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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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der G e walt, doch er vermochte nichts mehr mit den Heimste i nen anzufangen, die nun so nahe waren. Er und seine Männer hatten keine Tarns, und der Rückweg war ihnen abgeschnitten. Außerdem waren die Tarnnetze in der Nähe des Zentralturms besonders dicht und mußten jeden Re t tungsversuch zunichte machen.
    Pa-Kur war natürlich zufrieden, Marlenus seinen Ge g nern zu üb erlassen. Ich fragte mich, wie lange Marlenus aushalten konnte. Mein Plan hinsichtlich der Heimsteine war jedenfalls fehlgeschlagen, und Marlenus, auf den ich mich verlassen hatte, war – wie es am Spielbrett gehe i ßen hätte – ausgeschaltet, wenn nicht gar ganz aus dem Spiel genommen.
    Verzweifelt besprachen Kazrak und ich diese Dinge. Es erschien uns unwahrscheinlich, daß Ar die Belagerung überstehen würde. Eines mußten wir auf jeden Fall ve r suchen – Talena zu retten. Ein neuer Plan kam mir in den Sinn.
    »Die Belagerung könnte vielleicht durchbrochen we r den«, sagte ich, »wenn Pa-Kur überraschend angegriffen würde – und zwar von hinten, von der ungeschützten Se i te seines Lagers her.«
    Kazrak lächelte. »Das stimmt. Aber woher soll die A r mee kommen?«
    Ich zögerte einen Augen blick und sagte dann: »Aus Ko-ro-ba oder auch Thentis.«
    Kazrak starrte mich ungläubig an. »Hast du den Verstand verloren?« fragte er. »Die Freien Städte werden sich hüten! Es liegt doch in ihrem Interesse, daß Ar fällt.«
    »Und wie soll das werden«, fragte ich, »wenn Pa-Kur auf dem Thron der Stadt sitzt?«
    Kazrak runzelte die Stirn.
    »Pa-Kur wird Ar nicht vernichten«, sagte ich, »und er wird seine Horde nach Möglichkeit zusammenhalten. Marlenus hat von einem Imperium geträumt – Pa-Kurs Ehrgeiz dagegen kann nur in einen Alptraum der Unte r jochung führen.«
    »Du hast recht«, sagte Kazrak.
    »Warum sollten sich also die Freien Städte Gors nicht zusammenschließen, um Pa-Kur zu besiegen? Marlenus ist keine Gefahr mehr; selbst wenn er überlebt, ist er ein Ausgestoßener.«
    »Aber die Städte werden sich nie zusamme n schließen.«
    »Sie haben es noch nie getan«, sagte ich, »aber sie sind hoffentlich vernünftig genug, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Nimm diesen Ring«, fuhr ich fort und gab ihm das rote Metallband mit dem Siegel des Cabot. »Zeig ihn den Administratoren in Ko-ro-ba und Thentis und in a n deren Städten. Sag ihnen, sie sollen die Belagerung br e chen – und diese Bitte käme von Tarl Cabot, Krieger aus Ko-ro-ba.«
    »Wahrscheinlich werde ich aufgespießt«, sagte Kazrak und stand auf, »aber ich gehe.«
    Schweren Herzens sah ich zu, wie Kazrak seinen Schwertgürtel über die Schulter streifte und den Helm aufnahm. »Leb wohl, Schwertbruder«, sagte er, wandte sich um und verließ das Zelt.
    Wenige Minuten später hatte ich ebenfalls meine S a chen zusammengesucht, setzte den schwarzen Helm der Attentäter auf und ging zum Lager von Pa-Kur. Es b e stand aus einigen Dutzend schwarzen Seidenzelten auf einer kleinen Anhöhe hinter dem zweiten Graben.
    Ich hatte mich schon hundertmal dieser Zeltgruppe g e nähert, doch diesmal wollte ich mehr. Mein Herz begann zu schlagen – endlich würde ich etwas unternehmen. Es wäre Selbstmord gewesen, gewaltsam in das Lager ei n zudringen, aber da Pa-Kur zur Zeit vor der Stadt unte r wegs war, konnte ich mich vielleicht als sein Kurier au s geben.
    Ohne zu zögern, sprach ich bei den Wachen vor. »Eine Nachricht von Pa-Kur«, sagte ich, »für die Ohren Tal e nas, seiner künftigen Ubara.«
    »Ich überbringe die Nachricht«, erwiderte einer der Wächter mißtrauisch.
    »Die Worte sind für die künftige Ubara«, sagte ich ä r gerlich. »Verweigerst du einem Kurier Pa-Kurs den Z u tritt?«
    »Ich kenne dich nicht«, knurrte er.
    »Sag mir deinen Namen!« forderte ich.
    Es folgte ein gequältes Schweigen, dann trat der Wäc h ter zur Seite. Ich ging durch das Tor und sah mich um. Gleich darauf erreichte ich ein zweites Tor und wurde noch einmal befragt; ein Turmsklave begleitete mich zwischen die Zelte, gefolgt von zwei Wächtern.
    Wir blieben vor einem buntschimmernden Zelt aus gelb-rot-gestreifter Seide stehen. Ich wandte mich um. »Wartet hier«, sagte ich. »Meine Nachricht ist für die Ohren der künftigen Ubara b e stimmt – und nur für sie.« Das Herz schlug mir zum Halse. Ich war erstaunt, daß meine Stimme so ruhig klang.
    Ich betrat das Zelt. In dem großen Innenraum stand ein Käfig.
    Er maß vielleicht drei Meter im Quadrat und war auch oben

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