GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Lurius aus der Stadt Jad. Die Hauptstadt Tyros', des anderen großen Meeresubarats, ist Trentium. Der hier herrschende Ubar heißt Chendar. Er stammt aus Kasra und wird überall der Meeressleen genannt. Vor einigen Jahren legten Tyros und Cos zum Kampf gegen Port Kar ihre Flotten zusammen, wurden aber in einer großen Se e schlacht geschlagen. Port Kar fehlte es später an Macht und Schiffsraum, um nach diesem Sieg durchzugreifen; so befanden sich Cos und Tyros nach wie vor im Krieg s zustand mit Port Kar.
Das Deck unter meinen Knien fühlte sich weich und glatt an. Die Planken waren mit Deckssteinen abg e schabt, dann gewässert und erneut geschrubbt worden. Für diese Arbeit waren die Mädchen aus den Deckskäf i gen zuständig.
Ich starrte auf das Meer hinaus. Der Himmel war hell.
Ich hörte den Mann im Ausguck rufen, der sich auf dem höheren, dem hinteren der beiden Maste befand. Er meldete ein Segel und seine Position. Von Deck aus war nichts zu erkennen. Männer eilten zur linken Seite des Schiffes, ein i ge stiegen in die Wanten. Der Kapitän gab Befehle.
Die beiden Männer an den Hecksteuerrudern ließen das Schiff nach rechts schwingen.
Männer eilten zu den Bänken und ließen Ruder durch die Öffnungen in der Schiffsflanke gleiten; die Ruder setzten sich im Gleichtakt in Bewegung.
Männer rannten herum. Einige kümmerten sich um die Takelage. Andere banden lose Gegenstände an Deck fest. Waffen wurden ausgegeben; Sand und Wasser bereitg e stellt. Luken wurden geschlossen und gesichert.
Mir war bekannt, daß viele Schiffe das Thassa befu h ren, darunter auch Piratenschiffe. Man hatte mir erzählt, daß sich Cos und Ar wegen der Voskpiraten im Krieg s zustand befänden. Ar aber besaß keine Marine, allenfalls eine Flotte von Flußschiffen, die den Vosk bewachten. Das fremde Schiff konnte natürlich aus Port Kar oder einem der nördlichen Häfen kommen, vielleicht sogar aus Torvaldsland.
»Schafft die Sklavinnen unter Deck!« rief ein Offizier.
Ich und die anderen Mädchen, die gleichzeitig mit mir an Deck verweilen durften, wurden an den Armen g e packt und über das Deck gezerrt. Die Luke zum Lad e raum wurde aufgerissen. Zu meinem Entsetzen sah ich, wie meine Leidensgenossinnen einfach die Leiter hina b gestoßen wurden. Meine Proteste nützten nichts – ich wurde ebenfalls in die Öffnung gestoßen und stürzte in die Tiefe. »Nein!« schrien andere Stimmen über uns, a ber den Mädchen aus den Deckskäfigen erging es nicht besser. Sie wurden ebenfalls zur Luke gezerrt und in den Laderaum verbannt.
»Was für ein Geruch!« rief eine und rümpfte die Nase. Aber schon erhielt sie einen Stoß und landete am Fuß der Leiter. Zwanzig Mädchen kamen auf diese Weise zu uns in den Laderaum. Dann wurde die schwere Luke ve r schlossen und verriegelt.
17
Die Tür wurde aufgestoßen.
Mehrere Männer standen auf der Schwelle. Einer hielt eine winzige Lampe.
Der Raum war lang und breit und besaß eine niedrige Decke, die von zahlreichen eckigen Holzpfeilern gestützt wurde. Wände und Boden waren aus Stein. Vermutlich handelte es sich um das Untergeschoß eines Lagerhauses in Hafennähe. Ich wußte es nicht. Man hatte mich gefe s selt und geknebelt in einem Sack hierhergebracht, auf direktem Wege von Bord des Piratenschiffes.
Ich lag nun schon etwa vier Tage in diesem Raum in einer mir unbekannten Stadt.
Die Männer traten ein.
Mit angezogenen Beinen saß ich auf einer Strohmatte. Meine Ketten wogen schwer. Links und rechts von mir waren vierzig oder fünfzig weitere Mädchen angekettet, ebensoviele auf der anderen Seite des Raums. Es roch nach Schweiß und feuchtem Stroh. Das Licht der winz i gen Lampe kam mir außerordentlich hell vor.
Einer der Männer, eine Gestalt in Helm und Umhang, die mit vier Begleitern gekommen war, wandte sich jetzt an den Lampenträger, einen dicken Mann im Weißgold der Kaufmannskaste. »Welche Mädchen stammen von der Wolke von Telnus? «
»Natürlich keine, edler Herr«, antwortete der Kau f mann.
»Es ist allgemein bekannt«, erwiderte der große Mann, der offenbar über die anderen das Kommando führte, »daß du mit Sklaven vom schwarzen Markt handelst.«
»Ich doch nicht!« rief der Dicke.
Der Behelmte musterte sein Gegenüber drohend.
»Vielleicht können sich die edlen Herren mit Gold z u friedengeben«, sagte der Kaufmann. »Viel Gold?«
Der große Mann streckte die Hand aus.
Der Dicke legte etliche Goldstücke hinein. »Das ist mehr als die
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