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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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eingetroffen, und sie verließ die Stadt wieder am zweiten Tag der zweiten Passage-Hand, die dem zweiten Monat folgt. Wir schätzten, daß sie sich zur Zeit der Dritten Passage-Hand im Hause Clark befinden würde. Wenn alles gutging, rechneten wir mit ihrer Ankunft in Ar und im Hause des Cernus gegen Ende des vierten Monats, der En'Var genannt wird.
    Ich hatte beschlossen, bis zur vierten Passage-Hand zu warten, der Periode nach En'Var, und dann auf dem Tarnrücken nach Ar zu fliegen, wo ich als Tarnsöldner auftreten und mir im Hause des Cernus Arbeit suchen wollte. Doch als der Krieger aus Thentis, der mir ähnlich sah, Anfang En'Var erstochen wurde, beschloß ich die Verkleidung eines Attentäters anzulegen und auf dem Rücken eines Tharlarion zu reisen, denn Attentäter sind in der Regel keine Tarnreiter. Außerdem hielt ich es für wünschenswert, daß die Bewohner Ars Tarl Cabot für tot hielten. Im übrigen war ich ja wirklich als Rächer unterwegs, denn ich durfte den thentischen Krieger nicht vergessen, der auf einer Brücke Ko-ro-bas unschuldig an meiner Stelle gestorben war und dessen Blut gewißlich die Gerechtigkeit des Schwerts erforderte. Es ging nicht nur darum, daß Thentis mit Ko-ro-ba verbündet war, sondern dieser Krieger hatte sein Leben für das meine gegeben, so daß es meine Pflicht war, ihn zu rächen.
     
    »Ich hab's geschafft«, sagte Elizabeth, die meinen Signaturknoten geübt hatte.
    »Gut«, sagte ich.
    Ich selbst beschäftigte mich schon einige Zeit mit dem Knoten, den sie erfunden hatte und der – das mußte ich zugeben – ganz schön kompliziert war. Es mag zwar seltsam klingen, doch ihr Knoten hatte etwas von ihrer Persönlichkeit, von ihrem ästhetischen Empfinden. Elizabeth hatte fünfundfünfzig Windungen geschlungen, während ich es bei meinem Knoten auf siebenundfünfzig gebracht hatte.
    »Ausgezeichnet«, sagte ich. »Nun mußt du dir aber auch mein Gesellenstück ansehen.«
    Sie beugte sich über das Ergebnis meiner Bemühungen. »Kuurus«, sagte sie, »es sieht so aus, als hättest du meinen Knoten ordentlich hinbekommen, wenn er auch etwas grober ausgefallen ist, als mir lieb ist.«
    »Hauptsache, daß er richtig geknüpft ist«, antwortete ich.
    Sie zuckte die Achseln. »Das mag wohl stimmen.«
    »Und deine Arbeit«, sagte ich gekränkt, »ist auch etwas lässiger ausgefallen, als ich mir wünschen würde.«
    »Da irrst du dich aber«, versicherte mir Elizabeth. »Ich bin nur sauberer, einfacher und geradliniger.«
    »Oh«, bemerkte ich.
    »Ich kann doch nichts dafür, wenn ich deinen Knoten besser hinkriege als du.«
    »Knoten scheinen dir zu gefallen«, bemerkte ich.
    Sie zuckte die Achseln.
    »Möchtest du noch einige andere sehen?« fragte ich.
    »Signaturknoten?« fragte sie.
    »Nein, einfache goreanische Knoten.«
    »Ja«, sagte sie.
    »Dann bring mir doch ein Paar Schnürsenkel.«
    Sie gehorchte und kniete vor mir nieder, während ich einen Schnürsenkel zur Hand nahm.
    »Das ist die Korbschlaufe«, sagte ich und gab ihr ein Zeichen, die Hand auszustrecken. »Sie wird benutzt, um Körbe an Tarnsatteln zu befestigen.«
    Ich führte ihr weitere Knoten vor – so den karischen Ankerknoten, die Nadelschlaufe, die doppelte Nadelschlaufe, den Baumeisterbogen und den einfachen Knoten dieser Kaste.
    »Jetzt leg mal deine Handgelenke über Kreuz.«
    Ich schlang einen Schnürsenkel zweimal um ihr Handgelenk, knüpfte dann einen doppelten Knoten mit einfacher Drehung.
    »O je«, sagte sie und bewegte die Hände. »Das hast du aber schnell gemacht.«
    Ich sagte ihr natürlich nicht, daß jeder Krieger diesen Knoten kennt.
    »An deiner Stelle würde ich mich nicht bewegen«, sagte ich, »denn sonst ziehst du die Schnur nur noch fester an.«
    »Ein interessanter Knoten«, sagte sie und musterte die Schnur. »Wie heißt er?«
    »Der Sklavenknoten.«
    »Oh.«
    »Tarl«, sagte sie.
    »Kuurus!« ermahnte ich sie.
    Sie lehnte sich zurück. »Du hast mich hereingelegt.«
    »Und dies«, sagte ich, »sichert eine Sklavin noch mehr.«
    Ich löste ihre Fesseln, drehte sie herum und verknotete ihr die Hände mit demselben Knoten auf dem Rücken. Dann zerrte ich sie zur Couch und legte ihr noch den schwarzen Sklavenkragen um den Hals.
    »Ja«, sagte Elizabeth. »Du hast sicher recht. Aber jetzt mach mich los.«
    »Ich muß darüber nachdenken.«
    »Bitte!«
    »So, deine Knoten sind also besser als meine?«
    »Ganz eindeutig. Und jetzt mach mich los!«
    »Vielleicht morgen früh. Und beweg'

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