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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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vermutlich ebenso verwirrt wie ich. Ich wußte nur, daß ich Angst vor ihnen hatte und laufen mußte, wie es mir mein Herr befohlen hatte. Außerdem hatte er mir aufgetragen, mich nicht fangen zu lassen.
    Ich stolperte und stürzte, rappelte mich wieder auf und lief weiter. Ich hörte Männer rufen, von denen mehrere das Lager verließen. Sie kamen durch den Bach gewatet, brachen hinter mir durch das Unterholz. Ich befand mich nun zwischen den Bäumen und war vom Lager aus nicht mehr zu sehen, doch man verfolgte mich. Wie viele Männer mir auf den Fersen waren, wußte ich nicht.
    Ich floh voller Entsetzen.
    »Lady Sabina!« rief jemand. »Halt! Halt!«
    Plötzlich ging mir auf, wie gering die Wahrscheinlic h keit sein mußte, daß eine andere verhüllte freie Frau in der Nähe des Lagers erscheinen würde. Vielleicht war Lady Sabina aus dem Lager geflohen? Vielleicht wollte sie aus irgendeinem Grunde der Gefährtenschaft mit Thandar von Ti aus dem Wege gehen, den sie immerhin noch nie gesehen hatte. Sicher gab es im Lager Männer, die sich auf der Stelle davon hätten überzeugen können, daß sich Lady Sabina noch in ihrem Zelt aufhielt – doch viele andere, die in Sekundenschnelle handeln mußten, konnten sich diese Gewißheit nicht verschaffen. Wenn die Fliehende Lady Sabina war, mußte sie wieder eing e fangen werden, denn ihre Flucht hätte die bevorstehende Allianz zwischen der Salerischen Konföderation und der Festung von Saphronicus vereitelt. Außerdem mußte sie schnell wieder ins Lager geschafft werden, denn der Wald war in der Nacht sehr gefährlich. Sie mochte von Sleen angefallen werden oder herumstreichenden Geset z losen zum Opfer fallen. Je eher man sie wieder einfing, desto besser. Eine freie Frau rannte durch den nächtl i chen Wald – das war ein Rätsel, das schleunigst aufg e klärt werden mußte. Vor wem floh diese Frau? War sie allein?
    Ich hatte keine Zeit für lange Überlegungen, warum ich dies zu tun hatte. Ich rannte, so schnell ich konnte.
    Die Männer im Lager hatten ebenfalls keine Gelege n heit, ihr Vorgehen zu planen. Verständlich, daß viele mir gedankenlos folgten.
    Ich eilte durch das Dickicht, hörte Männer hinter mir – wie viele es waren, wußte ich nicht. Ich vermutete, daß von den siebzig bis achtzig Männern im Lager zwanzig oder mehr sofort hinter mir hergestürzt waren. Zugleich war die Aufmerksamkeit aller auf die Seite des Lagers gerichtet, wo man mich zuerst entdeckt hatte.
    Stolpernd drängte ich mich zwischen Büschen und Bäumen hindurch. Äste und Dornen zerrissen meine kostbaren Gewänder. Das Knacken im Dickicht hinter mir wurde lauter.
    Ich konnte nicht schneller laufen. Das lag nicht nur an den Gewändern. Mir war klar, daß ich den Männern auf keinen Fall entkommen konnte. Sie waren kräftiger und schneller als ich. Die Natur hatte mich nicht dafür vorg e sehen, Männern zu entkommen.
    Und schon packten rauhe Hände zu. »Halt, Lady!« sagte der Mann.
    Keuchend und zitternd stand ich vor ihm.
    »Warum bist du geflohen, Lady Sabina?« fragte er. »So etwas ist gefährlich.« Dann rief er: »Ich habe sie!«
    Ich versuchte mich loszureißen, vergeblich.
    Wenige Sekunden später war ich von weiteren Mä n nern umgeben. Mein Häscher ließ mich los. Ich stand im Kreis der Krieger und sagte kein Wort. Ich neigte den Kopf.
    »Ist das Lady Sabina?« wollte eine Stimme wissen.
    »Sieh mich an«, forderte ein anderer.
    Ich gehorchte ihm nicht sogleich, sondern hielt das Gesicht abgewandt. Da spürte ich Hände auf den Schu l tern. Finger ergriffen mein Kinn, drehten mir den Kopf herum, drehten ihn ins Mondlicht.
    Ich erkannte den Anführer der Soldaten im Lager. Im gleichen Augenblick ging mir der Gedanke durch den Kopf, daß dieser Mann mir nicht hätte folgen dürfen. E i gentlich hätte er im Lager bleiben müssen.
    Er starrte mich im schwachen Mondlicht an, versuchte meine Augen zu erkennen. Dann trat er zurück und b e trachtete meine Gewänder. »Wer bist du?« fragte er schließlich.
    Ich antwortete nicht. Hätte ich den Mund aufgemacht, wäre ihm sofort mein Akzent aufgefallen, meine ma n gelnde Beherrschung der goreanischen Sprache. Er hätte sofort gewußt, daß ich ein Barbarenmädchen war.
    »Du bist nicht Lady Sabina«, stellte er fest. »Wer bist du?«
    Ich schwieg.
    »Bist du auf der Flucht vor Sklavenhäschern?« wollte er wissen. »Wir sind ehrliche Männer«, fügte er hinzu. »Wir sind keine Sklavenjäger. Du bist bei uns in Siche r

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