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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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und hatten keinen Anhaltspunkt mehr für ihre Bewegungen.
    Der Rudermeister, dem Blut übers Gesicht strömte, rief: »Ruder auf!« Dann sagte er müde zu dem Keleustes: »Zehn Schläge nachlassen.«
    Die Rena wurde wieder angetrieben.
    »Schneller!« brüllte der Offizier von oben. »Schne l ler!«
    »Die Rena ist kein Tarnschiff!« rief der Rudermeister.
    »Du wirst sterben!« kreischte der Offizier durch die Luke.
    Mit zitternden Lippen und blutendem Mund schritt der Rudermeister zwischen den Sklaven hindurch. Er kam auf mich zu.
    »Ich führe hier das Kommando«, sagte ich.
    »Ich weiß«, sagte er.
    In diesem Augenblick kam der Offizier wieder die Treppe herab. Seine Augen waren angstgeweitet. Er hielt ein Schwert in der Hand.
    »Wer ist hier der Kapitän aus Port Kar, der Bosk g e nannt wird?« fragte er.
    »Ich«, sagte ich.
    »Ich werde dich töten.«
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.«
    Er erstarrte.
    »Sollte mir etwas passieren«, sagte ich, »lassen meine Leute dich über die Klinge springen.«
    Er ließ sein Schwert sinken.
    »Kette mich los«, sagte ich.
    »Wo ist der Schlüssel?« wandte sich der Mann an den Rudermeister.
    Als ich losgekettet war, ließ ich mein Ruder fahren. Die anderen Sklaven waren verblüfft, ruderten jedoch weiter.
    »Wer für mich ist«, sagte ich, »wird freigelassen.«
    Die Sklaven begannen zu jubeln.
    »Ich führe hier das Kommando«, sagte ich. »Ihr tut, was ich sage.«
    Ich streckte die Hand aus, und der Offizier überreichte mir, den Griff voraus, sein Schwert.
    Ich bedeutete ihm, er solle meinen Platz am Ruder einnehmen, was er mit wütender Bewegung tat.
    »Sie wollen unsere Ruder abscheren!« ertönte ein Schrei von oben.
    »Ruder einziehen!« brüllte der Rudermeister instin k tiv.
    »Ruder bleiben draußen!« befahl ich, und die Sklaven gehorchten. Auf der Steuerbordseite begann es plötzlich zu knirschen, und die Ruderer brüllten auf. Holz knackte und splitterte, die Geräusche wurden im Innern des Schiffs zu einem ohrenbetäubenden Donnern verstärkt. Einige Ruder wurden aus den Dollen gerissen, andere glatt durchtrennt, wobei die inneren Enden in einem zum Heck gerichteten Bogen zurückschnappten und die Skl a ven von ihren Bänken fegten, ihnen Arme oder Rippen brachen. Ich hörte Männer schreien. Einen langen M o ment neigte sich die Rena nach Steuerbord, nahm sogar Wasser durch die Ruderluken auf, doch dann war das andere Schiff vorbei, und wir richteten uns auf, hilflos, geschlagen.
    Ich wandte mich an den Offizier. »Nimm den Schlü s sel und laß die anderen Sklaven frei.«
    Dann sagte ich zu dem Rudermeister: »Du bist ein g u ter Rudermeister – aber du solltest dich jetzt um deine Verwundeten kümmern.«
    Ich griff unter meine Bank. Dort schwamm mein Te l ler, das Essen halb verschüttet, im Wasser. Ich fischte ihn heraus und setzte meine Mahlzeit fort.
    Von Zeit zu Zeit blickte ich aus der Dollenluke. Die Rena war nun von den acht Schiffen umringt. Zwei große Galeeren aus dem Arsenal begannen aufzuschließen.
    Ich hörte, wie Kapitän Tenrik oben den Befehl gab, keinen Widerstand zu leisten. Gleich darauf sprangen mehrere Männer auf die Rena über.
    Ich setzte meinen Teller ab, den ich leergegessen ha t te, stand auf und stieg die Treppe hinauf, das Schwert des Offiziers in der Hand.
    »Kapitän!« rief Thurnock.
    Dicht hinter ihm grinsten Clitus und Tab.
    Jubel erklang auf den Schiffen aus Port Kar. Ich hob salutierend die Klinge. Dann wandte ich mich an Kapitän Tenrik. »Meinen Dank, Kapitän. Du hast mich als ausg e zeichneter Seemann beeindruckt.«
    Er starrte mich an.
    »Du hast eine gute Mannschaft, und das Schiff ist in guter Verfassung.«
    »Was hast du mit uns vor?«
    »Die Rena muß repariert werden. Zweifellos kannst du das in Cos oder Tyros erledigen lassen.«
    »Wir sind frei?« fragte er ungläubig.
    »Es hieße die Gastfreundschaft eines Kapitäns schlecht belohnen, wollte ein Passagier ihm grollend sein Schiff vorenthalten.«
    »Meinen Dank an Bosk, Kapitän aus Port Kar«, sagte er.
    »Die Sklaven sind natürlich frei«, fuhr ich fort. »Sie begleiten uns. Deine Mannschaft dürfte ausreichen, um die Segel zu bedienen oder das Schiff in den Hafen zu rudern. Bringt die Ruderer an Bord unserer Schiffe! In einer Ahn möchte ich Kurs auf Port Kar nehmen!«
    Clitus bellte seine Befehle.
    »Kapitän«, sagte da jemand hinter mir.
    Ich drehte mich um und erblickte den Rudermeister.
    »Du könntest gut auf einem Rammschiff

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