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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wandte ich mich an Luma, die gefesselt am Ende des Tisches saß. »Morgen soll der Sänger, ehe er weiterwandert, einen Beutel Gold erhalten.«
    »Ja, Herr«, sagte das Mädchen.
    »Dank sei dir, Kapitän!« rief der Sänger.
    Die Gäste freuten sich über meine Großzügigkeit, und viele schlugen sich applaudierend mit der rechten Hand gegen die linke Schulter.
    Zwei Sklavenmädchen führten den Sänger an einen Tisch in einer Ecke des Saals, während ich mich wieder meinem Paga zuwandte.
    Ich war wütend. Dieser Tarl aus Bristol lebte nur in Liedern. Einen solchen Mann gab es nicht. Wenn es da r auf ankam, hatten nur Gold und Macht und die Körper schöner Frauen Bedeutung – und vielleicht doch auch Lieder, die aus den Mündern von Blinden erklangen? Ich war Bosk, Kapitän aus den Sümpfen, Admiral in Port Kar!
    »Sandra!« rief ich. »Holt Sandra!«
    Jubelgeschrei wurde laut.
    Ich sah mich um. Es war wirklich eine Siegesfeier. Es betrübte mich nur, daß Midice nicht bei mir war. Sie hatte sich nicht wohlgefühlt und gebeten, in me i nem Quartier bleiben zu dürfen, was ich ihr gewährt hatte. Tab nahm ebenfalls nicht an dieser Siegesfeier teil.
    Im nächsten Augenblick ertönten Sklavenglocken, und Sandra, das Tanzmädchen aus Port Kar, das ich in einer Pagataverne entdeckt hatte, stand vor ihrem Herrn.
    Sie war seit langem bemüht, das erste Sklavenmä d chen des Hauses zu werden, doch ich hatte sie bisher meinen Männern überlassen. Die schöne, dunkelhaarige, schlanke Midice war das Mädchen meines Herzens, me i ne Lieblingssklavin.
    Trotzdem war Sandra interessant. Es konnte nicht schaden, wenn Midice ein wenig Konkurrenz bekam.
    Sandra hatte hohe Wangenknochen, blitzende schwa r ze Augen und pechschwarzes Haar. Sie war in einen schimmernden Umhang gekleidet.
    Bei dem nun folgenden Tanz ließ ich sie keinen A u genblick aus den Augen. Golden schimmernd im Licht der Flammen, aufschreiend, stampfend, sich anmutig wiegend, so tanzte sie vor uns, ehrfürchtig bestaunt von, den Männern meines Hauses.
    Sie drehte sich und wand sich, wie von eingebildeten Fesseln gehalten, fiel jedoch immer wieder in den Rhythmus der Musik ein. Sie war großartig.
    Die Musik ging mit einem Crescendo zu Ende, und begeisterter Applaus klang auf. Auch ich war begeistert.
    »Zu mir!« rief ich, und mit katzengleicher Gewand t heit eilte das Mädchen zu meinem Thronsessel und kni e te mir zu Füßen nieder. Sie blickte auf, schweratmend, schwitzend, mit schimmernden Augen.
    »Dein Tanz war nicht uninteressant«, sagte ich.
    Sie legte eine Wange gegen mein Knie.
    »Ka-la-na!« rief ich.
    Eine Schale Wein wurde gebracht. Ich packte sie am Haar, zog ihren Kopf zurück, flößte ihr Wein ein.
    »Habe ich dir gefallen?« fragte sie schließlich.
    »Ja.«
    »Dann schicke mich nicht zu deinen Männern z u rück«, sagte sie. »Behalte Sandra für dich.«
    »Das werden wir sehen. Midice ist sehr gut.«
    »Sandra ist besser«, sagte das Mädchen. »Du brauchst mich nur auszuprobieren.«
    »Vielleicht«, sagte ich, fuhr ihr mit der Hand durchs Haar und ließ sie neben meinem Sessel niedersitzen. Wie eine zufriedene Katze hockte sie zu meinen Füßen und genoß die neidischen und haßerfüllten Blicke der anderen Sklavinnen, die ringsum im Saal bedienten.
    »Das Gold, Kapitän«, sagte einer meiner Schatzwäc h ter.
    Ich hatte für die Männer meines Hauses eine kleine Überraschung parat.
    Auf die Plattform, auf der mein Sessel und mein Tisch standen, hievte er einen schweren Ledersack mit gold e nen Tarnmünzen doppelten Gewichts, Münzen aus Cos und Tyros, aus Ar und Port Kar, selbst aus Thentis und Thuria, die fern im Süden lagen. Er stellte den Sack n e ben meinen Sessel.
    Nur die Männer, die ganz in der Nähe feierten, sahen den Beutel dort stehen.
    »Holt das Sklavenmädchen aus Tyros!« befahl ich.
    An den Tischen wurde gelacht.
    Ich hob meinen Pagakelch, der jedoch nicht gefüllt wurde. Ärgerlich sah ich mich um. Einem vorbeieilenden Sklavenmädchen rief ich zu: »Wo ist Telima?«
    »Sie war doch noch eben hier!«
    »Sie ist in die Küche gegangen!« rief ein anderes Sklavenmädchen.
    Ich hatte ihr nicht erlaubt, sich zu entfernen.
    »Ich schenke dir Paga ein«, sagte Sandra.
    »Nein«, sagte ich und hielt den Pagakelch in die and e re Richtung. Dann wandte ich mich an eine Sklavin. »T e lima soll ausgepeitscht und wieder hierhergeschickt we r den. Ich brauche Bedienung!«
    »Ja, Herr«, sagte das Mädchen und eilte fort.
    Ketten

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