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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wiederherstellt.«
    Mintar schob nachdenklich die Figuren auf dem Spie l brett hin und her. »Wie die Lage im Augenblick au s sieht«, sagte er, »ist das Mädchen unwic h tig, aber nur die Priesterkönige können alle denkb a ren Züge vorhersehen. Es mag von Vorteil sein, das Mädchen aus dem Spiel zu nehmen.«
    Marlenus starrte mit geballten Fäusten zu Boden. »Ja«, sagte er, »sie muß fort – doch nicht nur aus strat e gischen Gründen. Sie hat mich entehrt.« Er starrte mich stirnrunzelnd an. »Sie ist mit einem Krieger allein g e wesen, hat sich ihm unterworfen – und jetzt hat sie s o gar versprochen, an der Seite eines Attentäters zu her r schen.«
    »Sie hat dich nicht entehrt«, sagte ich.
    »Sie hat sich unterworfen«, knurrte Marlenus.
    »Nur um sich zu retten«, sagte ich.
    »Und es geht das Gerücht«, sagte Mintar, ohne aufz u blicken, »daß sie sich Pa-Kur nur versprochen hat, um einem gewissen Tarnsmann, den sie liebt, eine Überl e benschance zu gewähren.«
    »Sie hätte als Braut tausend Tarns gebracht«, sa g te Marlenus erbittert. »Und jetzt ist sie weniger wert als e i ne ausgebildete Sklavin.«
    »Sie ist deine Tochter!« sagte ich hitzig.
    »Wenn sie jetzt hier wäre«, sagte Marlenus, »wü r de ich sie erwürgen.«
    »Und ich würde dich töten«, sagte ich.
    »Na«, sagte Marlenus lächelnd, »vielleicht würde ich sie auch nur schlagen und meinen Tarnkämpfern überla s sen.«
    »Und ich würde dich töten«, wiederholte ich.
    »Es sieht fast so aus«, sagte Marlenus, »als mü ß ten wir uns bekämpfen.«
    »Liebst du sie denn nicht?« fragte ich.
    Marlenus musterte mich verwirrt. »Ich bin ein Ubar«, sagte er. Er nahm den gelben Umhang auf, zog ihn über und barg sein Gesicht in der gelben Kapuze des Aussä t zigen. Ehe er sich zum Gehen wandte, stieß er mir seinen knorrigen Wanderstab gutmütig vor die Brust. »Die Pri e sterkönige seien mit dir«, sagte er und lachte.
    Marlenus krümmte sich zusammen und verließ das Zelt, allem äußeren Anschein nach ein verzweifelter Au s sätziger, der sich mit seinem Stock einen Weg ertastete.
    Mintar blickte auf. »Du bist bisher der einzige Mensch, der dem Tarntod entkommen ist«, sagte er, und in seiner Stimme schwang Ehrfurcht mit. »Vielleicht ist es wahr, was über dich erzählt wird – daß du ein Krieger bist, wie er nur alle tausend Jahre nach Gor geholt wird, um die Welt zu verändern. Und zwar geholt von den Priesterk ö nigen.«
    »Woher wußtest du, daß ich in dein Lager kommen würde?« fragte ich.
    »Wegen des Mädchens«, erwiderte Mintar. »Es war doch eine logische Vermutung, daß du z u nächst das Zelt deines Schwertbruders Kazrak au f suchen würdest.«
    Mintar griff in seinen Beutel und zog eine große gold e ne Tarnmünze heraus. Er warf sie Kazrak zu. »Ich nehme an, daß du meine Dienste verlassen willst«, sagte er.
    »Ich muß«, erwiderte Kazrak.
    »Wo sind die Zelte Pa-Kurs?« fragte ich.
    »Sie liegen an der höchsten Stelle des Lagers, nahe dem zweiten Graben, direkt gegenüber dem großen Stadttor Ars. Das schwarze Banner der Kaste der Atte n täter ist nicht zu übersehen.«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Obwohl du der Kaste der Kaufleute angehörst, bist du ein mutiger Mann.«
    »Ein Kaufmann kann so mutig sein wie ein Krieger, junger Tarnsmann«, sagte Mintar lächelnd. Er schien fast verlegen zu sein. »Sehen wir es einmal so. Wenn Marl e nus die Stadt zurückgewinnt – erhält dann Mintar nicht alle Monopole, die er sich wünscht?«
    »Ja«, sagte ich. »Aber Pa-Kur wird darin sicher nicht weniger großzügig sein als Marlenus.«
    »Sogar noch großzügiger«, berichtigte mich Mintar und schaute wieder auf das Spielbrett, »aber Pa-Kur spielt dieses Spiel leider nicht.«

16
     
     
    Kazrak und ich kehrten zu seinem Zelt zurück, und bis zum frühen Morgen diskutierten wir unsere Chancen, T a lena zu retten. Wir wälzten Pläne, die aber keine großen Erfolgsaussichten zu haben schienen. Es wäre Selbs t mord gewesen, einen dire k ten Übergriff zu wagen, und doch schien mir nichts anderes übrigzubleiben. Bis die Stadt fiel oder Pa-Kur seine Pläne änderte, war sie wohl einigermaßen sicher. Doch konnte ich es kaum ertragen, sie in den Zelten Pa-Kurs zu wissen, und ich wußte, daß ich mich nicht mehr lange beherrschen konnte. Im A u genblick gewann jedoch Kazraks nüchterne Überl e gung die Oberhand.
    Ich blieb in den nächsten Tagen in seiner Nähe und wartete meinen Augenblick ab. Ich

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