das etwa getan?«
    »Ich lese die Bravo . Da steht drin, dass man ein Handtuch benutzen soll.«
    »In der Bravo steht aber nicht drin, dass man literweise Blut verliert.«
    Ash tätschelt meine Hand. »Beim nächsten Mal brauchst du das Handtuch nicht mehr.«
    »Beim nächsten Mal?«, frage ich. »Es wird kein nächstes Mal geben.«
    »Was denn für ein nächstes Mal?«, erkundigt sich Joelle und setzt sich zu uns auf den Boden. Sie lächelt selig, so wie immer, seit sie mit O/Joe zusammen ist.
    Ash wedelt mit der Boa. »Audrey glaubt, dass sie nie mehr Sex haben wird.«
    Pam und Cindy drängen sich zwischen den violetten und rosafarbenen Kleidern hindurch. »Willkommen im Klub«, sagt Pam.
    »Was soll das heißen? Warum willst du denn keinen Sex mehr haben?«, kreischt Joelle.
    »Pscht!«, zische ich. »Mein Vater ist hinten im Büro.«
    »Na los«, sagt Ash. »Erzähl’s ihnen.«
    Sie setzen sich alle auf den Boden und ich erzähle die ganze Geschichte noch einmal von vorn. Pam nickt mitfühlend, Cindy schlägt sich entsetzt die Hand vor den Mund und Joelle sieht ein bisschen blass um die Nase aus.
    »Ich hab irgendwo gelesen, dass man nicht blutet, wenn man als junges Mädchen viel Sport getrieben hat oder geritten ist. Ich hab beides getan«, erklärt Joelle. »Meint ihr, ich werde dann auch so schlimm bluten?« Wahrscheinlich hat sie Größeres mit O/Joe vor. Sonst würde sie das nicht fragen.
    »Jede blutet«, sagt Pam und klingt ein bisschen wie eine Stuntfrau aus einem Actionfilm. »Das ist halb so schlimm. Es tut nicht einmal besonders weh.«
    »Wärst du am liebsten gestorben?«, will Joelle wissen. »War es dir wahnsinnig peinlich?«
    »Ja, Joelle. Das war es. Und, bitte, sag das noch mal so schön dramatisch. Dann geht es mir gleich viel besser.«
    »In manchen Ländern tragen die Väter nach der Hochzeitsnacht das blutige Leintuch ihrer Töchter durch die Stadt«, erklärt Cindy. »Damit alle sehen, dass ihre Töchter Jungfrauen waren.«
    »Hast du das in einem deiner Liebesromane gelesen?«, fragt Ash.
    »Das hab ich in einer Dokumentation gesehen, wenn du’s genau wissen willst!«
    »Na, toll«, sage ich. »Und ich habe die Flecken aus dem Leintuch gewaschen. Ich werde Schande über meine Familie bringen.«
    »Da müssen wir dich wohl steinigen«, sagt Ash.
    »Ich will überhaupt niemanden steinigen, sondern endlich unsere Kleider für den Abschlussball aussuchen«, drängt Joelle.
    »Was heißt hier unsere Kleider«, erwidert Ash. »Ich bin nur hergekommen, um euch beim Aussuchen zu helfen. Ich gehe sowieso nicht hin.«
    »Wieso denn nicht?«, fragt Joelle. »Ich dachte, dieser Typ, wie heißt er noch mal, hätte dich gefragt, ob du mit ihm hingehst.«
    »Wer, Nardo? Ich gehe ganz bestimmt nicht mit Nardo hin!«
    »Warum denn nicht?«, frage ich. »Was hast du denn gegen ihn?«
    »Nichts«, gibt Ash zurück. »Ich will nur nicht mit ihm hingehen, das ist alles.« Ihre Miene spricht eine deutliche Sprache: Frag-nicht-weiter-oder-ich-zünde-mir-eine-Zigarette-an-und-brenne-dir-ein-hübsches-Brandmal-ins-Gesicht. Also lasse ich sie in Frieden.
    »Und was ist mir dir, Pam?«, will Joelle wissen. »Gehst du auch nicht hin?«
    »Nur über meine Leiche«, antwortet Pam. »Ich will mit diesem ganzen bescheuerten Highschool-Getue nichts mehr zu tun haben. Und Abschlussbälle sind so ziemlich das Bescheuertste, was man sich vorstellen kann.«
    »Warum fragt mich denn keiner?«, sagt Cindy. »Ich würde gerne hingehen, aber leider…« Sie betrachtet sehnsuchtsvoll ein bauschiges rosa Kleid, in dem jedes Mädchen wie eine gigantische Torte aussehen würde.
    »Ich gehe auch nicht hin«, kündige ich an.
    »Wie bitte!«, ruft Joelle entrüstet. »Sagt, dass dasnicht wahr ist! Ich soll die Einzige von uns sein, die hingeht? Das glaube ich einfach nicht!«
    »Ist aber so«, sagt Pam. »Ich schlage vor, wir suchen jetzt schnell dein Kleid aus und dann verschwinden wir wieder von hier. Dieses viele Pink und Rosa macht mich ganz nervös.«
    »Wenn ihr nicht geht, dann will ich auch nicht«, jammert Joelle. »Ich meine, ich gehe trotzdem, aber …«
    »Ich würde eventuell hingehen, aber nur wenn ich

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