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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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deshalb seine Belagerungssklaven und Gefa n genen nicht mit nutzloser und zeitraubender Arbeit b e schä f tigen wollte. Dennoch hielt ich es für einen Fehler, wenn auch nur nach den Regeln der Belagerung s praxis.
    Ich landete meinen Tarn etwas außerhalb des Lagers, acht oder zehn Kilometer von der Stadt en t fernt. Ich war nicht überrascht, als niemand mich aufhielt; Pa-Kurs A r roganz war so groß, daß keine r lei Wachen die Zugänge zu der Zeltstadt kontro l lierten. Ich betrat das Lager, wie ich vielleicht einen Jahrmarkt besucht hätte. Ich hatte keinen präzisen Plan, doch ich war entschlossen, Talena zu finden und mit ihr zu fliehen – oder bei dem Versuch zu sterben.
    Ich hielt ein vorbeieilendes Sklavenmädchen an und erkundigte mich nach dem Weg zum Lager des Kau f manns Mintar; ich war sicher, daß er die Ho r den in das Kernland Ars zurückbegleitet hatte. Das Mädchen spuc k te die Münzen, die sie in ihrem Mund trug, in die Hand und gab mir die gewünsc h te Information.
    Ich hatte mir einen Helm übergestreift, den ich dem Krieger in den Voltai-Bergen abgenommen hatte, und näherte mich nun nervös dem Lager Mintars. Am Ei n gang stand ein riesiger Drahtkäfig, ein Tarnstall. Ich warf dem Aufseher eine silberne Tarnmünze zu und befahl ihm, sich um meinen V o gel zu kümmern.
    Ich schlich vorsichtig um das Lager herum, das – wie viele Händlerlager – durch einen geflochtenen Weide n zaun vom Hauptlager abgetrennt war. Über der Anlage e r streckte sich ein silberschimmerndes Tarnnetz, als ha n dele es sich um eine belagerte Stadt. Mintars Lager war mehr e re Morgen groß – das größte Händlerlager übe r haupt.
    Vorsichtig sah ich mich um, kletterte über den schm a len Zaun und ließ mich zwischen einigen Tharlarions zu Boden gleiten. Die schwerfälligen Zugtiere hoben kaum den Kopf, als ich mich zwischen ihnen hindurchwand und mich vorsichtig zum Innenzaun des Korrals vora r beitete.
    Ich hatte Glück; niemand sah mich, als ich mich über den Zaun schwang und nun auf einem ausg e tretenen Pfad zwischen den Wohnzelten befand. Normalerweise ist j e des vernünftig organisierte Händlerlager geometrisch a n gelegt, und in jeder Nacht stehen die Zelte, relativ ges e hen, am gleichen Ort. In konzentrischen Kreisen werden die einze l nen Zeltgruppen angeordnet, die Zelte der Wächter bilden den äußeren Ring, gefolgt von den U n terkünften der Handwerker, Kutscher, Aufseher und Sklaven – und das Zentrum war natürlich dem Kau f mann, seinen Waren und seiner Leibwache vorbehalten.
    In Kenntnis dieser Dinge hatte ich mir die Stelle ausg e sucht; ich wollte mich zu Kazraks Zelt durchschlagen, das im Außenring in der Nähe der Tharl a rionkorrale lag. Meine Überlegungen erwiesen sich als richtig, und eine Minute später war ich in sein Zelt geglitten. Ich ließ me i nen Ring mit dem Cabot-Zeichen auf seinen Schlafsack fallen.
    Die nächste Stunde, die ich wartend verbrachte, dehnte sich endlos. Endlich bückte sich Kazraks müde Gestalt, den Helm in der Hand, durch die Zeltöffnung. Ich wart e te schweigend im Schatten. Er ließ seinen Helm auf den Schlafsack fallen und begann sein Schwert abzunehmen. Noch immer sagte ich nichts, denn solange er eine Waffe bei sich hatte, war es nicht auszuschließen, daß er mich im ersten Augenblick der Überraschung angriff. Ich sah Kazrak Funken schlagen und spürte ein wa r mes Gefühl der Freundschaft in mir aufsteigen, als ich in dem au f flammenden Feuer seine Züge au s machte. Er entzündete die kleine Zeltlampe und wandte sich um. Dabei entdec k te er den Ring.
    »Bei den Priesterkönigen!« rief er.
    Ich sprang quer durch das Zelt und legte ihm die Hand auf den Mund. Einen Augenblick lang rangen wir mi t einander.
    »Kazrak!« sagte ich und nahm die Hand fort. Er u m armte mich und drückte mich an seine Brust. In seinen Augen standen Tränen.
    »Ich habe nach dir gesucht«, sagte er. »Zwei Tage lang bin ich das Ufer des Vosk abgeritten. Ich hätte dich lo s geschnitten.«
    »Das ist verboten«, sagte ich lachend.
    »Und wenn schon«, erwiderte er. »Ich hätte dich losg e schnitten.«
    »Ich habe das Holzgestell gefunden«, sagte Ka z rak, »ein halbes Pasang vom Vosk entfernt. Ich hielt dich für tot.«
    »Wir sind wieder zusammen«, sagte ich einfach.
    Der brave Mann weinte, und ich hätte am liebsten mit ihm geweint. Freundlich ergriff ich seine Schu l tern und schüttelte ihn. Ich ging zu seiner Reisekiste neben dem Schlafsack, nahm seine

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