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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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schwarzes Haar, das mit einer r o ten Schnur im Nacken zusammengebunden war. Er trug in der Armbeuge einen Helm mit dem Büschel Slee n haar, das ihn als Kapitän Port Kars auswies. Der Helm wies auch zwei goldene Streifen auf.
    Ich hatte Samos erwartet.
    »Lysius ist mein Name«, sagte der Mann. »Du kennst mich, Bosk.«
    Ich lächelte. Er hatte mit einer Handvoll Männer aus der Festung des Henrius Sevarius fliehen können, einen Tag nachdem wir den Jungen aus dem Kanal gefischt hatten. Darauf waren die Wachen verstärkt worden.
    »Ja«, sagte ich. »Ich erinnere mich vielleicht besser an dich, als du denkst.«
    »Was soll das heißen?« fragte er.
    »Bist du nicht im Voskdelta von einem Haufen Re n cebauern überwältigt worden und mußtest deine Barken und eine wertvolle Ladung Rencepapier und Sklaven z u rücklassen?«
    »Dieser Mann ist gefährlich«, sagte Lysius zu Che n bar. »Ich empfehle, daß er getötet wird.«
    »Nein, nein«, sagte Chenbar. »Wir verkaufen ihn und verwenden das Geld für die Ausstattung unserer Flotte. So dient er noch einem guten Zweck.«
    Ich schwieg.
    »Ich meine auch«, fuhr Chenbar fort, »daß du nicht der letzte Kapitän aus Port Kar bist, der auf den Run d schiffen von Cos oder Tyros rudern muß.«
    »Offensichtlich wartet Arbeit auf mich«, sagte ich. »Ich möchte mich also jetzt zurückziehen.«
    »Hast du nicht vergessen, dich von der noblen Vivina zu verabschieden?« fragte Chenbar. »Du wirst sie b e stimmt nicht wiedersehen.«
    »Ich besuche keine Ruderbänke auf Rundschiffen«, sagte sie und löste damit allgemeines Gelächter aus.
    »Vielleicht hast du eines Tages dazu Gelegenheit, h o he Dame«, sagte ich.
    »Was soll denn das heißen?« fragte sie.
    »Ein Witz«, sagte Chenbar.
    »Wann soll denn der Wein der Freien Gefährtenschaft mit Lurius, dem würdigen Ubar von Cos getrunken we r den?«
    »Ich fahre erst nach Tyros zurück«, sagte sie, »wo ich mich vorbereite. Dann reisen wir mit Schatzschiffen und in prunkvoller Aufmachung in den Hafen von Telnus zurück, wo ich Lurius’ Arm nehme und mit ihm den Wein der Gefährtenschaft trinke.«
    »Dann möchte ich dir eine sichere und angenehme Reise und für die Zukunft viel Glück wünschen«, sagte ich.
    Sie nickte und lächelte.
    »Du hast von Schatzschiffen gesprochen«, fuhr ich fort. »Wie mir scheinen will, genügt dein Körper allein dem noblen Lurius nicht.«
    »Tarsk!« entfuhr es ihr.
    Chenbar lachte nur.
    »Schafft ihn fort!« kreischte Lurius.
    »Lebe wohl, Vivina«, sagte ich.
    Ich wurde herumgerissen und aus dem riesigen Thro n saal von Cos gezerrt.
    Als ich früh am nächsten Morgen angekettet aus dem Palast des Lurius geführt wurde, waren die Straßen ve r lassen. In der Nacht hatte es geregnet, und Pfützen sta n den hier und dort auf dem Pflaster. Die Verkaufsstände waren noch mit Holzläden verschlossen, die feucht schimmerten. Nur wenige Lichter brannten in den Fe n stern. Nahe dem Hinterausgang des Palastes sah ich eine verhüllte Gestalt an der Wand lehnen. Der Mann war törichterweise viel zu früh in die Stadt gekommen, um sein Gemüse zu verkaufen. Er schien zu schlafen – ein großer Mann in der groben Tunika eines Bauern. Neben ihm stand ein ledernes Bündel, in dem nur ein Langb o gen versteckt sein konnte. Er hatte struppiges gelbes Haar. Ich lächelte, als wir an ihm vorbeigingen.
    Auf dem Sklavenkai wurde ich ohne Umstände an die Marktkette angeschlossen.
    Um die achte Stunde trafen bereits verschiedene Kap i täne von Rundschiffen ein und begannen mit dem Skl a venmeister um Preise zu feilschen. Der Händler verlangte meiner Meinung nach zuviel für seine Ware, zumal wir nur als Ruderer arbeiten sollten. Offenbar ging es darum, möglichst viel für die Staatskasse zu erzielen, die durch die Ausrüstung der Flotten erheblich belastet war.
    Etwas abseits von mir hockte ein Fischer. Er lehnte an einem schweren Pfosten, der den Sklavenkai stützte, und arbeitete mit langsamen Bewegungen an einem Netz, das über seinen Knien lag. Neben ihm lag ein Dreizack. Er hatte langes schwarzes Haar und graue Augen.
    »Ich will sehen, wie stark du bist«, sagte einer der K a pitäne. »Ich kann nur kräftige Männer auf meinen Schi f fen gebrauchen.«
    Er streckte mir die Hand hin.
    Sekunden später brüllte er schmerzerfüllt um Gnade.
    »Halt, Sklave!« sagte der Sklavenmeister und schlug mich mit dem Peitschengriff.
    Ich ließ die Hand des Mannes los, ohne sie gebrochen zu haben. Der Kapitän

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