GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Seide gekleideten jungen Männer versuchte sich an der Außenwand des Raums entlang zur Tür zu schleichen.
Er begann zu laufen, doch ich vermochte ihm ein Bein zu stellen. Hassan stürzte sich auf ihn und schleppte den Zappelnden zum Badebecken.
»Man wird uns auspeitschen!« wimmerte der Mann. »Gebt Alarm!« rief er seinen Kameraden zu. Zwei oder drei standen unentschlossen auf, doch sie rührten sich nicht vom Fleck. Hassan warf den Mann neben dem B e cken zu Boden und drückte ihm etwa eine Ehn lang den Kopf unter Wasser. Als er den Mann losließ, sagte er: »Du mußt dich vorsehen, du könntest beim Baden ertri n ken. Solche Unfälle kommen vor.« Und wieder druckte er den Kopf unter Wasser. Als er zum zweitenmal lo s ließ, flehte der Mann um Gnade. Hassan warf ihn zu den anderen. Es war still im Serail. Wir hörten das Knistern der Fackeln.
Wieder blickte ich auf Lana. Sie erzitterte. Sie, die S e railherrin, war uns gefesselt und hilflos ausgeliefert.
»Ich habe sie dir gelassen«, sagte Hassan.
Mit schneller Bewegung löste ich die Handfesseln des Mädchens und zog sie sanft auf die Kacheln. Hilflos wand sie sich und hob ein Knie. Ich zwängte ihre Beine auseinander. Sie hob den Kopf und versuchte, mich mit ihrem geknebelten Mund zu berühren. Ich sah den Schmerz in ihren Augen. Ich zog eine Sekunde lang den Knebel heraus. »Ich liebe dich, Herr«, flüsterte sie. Ich küßte sie und fesselte sie von neuem.
Ich ließ mir Zeit und nahm sie gemächlich, aber ich besorgte es ihr gründlich. Als ich fertig war, stand ich auf.
»Als Herrin des Serails dürftest du sie damit verdo r ben haben«, sagte Hassan, der daneben hockte und mir interessiert zugesehen hatte.
Das Mädchen versuchte, mich mit dem Bein zu berü h ren.
»Da hast du wohl recht«, sagte ich.
Lana hob mir hilflos den Körper entgegen.
»Na, na, Kleine. Das war genug fürs erste Mal«, sagte ich zu ihr. »Nichts übertreiben.«
»Wir müssen bald los«, sagte Hassan.
»Vor der äußeren Tür stehen zwei Wächter«, sagte ich. »Sie rechnen damit, daß ich dich zur Herrscherin bringe.«
»Meinst du nicht auch, daß ich mir für den Ausritt in der Nacht andere Kleidung zulegen sollte?«
»Einer der Wächter vor der Tür läßt sich vielleicht ü berreden, dir Kleidung, Waffen und Gürtel zu leihen.«
»Das wäre sehr nett von ihm«, sagte Hassan.
»Die beiden haben durchaus nett ausgesehen«, stellte ich fest.
11
Mein linker Fuß brach durch die Salzkruste. »Tötet uns! Tötet uns!« hörte ich einen Mann rufen. Ich vernahm das Zischen der Peitsche hinter mir, gefolgt von einem neuen jämmerlichen Schrei. Mein linkes Bein versank bis zum Schenkel in der brüchigen Kruste. Ich vermochte meinen Sturz nicht zu bremsen, da mir die Hände mit Metal l schellen an der Hüfte festgebunden waren. Die Sklave n haube verhinderte, daß ich etwas sah. Mein ganzer Kö r per schien in Flammen zu stehen. Unsere Füße waren bis zu den Knien in Leder gehüllt, doch an vielen Stellen drückte uns das Gewicht des Körpers tiefer in die Sal z schichten. Das Salz, das von oben in den Lederschutz rieselte, drang bis zu den Füßen vor. Ich spürte Blut im Innern. Einige Männer – ich wußte nicht, wie viele – w a ren bereits lahm geworden. Sie waren von der Sklave n kette gelöst und mit durchschnittener Kehle zurückgela s sen worden. Die Kette, die an meinem Sklavenkragen befestigt war, ruckte. Eine kostbare Sekunde lang lag ich auf der brennenden Kruste. Dann traf mich die Peitsche. Wieder wurde an der Kette gezogen, ich rappelte mich langsam auf und taumelte weiter. Der Weg wurde durch eine Kaiila bereitet, die mit ihren breiten Pfoten mühelos in die Kruste einbrach und wieder freikam.
»Ich dachte mir gleich, daß eine Frau euch nicht lange in Gefangenschaft halten würde«, hatte der Mann gesagt.
Kaum hatten Hassan und ich in Wächterkleidung u n sere Kaiila bestiegen und die Kasbah Tarnas verlassen, da wurde uns auf dem Weg zur Oase des Roten Felsens durch eine Horde von Reitern der Weg verstellt. Wir ha t ten unsere Kaiila herumgezogen und zu fliehen versucht, mußten dabei aber feststellen, daß man uns umzingelt hatte. Im hellen Licht der drei goreanischen Monde dre h ten wir uns im Kreise. Überall Reiter; zahlreiche Ar m brüste waren auf uns gerichtet.
»Wir haben auf euch gewartet«, sagte einer der Reiter. »Müssen wir erst noch eure Kaiila töten?« Die Angreifer trugen rote Schleier.
»Nein«, hatte Hassan erwidert.
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