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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Burnus trug er ein Käppi. Der Reptuchschleier war rot. Er hob den Ärmel seines Burnus.
    Der Offizier sah mich an. »Ärmel«, sagte er. Ich schob den Ärmel hoch und hielt ihm den linken Unterarm hin. Dort war nichts von dem schwarzen Krummsäbel zu s e hen, der einem Jüngling der Kavars zu Beginn seiner P u bertät eintätowiert wird.
    »Der Mann ist kein Kavar«, sagte Farouk und machte Anstalten, sein Tier anzutreiben.
    Der Hauptmann Suleimans rührte sich nicht. Er starrte mich an. »Wer bist du?« fragte er.
    »Ich bin kein Kavar«, erwiderte ich.
    »Er nennt sich Hakim aus Tor«, sagte Farouk.
    »In der Nähe des Nordtors von Tor«, sagte der Off i zier, »gibt es einen Brunnen. Wie heißt er?«
    »In der Nähe des Nordtors von Tor gibt es keinen Brunnen«, erwiderte ich.
    »Wie heißt der Brunnen in der Nähe der Verkauf s stände der Sattelmacher?« wollte der Offizier wissen.
    »Das ist der Brunnen der Vierten Passage Hand«, e r widerte ich. Man hatte an jener Stelle vor über einem Jahrhundert Wasser gefunden, während der vierten Pa s sage Hand. Ich war froh, daß ich einige Tage in Tor z u gebracht hatte, ehe ich meinen Unterricht am Krumms ä bel begann. Es ist unklug, sich als Abkömmling eines Ortes auszugeben, den man überhaupt nicht kennt.
    »Du sprichst nicht wie ein Mann aus Tor«, sagte der Offizier.
    »Ich bin auch nicht in Tor geboren worden«, erwiderte ich. »Ich stamme eigentlich aus dem Norden.«
    »Er ist ein Spion der Kavars!« sagte ein Leutnant n e ben dem Hauptmann.
    »Ich bringe Edelsteine für Suleiman, euren Herrn«, sagte ich. »Dafür möchte ich von ihm gepreßte Dattelba r ren kaufen.«
    »Wir sollten ihn töten«, drängte der Leutnant.
    »Ist das deine Kurdah?« fragte der Hauptmann und deutete auf die Kaiila neben mir.
    »Ja«, sagte ich.
    Während der Inspektion hatten die Soldaten schon so manche Kurdah geöffnet, in denen sich immerhin Kavars verbergen mochten. Doch bis jetzt hatten sie hinter den Vorhängen nur erschrockene Mädchen gefunden.
    »Was ist darin?« fragte er.
    »Ein Sklavenmädchen – weiter nichts.«
    Er lenkte seine Kaiila zur Kurdah und hob den Krummsäbel, um damit den Vorhang zur Seite zu stre i fen.
    Doch schon fuhr mein Säbel hoch und versperrte ihm den Weg.
    Die Männer erstarrten. Fäuste ballten sich um die Griffe der Krummsäbel, Lanzen wurden gesenkt.
    »Vielleicht verbirgst du darin einen Kavar!« sagte der Hauptmann.
    Daraufhin öffnete ich mit meiner Waffe den Vorhang. Das Mädchen, das in der Kurdah kniete, nackt und gefe s selt, zuckte zurück.
    »Schenkel«, befahl der Hauptmann.
    Das Mädchen drehte das rechte Bein auswärts und zeigte ihm das Brandzeichen.
    »Ist ja nur eine Sklavin«, sagte der Leutnant en t täuscht.
    Der Hauptmann lächelte. Er musterte die herrlichen nackten Rundungen des Mädchens. »Ein sehr hübsches Exemplar«, sagte er leise, und sein Blick ruhte wohlg e fällig auf ihr. »Vielleicht kann sie heute abend für uns tanzen.«
    »Sie kann nicht tanzen«, sagte ich. »Sie ist eine Barb a rin. Sie spricht noch nicht unsere Sprache.«
    »Schade«, sagte der Mann. Bei goreanischen Sklave n tänzen wird von dem Mädchen oft erwartet, daß sie die Leidenschaften stillt, die sie in ihrem Publikum zu erw e cken vermag. Sie darf sich nicht einfach am Ende i h rer Vorstellung zurückziehen, sondern muß den anw e senden freien Männern zu Willen sein, wenn einer oder mehrere sie zu besteigen wünschen. Sie muß den Preis für ihre Schönheit zahlen.
    »Du mußt ihr das Tanzen beibringen«, sagte der Hauptmann lüstern.
    »Das ist meine Absicht.«
    »Eine hübsche Sklavin«, sagte er noch einmal und drehte seine Kaiila zur Seite, um die Inspektion fortz u setzen. Als er weiterritt, warf mir der Leutnant, der mich unbedingt hatte umbringen wollen, einen düsteren Blick zu. Im nächsten Augenblick schloß er sich der davonre i tenden Patrouille an.
    »Bleib in der Kurdah«, sagte ich zu Alyena. »Und schau nicht heraus.«
    Mit zornigen Augen starrte sie mich an, während ich mit der Schwertspitze den Vorhang herunterstreifte.
    Wenn ein Mädchen allmählich zu erkennen beginnt, daß sie eine Sklavin ist, in einer Gesellschaft, in der die Rolle der Sklavin unausweichlich festgelegt ist, geht eine phantastische Veränderung in ihr vor. Die ersten Vorlä u fer dieser Umwandlung spürte ich bereits in Alyena. Schon jetzt fand sie ihren Sklavenkragen aufregend; die Tatsache, daß sie das Eigentum von Männern war, fasz i nierte

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