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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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das Schilf, brachte uns ungesehen in die Nähe der schweren, lan g samen Barken, die durch ihren Tiefgang durch die Sumpfvegetation besonders behindert wurden. Es gab Augenblicke, da waren wir nur wenige Meter von den Booten entfernt, ständig in Bewegung, doch vorzüglich gedeckt durch das dichte Schilf.
    Wir passierten die fünfte Barke, dann die vierte und dritte. Ich hörte die Rufe der Verwirrung, die von Boot zu Boot weitergegeben wurden.
    Bald hatten wir den Bug der ersten Barke, des Flag g schiffs, erreicht. Die Krieger aus Port Kar drängten sich mittschiffs und am Heck und blickten nach hinten, um zu sehen, was los war. Auch einige Rudersklaven standen auf und schauten zurück. Auf dem schmalen Vorderdeck standen unter dem hohen, gebogenen Bug der Offizier und Henrak und starrten ebenfalls nach hinten. Auf dem hohen Bug, an dem das dunkelhaarige Mädchen festg e bunden war, stand ein Ausguck, den ich mir nun zum Ziel nahm.
    Ich stand auf dem kleinen Boot, die Beine gespreizt, den Kopf nach links gewandt. Ich zog den Pfeil durch, bis seine Federn an meiner Wange lagen; ich hielt den Atem an und zielte. Dann ließ ich die Sehne los.
    Auf die kurze Entfernung durchstieß der Pfeil mühelos den Körper. Während der Mann keinen Laut von sich gab, schrie das Mädchen am Bug laut auf. Wasser sprit z te.
    Die vier Sklaven in dem kleinen Boot stießen ebe n falls erschreckte Rufe aus. Auf der anderen Seite der Barke wurde das Wasser aufgewühlt, doch der Mann blieb stumm; wahrscheinlich war er schon tot, als er vom Schiff fiel. Auf der Barke lief der Offizier mit dem gol d verzierten Helm an die Reling, während das Mädchen am Bug hysterisch kreischte. Lautlos setzte Telima unser Boot wieder in Bewegung, stakte zurück zur letzten Ba r ke.
    »Schneidet!« hörte ich den Offizier den Sklaven in dem kleinen Boot zurufen, die sofort hektisch die Arbeit wieder aufnahmen.
    Den ganzen Nachmittag hindurch umkreisten Telima und ich wie lauernde Sleen ohne Eile die Reihe der Ba r ken und gaben ganz nach Belieben weitere Pfeilschüsse ab. Zuerst nahm ich mir die Steuermänner vor, und bald fand sich niemand mehr, der auf das Ruderdeck steigen wollte.
    Nach einiger Zeit sprangen Krieger in das kleine Boot, um den Sklaven beim Freimachen des Wegs zu helfen, doch diese Männer waren eine leichte Beute für meine Pfeile.
    Und war die Bahn einigermaßen frei und wagte es ein Rudermeister, seinen Sitz einzunehmen, um die Rude r sklaven anzutreiben, so endete er prompt mit einer Pfei l spitze im Herzen. Nun wagte sich auch niemand mehr auf den Platz des Rudermeisters.
    Bei Einbruch der Dunkelheit entzündeten die verän g stigten Männer aus Port Kar zu ihrem Unglück Fackeln auf den Barken; denn im Schein der Flammen fanden die Pfeile des Langbogens mühelos ihr Ziel.
    Daraufhin wurden die Flammen wieder gelöscht, und angstvoll warteten die Männer aus Port Kar in der Du n kelheit auf den Morgen.
    Wir hatten von verschiedenen Seiten und zu verschi e denen Zeiten zugeschlagen, und Telima hatte oft das Pfeifen der Marschgans erklingen lassen. Die Männer von Port Kar wußten im Gegensatz zu mir genau, daß sich die Rencebauern durch diese Laute verständigen, so daß die Wirkung recht befriedigend war, zumal Telimas Rufe ständig durch echte Gänse beantwortet wurden. Die Männer an Bord der Barken mußten annehmen, von Rencebauern völlig eingekreist zu sein.
    Von Zeit zu Zeit erwiderten sie mein Feuer, doch ihre Pfeile fielen harmlos in den Sumpf. Nur selten kam ein Geschoß in gefährliche Nähe, weil Telima ständig unsere Position veränderte.
    In der Dunkelheit aßen Telima und ich Rencekuchen, den wir von der Insel mitgebracht hatten, und tranken Wasser.
    »Wie viele Pfeile hast du noch?« fragte sie.
    »Zehn.«
    »Das genügt nicht.«
    »Stimmt«, sagte ich, »aber wir genießen jetzt den Schutz der Dunkelheit.«
    Ich hatte mir einige Sumpfranken zurechtgeschnitten und daraus eine Schlinge gemacht.
    »Was willst du tun?« fragte sie.
    »Bring mich zur vierten Barke«, erwiderte ich.
    Wir hatten ausgerechnet, daß an Bord der Barken etwa hundert Krieger sein mußten. Davon mochten abzüglich der Ausfälle noch fünfzig Männer übrig sein – auf die sechs Barken verteilt.
    Lautlos steuerte Telima die vierte Barke an.
    Wie wir festgestellt hatten, waren die Krieger haup t sächlich auf die letzte und die erste Barke konzentriert.
    Während des Nachmittags waren die großen Schiffe enger zusammengerückt und Bug an Heck

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