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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hören.
    Ich schlenderte durch die Straßen von Lydius, bis ich eine kleine Schmiede an einer Hauptstraße erreichte.
    »Weinst du immer noch?« fragte ich Constance, die im Stroh neben dem Amboß hockte und ihr frisches Brandzeichen betrachtete.
    »Es tut weh, Herr«, sagte sie.
    »Dann weine.«
    »So, Herr«, sagte der Schmied und löste den schweren Metallkragen von Rams Hals.
    »Ah«, sagte Ram erleichtert.
    Neben ihm kniete Tina – Tina war ihr Sklavenname.
    »Wie hat sie auf das Eisen reagiert?« fragte ich.
    »Sie hat wie ein Sleen geschrien, aber inzwischen ist sie wieder ruhig.«
    »Die Brandzeichen sind ausgezeichnet«, sagte ich. »Alle beide.« Ich warf dem Schmied einen Silbertarsk zu.
    »Vielen Dank, Krieger!« rief er.
    Ram ließ seinen Halskragen enger machen und Tina anpassen, während ich Anweisung gab, Constance von der Kette um ihren Hals zu befreien. Beiden Mädchen warf ich je eine leichte Reptuch-Tunika zu, die ich in der Stadt erstanden hatte. Dankbar bedeckten sie damit ihre Blöße.
    »Gehen wir in die Taverne des Sarpedon«, sagte ich. »Ein ordentliches Lokal.« Ich war vor einigen Jahren dort gewesen und hatte ein Serviermädchen namens Tana ke n nengelernt. Ihren Herrn Sarpedon hatte ich über ihre Tanzkenntnisse informiert. An jenem Abend hatte sie für die Gäste getanzt, doch ich hatte etwas zu erledigen g e habt.
    Nach knapp einer Viertel-Ahn hatten wir Sarpedons Taverne erreicht. Meine Laune hatte sich allerdings sehr verschlechtert. An vielen Stellen hatten wir auf den Ka i mauern Fellballen gesehen. Sie enthielten Felle des Nord-Tabuks.
    »Ich muß Lydius heute abend noch verlassen«, sagte ich. »Hier geht etwas vor, das ich nicht begreife. Ich muß mich darum kümmern.«
    »Ich begleite dich«, sagte Ram.
    »Ich bin Tarnkämpfer«, wandte ich ein. »Es ist besser, wenn du zurückbleibst.«
    »Die Zügel eines Tarn sind mir nicht fremd.«
    »Du bist Tarnkämpfer?«
    »Ich habe schon viele Dinge getan. In Hunjer habe ich bei Tarnzüchtern gearbeitet.«
    »Kannst du mit dem Speer, dem Bogen, dem Schwert umgehen?«
    »Ich bin kein Angehöriger der Kriegerkaste«, sagte er achselzuckend.
    »Dann bleib hier.«
    »Was wünschen die Herren?« fragte der Wirt, ein rundlicher Mann mit einer Lederschürze.
    Ram und ich saßen an einem der kleinen Tische. Die Mädchen knieten neben uns.
    »Wo ist Sarpedon?« fragte ich.
    »Er macht einen Besuch in Ar«, antwortete der andere. »Ich bin Sarpelius und führe die Schänke während seiner Abwesenheit.« Sein Blick fiel auf die Mädchen. »Wu n derschön! Ob die Herren sie mir verkaufen? Ich brauche immer neue Mädchen für die Nischen.«
    »Nein«, sagte ich.
    Die beiden Mädchen atmeten sichtlich auf.
    »Am Hafen liegen viele Ballen Felle«, sagte ich.
    »Sie kommen aus dem Norden und aus Kassau.«
    »Ist die Herde von Tancred dieses Jahr aus den Wä l dern gekommen?« wollte ich wissen.
    »Ja«, sagte der Mann. »Ich habe davon erzählen h ö ren.«
    »Aber sie hat den Axtgletscher noch nicht überquert!«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Auf den Kaimauern liegen Tausende von Fellen.«
    »Von den Herden des Nordens.«
    »Sind aus dem Norden Händler angereist?«
    »Nur wenige.«
    »Ist es üblich, daß im Frühling so viele Felle angeli e fert werden?« Normalerweise ziehen die Felljäger den Herbst-Tabuk vor, dessen Fell viel dichter ist.
    »Keine Ahnung«, sagte der Mann und blickte uns l ä chelnd an. »Ich bin neu in Lydius. Darf ich jetzt etwas auftragen, meine Herren?«
    »Wir lassen uns von unseren Mädchen bedienen«, sa g te Ram. »Wir schicken sie gleich zu dir.«
    »Wie die Herren wollen«, sagte Sarpelius strahlend, machte kehrt und ging.
    »In solchen Mengen hat es in Lydius noch keine Felle gegeben«, sagte Ram zu mir, »weder im Frühling, noch im Herbst.«
    »Vielleicht stammen sie von der Herde von Tancred«, sagte ich.
    »Es gibt aber auch andere Herden.«
    »Richtig.« Trotzdem war ich ratlos. Wenn die Herde von Tancred wirklich aus den Wäldern herausgekommen war, warum hatte sie dann den Axtgletscher noch nicht überquert? Es war undenkbar, daß Jäger, wie groß ihre Zahl auch sein mochte, den Ansturm einer solchen He r de, die mindestens zwei- bis dreihunderttausend Tiere umfaßte, bremsen konnten. Es handelte sich um eine der größten Tabuk-Wanderherden auf dem ganzen Planeten. Zum Pech für die rothäutigen Jäger war es auch die ei n zige, die den Axtgletscher überquerte, um den Sommer in der Polarniederung zu

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