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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ka-la-na-Holz aufgetrieben und war dabei, einen Langbogen zu schnitzen. Ich wußte, daß er auch bereits einige Stücke Boskhorn und etwas Leder gefunden hatte, ebenso Hanf und Seide. In einigen Tagen hatte er seine Waffe bestimmt fertig. Pfeilspitzen waren bei einem Schmied bereits bestellt, und am Nac h mittag hatte Thura auf seinen Befehl hin eine Voskmöwe erlegt, deren Federn für die Pfeile verwendet werden sol l ten. Sie hatte ihm nun schon den ganzen Nachmittag bei seiner Arbeit zugesehen. Er fuhr ihr mit einer schne l len Bewegung durchs Haar, und sie lächelte.
    »Wo ist die Küchensklavin?« rief ich.
    »Hier, Herr!« sagte Telima ernst und neigte den Kopf.
    »Bereite uns ein Festmahl, Küchensklavin«, befahl ich.
    »Ja, Herr«, sagte sie.
    »Thurnock«, fuhr ich fort, »treib die Sklavinnen z u sammen!«
    »Ja, mein Kapitän!« brummte er.
    Midice stand schüchtern auf. »Was hast du vor?«
    »Wir führen euch aus! Ihr sollt einen anständigen Kragen bekommen!«
    Die drei Mädchen sahen sich angstvoll an.
    Doch ehe wir aufbrachen, öffneten wir noch die große Pagaflasche, und Thurnock, Clitus und ich füllten unsere Becher und leerten sie mit einem Zug. Dann brachten wir auch die Mädchen dazu, einen tiefen Schluck zu nehmen.
    »Wenn wir zurückkommen!« brüllte ich, »gibt’s hier ein Fest!«
    Meine Erinnerungen an diesen Abend sind etwas ve r schwommen. Aber wir fanden einen Schmied, der den Mädchen Sklavenkragen anpaßte, in denen wir unseren Besitzanspruch festhielten. Nach unserer Rückkehr war Clitus noch einmal losgezogen und hatte vier Musiker aufgetrieben. Müde, unausgeschlafen, doch vom Klang unserer Silbertarsks angelockt, spielten sie auf, und je mehr sie mit uns tranken, desto weniger gefiel uns ihr Spiel. Daher begrüßte ich es, daß sie schließlich mitfeie r ten und dem Fest noch mehr Schwung gaben. Auch hatte Clitus zwei weitere Flaschen Ka-la-na-Wein mitgebracht, dazu Aale, Verrkäse und einen Sack roter Oliven aus den Hainen von Tyros.
    Wir begrüßten ihn mit großem Geschrei.
    Telima trug gerösteten Tarsk auf, mit Suls und Pfe f ferschoten aus Tor gefüllt. Außerdem gab es haufenweise gelbes Sa-Tarna-Brot in runden, sechsteiligen Laiben.
    Telima bediente uns. Sie schenkte den Männern Paga ein und den Frauen Ka-la-na, sie brach uns Brot und K ä se, enthäutete die Aale und schnitt das Tarskfleisch z u recht. Sie eilte hin und her. Sie war in unserer Gruppe die Küchensklavin und somit auch allen anderen Sklaven untertan.
    Ich ließ Midice tanzen und trank dabei mehr denn je. Der Saal verschwamm langsam um mich und der Kopf fiel mir auf die Brust. Als ich erwachte, war ich allein; ich lag auf den Liebesfellen, und Midice schlummerte in meinem Arm.
    Müde stand ich auf, zog meine Tunika über und scha u te das Mädchen an, das mit angezogenen Beinen vor mir lag und mich lächelnd ansah. Das Lampenlicht spiegelte sich auf ihrem Kragen.
    Ich gürtete mein goreanisches Schwert und ging in die Küche.
    Dort saß Telima an der Wand. Sie hob den Kopf. Ich vermochte sie im Licht des glimmenden Feuers kaum zu erkennen; die Kohlen bildeten ein schwachleuchtendes schwarzrotes Muster in der Dunkelheit.
    Ich zog Telima den goldenen Armreif ab.
    Tränen standen ihr in den Augen, aber sie protestierte nicht. Ich löste die Ranke, die sich um ihren Hals schlang, und zeigte ihr den Stahlkragen, den ich ihr vom Schmied mitgebracht hatte.
    Im Halbdämmer las sie die Gravierung. »Ich gehöre Bosk«, sagte sie.
    »Ich wußte nicht, daß du lesen kannst«, erwiderte ich. Midice, Thura und Ula waren Analphabetinnen, wie es bei den Rencemädchen üblich ist.
    Telima senkte den Kopf, und ich ließ den Kragen um ihren Hals zuschnappen.
    »Es ist lange her, daß ich so einen Kragen getragen habe.«
    Ich fragte mich, wie sie nach ihrer Flucht den ersten Kragen losgeworden war. Ich dachte daran, daß Ho-Hak noch immer den schweren Ring des Galeerensklaven trug.
    Der Gedanke an Ho-Hak brachte mich auf einen G e danken. »Telima«, fragte ich. »Warum war Ho-Hak so bewegt, als wir von dem kleinen Eechius sprachen?«
    Sie schwieg.
    »Natürlich hat er den Jungen gekannt«, sagte ich. »Er lebte ja auch auf der Insel.«
    »Er war sein Vater«, sagte Telima.
    Ich betrachtete den goldenen Armreif, den ich in der Hand hielt, legte ihn auf den Boden und kettete Telima am Sklavenring der Küche fest. Dann nahm ich das Schmuckstück wieder zur Hand und betrachtete es.
    »Seltsam, daß ein Rencemädchen so einen

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