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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Edwards
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Positionen kaufen? Die Antwort ist einfach. Wir glauben, Sie sollten dem, was Sie beim Benutzen von Google finden, trauen können.«
    Das generierte nicht so viel Interesse wie unsere »No Pop-ups«-Botschaft, aber unsere Vertriebsleute liebten es. Es lieferte ihren Kunden eine Begründung für unsere Weigerung, bezahlte Platzierungen anzubieten, und erklärte, warum uns das als Anzeigenmedium moralischer und effizienter machte. Unser Geschäftsentwicklungsteam hatte jedoch Bedenken wegen des Schlusses: »Andere Online-Dienstleister glauben nicht, dass die Trennung zwischen Ergebnissen und Anzeigen so wichtig ist. Wir dachten, Sie möchten gern wissen, was wir tun.« Was war mit unseren Partnern wie Yahoo? Würden sie das als Schlag gegen sie verstehen? Schließlich stellten sie die Overture-Anzeigen über unsere Ergebnisse.
    Es half nicht, dass Inktomi aggressiv versuchte, das Geschäft zurückzuerlangen, als unser Vertrag mit Yahoo zur Erneuerung anstand. Inktomi behauptete, dass die auf Yahoos Site mit Google zusammengebrachten User in Zukunft direkt über Google suchen würden. Warum sollte sich Yahoo die Kundschaft abschöpfen lassen? Inktomi fuhr sogar mit einer mobilen Anzeigetafel auf dem Campus von Yahoo herum, mit der Botschaft: »Äh … Googeln Sie? Google stiehlt eure User. Ein gut gemeinter Tipp von Inktomi.« Wir überlegten, heimlich die Worte »bringt euch User« über die Aussage »stiehlt eure User« zu kleben, entschieden jedoch, die geistesschwache Masche unseres Rivalen nicht zu legitimieren.
    Omid war nicht begeistert. Er wusste, dass sich die Wahrnehmung ausbreitete, dass Google kein Freund von Portal-Sites war, vor allem da wir nun offiziell Partner suchten, nicht nur für Suchergebnisse, sondern auch für die Anzeigendistribution. Sergey wandte sich wegen Daten, um die Wahrnehmung als falsch zu beweisen, ans Marketing. Obwohl ich monatelang suchte, fand ich keine.
    Unser Earthlink-Gewinn hatte den vereisten Stillstand aufgebrochen, der die Such-Player hatte einrasten lassen. Plötzlich war die herkömmliche Sicherheit den Wellen überlassen. Google hatte einen neuen Bereich betreten und einem fest etablierten Führer einen Kunden weggeschnappt. Wir hatten in unser Backend-System fehlerlos einen substanziellen und komplexen Fortschritt implementiert und waren von einem wirtschaftlichen Modell zum anderen übergegangen. Diese Leistungen konnten leicht die volle Konzentration einer kompetenten Technikfirma über Jahre aufsaugen. Es wurde deutlich, dass Google mehr war als nur ein Technikunternehmen.
    Unsere Gruppe konnte sich nicht einigen. Es war wie die alte Geschichte von blinden Männern, die versuchen, einen Elefanten zu beschreiben, indem sie seinen Rüssel, sein Bein und seinen Rücken berühren. Ich musste mit jemandem reden, der das ganze Bild sah. Ich musste mit Larry reden. Die Stunde, die ich mit ihm und Sergey damit verbrachte, ihre Vision von Google zu betrachten, gab mir den besten Blick auf die Motivationen und Bestrebungen der beiden für das Unternehmen. Außer uns war nur Cindy mit im Zimmer. Es war kein Presseinterview. Die beiden hatten keinen Grund, ihre Gedanken zu filtern. Sie brachten zum Ausdruck, woran sie tief und fest glaubten.
    Die erste Viertelstunde redeten wir darüber, was Google nicht war und was wir nie tun würden. Larry wollte, dass Google eine »Kraft für das Gute« sei, was hieß, dass wir niemals Marketing Stunts wie Gewinnspiele, Coupons und Wettbewerbe durchführen würden, die nur funktionierten, weil die Leute dumm waren. Die Dummheit der Leute auszunutzen, erklärte Larry, sei unmoralisch.
    Wir wollten die Leute nicht täuschen, wie unser Partner Yahoo es tat, der zu der Zeit mit einem Pay-for-inclusion-Programm experimentierte, das Platzierungen innerhalb der Suchergebnisse verkaufte. Google würde Mitarbeiter nicht schlecht behandeln oder Produkte verkaufen, die schlecht arbeiteten. Wir würden nicht die Zeit der Menschen verschwenden – ein Punkt, den Larry immer wieder betonte.
    Wir müssen Gutes tun, sagte er. Wir müssen Dinge tun, die im Großen eine Rolle spielen. Dinge, die stark fremdfinanziert waren. Als ich nach Beispielen fragte, erwähnte er die Mikrokredite in Bangladesh und das Rocky Mountain Institute und redete davon, die Wirtschaftssysteme zu verändern, um sie umweltfreundlicher zu gestalten und gleichzeitig Geld zu sparen. Er sprach auch von verteilter Datenverarbeitung, Arzneimittelforschung und davon, das Internet schneller

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