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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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solide Eisentür. Vo r sichtig legte ich die Fingerspitzen auf die Klinke und drückte. Die Tür war abgeschlossen. Ich ließ den Wan d vorhang herabfallen, der die Tür völlig verdeckte. Selbst wenn die Tür offen gewesen wäre, hätte ich nicht g e wagt, hindurchzutreten. Zu streng sind die Strafen für eine Sklavin, die an einem Ort angetroffen wird, an dem sie sich nicht aufhalten darf.
    »Paga!« rief ein Mann, und ich war losgeeilt, um ihn zu bedienen.
    Nachdem ich die Nachricht abgeliefert hatte, wurde ich im ›Chatka und Curla‹ nicht mehr ganz so streng a b geschirmt. Zuweilen wurde mir nun auch gestattet, vor den stark frequentierten Stunden durch die Stadt zu wa n dern und Kunden zu werben. Ich trug den Glockenkragen und einen Fetzen schwarze Seide, auf der in gelber Schrift die Worte standen: »Ich bin Yata und im Chatka und Curla zu haben.« Narla hatte mir den Text vorgel e sen.
    Ich sah mich zwischen den aufgestapelten Ballen und Kisten um. Die Männer, die hier arbeiteten, sprach ich nicht an. Die Vorarbeiter hatten es nicht gern, wenn ihre Leute von Sklavinnen abgelenkt wurden. Schon mehr als einmal war ich handgreiflich aus der Nähe von Arbeite r kolonnen vertrieben worden.
    Ich hockte mich auf einen Stapel Kisten und sah mich um. Der Geruch des Salzwassers, der Anblick der M ö wen, das Geschrei der Männer – das alles gefiel mir. Ich trug einen Sklavenkragen, aber in diesem Augenblick war ich nicht unglücklich.
    Als ich vor einigen Wochen das erstemal in den Hafen geschickt wurde, hatte ich noch eine Fessel tragen mü s sen und war von anderen Mädchen begleitet worden. I n zwischen durfte ich mich frei bewegen. Doch ich vergaß keinen Augenblick, daß ich eine Sklavin war.
    Das Rasseln von Ketten ertönte, gefolgt von Pei t schenknallen. Unter mir erblickte ich eine Reihe von G e fangenen, Männer aus Ar, die man am Voskfluß gefa n gengenommen hatte. Es waren etwa zwanzig.
    »Beeilt euch, ihr Sleen!« brüllte der Peitschenherr, dem fünf Wächter zur Seite standen. Sie hatten die Au f gabe, die Gefangenen in ein Lager zu bringen, von wo sie als Rudersklaven auf Handelsschiffe des Ubarats Cos kommen würden. Kriegsschiffe wurden raffinierterweise nur mit freien Ruderern bemannt.
    Als ich an ihr Schicksal dachte, erfüllte mich Angst. Dann aber mußte ich daran denken, daß sie ja aus Ar stammten. Ein Mann aus Ar hatte mir einmal übel mitg e spielt. Das durfte ich nicht vergessen. Trotzdem taten mir die Gefangenen leid.
    Schließlich sprang ich von meinem Kistenstapel und setzte mich in Bewegung. Aurelion aus Cos würde sich nicht gerade freuen, wenn ich keinen Kunden für das ›Chatka und Curla‹ mitbrachte.
    Ich sah mich um. Weiter unten am Kai näherte sich ein Langschiff seiner Anlegestelle. Das Lateinersegel an dem langen, schrägen Baum war bereits gerefft. Es war ein Kriegsschiff aus Cos. Mädchen aus anderen Tavernen liefen hinüber, und ich schloß mich an.
    Schließlich kniete ich mit sieben oder acht Mädchen in einer Reihe. Wir priesen die Vorteile unserer Lokale. Doch als die Männer von Bord gegangen waren, beladen mit Seesäcken und Waffen, war vor mir niemand stehe n geblieben.
    Zögernd richtete ich mich auf und blickte in die Ru n de. An Bord waren nur noch wenige Mann und einige Offiziere. Ich wandte mich ab.
    Zwei Männer kamen vorbei; ihr Karren war turmhoch mit Fellen des Meeressleen beladen. Ein in der Nähe l a gernder Ballen verströmte einen würzigen Geruch. Ein weiterer Mann kam vorbei; auf seiner Schulter lag eine lange Stange, an der Dutzende von Cos-Aalen hingen.
    Die Mittagsstunde rückte heran, und ich hatte noch keinen Gast für die Taverne gewonnen. Bald war es Zeit zur Rückkehr. Allmählich wurde ich nervös.
    Ich hob meine Seidentunika ein wenig und stellte mich einem Seemann in den Weg. »Du kannst mich haben im ›Chatka und Curla‹, Herr«, sagte ich, doch er schob mich nur beiseite.
    Ich richtete mich auf. Der große gelbe Schild an dem hohen Mast im Hafen sank bereits wieder herab, und in seiner Nähe brannte ein Feuer, weißer Rauch stieg auf. Wenn der Schild den höchsten Punkt des Masts erreicht und wieder absinkt, ist die zehnte Stunde vorbei, die g o reanische Mittagsstunde. Zur zwanzigsten Stunde, der goreanischen Mitternacht, wird an dieser Stelle ein Feuer angezündet. Symbole dieser Art dienen zur Synchronis a tion der Chronometer im Hafen.
    Heute würde ich wohl keinen Erfolg mehr haben. Es wurde Zeit, in die Taverne

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