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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Schließlich hielt sie die Tasse an die Wange, um zu prüfen, ob das Getränk nicht zu heiß war.
    Ich blickte dem Mädchen nicht nach, welches den Si l bertopf auf ein kleines Feuer gestellt hatte. Dennoch b e schäftigten sich meine Gedanken mit ihr. Ich fragte mich, ob sie Suleiman oder Ibn Saran gehörte. Vermutlich war sie Suleimans Eigentum; immerhin befanden wir uns hier in seinem Palast.
    Widerstrebend schob Suleiman zwei weitere Steine zurück. Wortlos nahm ich sie wieder an mich.
    Im Tanzen drehte sich Alyena anmutig hin und her. Sie hatte in den letzten Wochen viel dazugelernt. Ibn S a ran beobachtete sie und trank von seinem heißen schwa r zen Wein. Ich spürte, daß er sich für ihre Schönheit int e ressierte.
    Sie bückte sich mit ausgestrecktem Bein, bewegte es anmutig, winkelte es im Takt der Musik an, fuhr mit der Hand darüber hin. Alyena tanzte gut tief in ihrem Inneren loderte das Sklavenfeuer, auch wenn sie es selbst noch nicht wußte. Zuweilen sah sie ihr Publikum an. Ihre A u gen verkündeten: Ich tanze für euch, doch in Wirklic h keit bin ich keine Sklavin. Niemand hat mich bisher g e zähmt. Das vermag niemand. Kein Mann vermag mich zu bändigen.
    Doch der Tag würde kommen, da sie die Wahrheit e r kannte. Es gab keinen Grund zur Eile. Die Männer der Tahari sind geduldig.
    Vor Suleiman lagen nun fünf Steine – drei funkelnde Diamanten und zwei Opale. Der eine war ein ganz g e wöhnlicher milchiger Stein, der andere ein ungewöhnl i cher rötlich-blauer Flammenopal. Auf der Erde sind Op a le nicht sonderlich wertvoll, doch auf Gor ist dieser Stein viel seltener. Es handelte sich um ausgezeichnete Exem p lare, makellos oval, sorgfältig geschnitten und geschli f fen. Dennoch kamen sie natürlich nicht an den Wert der Diamanten heran.
    »Was möchtest du für diese fünf Steine haben?« fragte er.
    »Hundert Lasten Dattelbarren«, sagte ich.
    »Das ist zuviel.«
    Natürlich verlangte ich zuviel. Es ging bei unserem Handel darum, meine erste Forderung so hoch anzuse t zen, daß zuletzt ein akzeptabler Preis herauskam. Z u gleich mußte ich es vermeiden, einen Mann von Sule i mans Position und Intelligenz zu beleidigen. Den ersten Preis zu hoch zu wählen, als hätte ich es mit einem Dummkopf zu tun, wäre sehr töricht gewesen und hätte unangenehme Folgen für mich haben können – vielleicht die sofortige Enthauptung, womit ich aber nur rechnen mußte, wenn Suleiman keine angenehme Nacht mit se i nen Frauen und kein gutes Frühstück hinter sich hatte. Das aber war unwahrscheinlich, denn er war ein Geni e ßer.
    »Zwanzig Lasten Dattelbarren«, sagte er.
    »Das ist zuwenig«, meinte ich.
    Suleiman betrachtete die Edelsteine. Er wußte selbst, daß der von ihm genannte Preis zu niedrig war. Suleiman war ein Mann von Geschmack; er war außerdem sehr intelligent.
    Immerhin war er es gewesen, der die Falle aufgebaut hatte.
     
    Am sechsten Abend, nachdem die Eskorte der Aretai-Soldaten zur Karawane des Farouk gestoßen war, begann ich zu ahnen, welches Spiel gespielt wurde.
    Der Leutnant des Hauptmanns der Eskorte suchte mich in meinem Zelt auf. Er war es gewesen, der mich als Spion der Kavars verdächtigt hatte, der sich dafür ausgesprochen hatte, mich sofort umzubringen. Wir ha t ten nicht besonders viel füreinander übrig. Der Mann hieß Hamid. Der Hauptmann wurde Shakar genannt.
    Verstohlen sah er sich um und setzte sich dann ung e beten zu mir auf die Matte. Dennoch hatte ich keine Lust, ihn zu töten.
    »Du hast Edelsteine bei dir, die du an Suleiman ve r kaufen willst, den Pascha der Aretai«, sagte der Leutnant.
    »Ja«, erwiderte ich.
    Der Mann sah mich nervös an. »Gib mir die Steine«, sagte er. »Ich bringe sie zu Suleiman. Dich empfängt er nämlich nicht. Ich gebe dir als sein Bote den Gegenwert in Dattelbarren.«
    »Damit bin ich nicht einverstanden«, sagte ich.
    Er kniff die Augen zusammen, und sein Gesicht ve r zog sich mürrisch.
    »Geh«, sagte er zu Alyena.
    Ich nickte ihr zu. »Tu, was er sagt.«
    »Ich wollte mich vor der Sklavin nicht genauer ä u ßern«, sagte Hamid.
    »Das verstehe ich.« Und das tat ich wirklich. Wenn er es für erforderlich hielt, mich umzubringen, durfte das auf keinen Fall vor einem Zeugen geschehen, auch wenn es sich nur um eine Sklavin handelte.
    Er lächelte. »Es sind Kavars in der Gegend«, sagte er. »Sogar sehr viele.«
    Damit konnte er recht haben. In den letzten Tagen ha t te ich von Zeit zu Zeit kleine Reitergruppen gesehen, die

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