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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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überqueren.«
    Ich wußte, daß er mich dabei beobachtet hatte, wie ich meinen Rucksack packte.
    Imnak grinste. »Du hast die Tabuk befreit.« Dann wandte er sich an seine Mädchen. »Baut das Lager ab!« befahl er. »Ich will nach Hause.«
    Mit Imnaks Hilfe würden wir den Axtgletscher übe r queren und die Innuit finden, wie sie sich nannten, ein Wort, das in ihrer Sprache »das Volk« bedeutet. Ich mußte daran denken, daß sich Zarendargar in der an mich gerichteten Botschaft als »Kriegsgeneral des Volkes« bezeichnet hatte. Damit hatte er vermutlich sein eigenes Volk oder seine Rasse gemeint, ein Begriff, der nicht ungewöhnlich ist. Die Innuit kennen außerdem keine »Kriegsgeneräle«. Das Kriegführen ist ihnen im Grunde fremd. Im allgemeinen leben sie in kleinen Gruppen. A n gesichts der Weite ihrer Heimat wäre jeder Krieg sinnlos gewesen. Im Norden brauchte man Freunde, keine Fei n de. Die geringe Größe der Gruppen führt zu einer strikten sozialen Kontrolle, die darüber hinaus kriminelle En t wicklungen gar nicht erst entstehen läßt.
    Ich blickte über das Eis des Axtgletschers. Dahinter lag das weite polare Becken.
    Der Norden ist ein abweisendes Land. Wenn man ständig damit beschäftigt ist, sich der harten Natur zu erwehren, bleibt wenig Raum, sich dem Luxus der Krie g führung hinzugeben. Überdies schienen die Innuit von ihrer Kultur wie auch Rasse her gar nicht dazu geeignet, gewalttätig vorzugehen. Sie schienen mir ein freundl i ches, liebenswürdiges Volk zu sein. Feindseligkeit ist ihnen fremd. Gäste werden auf das Herzlichste begrüßt und großzügig bewirtet. Natürlich sind auch sie nicht ohne Fehler, doch scheinen die Innuit im großen und ganzen glücklich und zufrieden zu sein. Vielleicht leben sie deshalb in dieser Landschaft. Vielleicht sind sie nicht in der Lage oder willens, sich mit aggressiven Gruppi e rungen auseinanderzusetzen. Ihre Zurückhaltung, so sieht es aus, hat dazu geführt, daß sie ans Ende der Welt g e drängt wurden. Wo niemand anders leben will, haben die Innuit, gesellig und liebevoll, ihre öde Zuflucht gefu n den.
    Imnaks Peitsche senkte sich auf Fingerhuts nackten Rücken. Das blonde Mädchen, das in einem früheren Leben einmal Barbara Benson gewesen war, verstärkte ihre Anstrengungen, den Schlitten zu beladen. Distel, das dunkelhaarige Mädchen, das früher Audrey Brewster geheißen hatte, sputete sich ebenfalls, um nicht auch b e straft zu werden.
    Die rothäutigen Jäger sind zwar sanftmütig, doch ihren Sklavinnen erlegen sie eine strikte Disziplin auf.
    »Wie ich sehe, hast du auch ein Geschöpf«, sagte er und blickte an mir vorbei auf die liebliche Arlene.
    Im dünnen Schnee stand sie verängstigt vor dem ro t häutigen Jäger. Sie trug eine ärmellose Pelzjacke, mit Lederschnur zusammengehalten, Beinkleidung aus Fell und Lederstücke, die sie sich um die Füße gebunden ha t te. Sie begriff noch nicht einmal, daß sie jetzt eigentlich niederknien mußte.
    »Die Sachen werden im Norden nicht genügen«, sagte Imnak.
    »Vielleicht kannst du ihr beibringen, sich geeignetere Kleidung zu nähen«, schlug ich vor.
    »Ich habe meine Mädchen darin unterwiesen«, an t wortete er. »Sie werden es ihr zeigen.«
    »Vielen Dank«, sagte ich.
    Es war unter der Würde eines Mannes, einem Mä d chen das Nähen beizubringen.
    »Wie ich sehe, trägst du das Leder am Hals«, sagte Fingerhut zu Arlene.
    »Und ich sehe, daß deine Brüste unbedeckt sind«, antwortete Arlene.
    »Zieh deine Jacke aus!« wies ich Arlene an. Wide r strebend gehorchte sie meinem Befehl. Imnak riß die Augen auf. Er begrüßte es sicher, daß dieses hübsche Mädchen ab sofort zu unserer Gruppe gehörte.
    »In die Geschirre«, sagte Imnak.
    Fingerhut und Distel bückten sich und legten sich die breiten Zugbänder über die Schultern.
    »Ihr seid wie Tiere, ja?« rief Arlene.
    »Kannst du noch ein Zuggeschirr anbringen?« fragte ich Imnak.
    »Natürlich.«
    Und nach kurzer Zeit stand auch Arlene zornbebend vor dem Schlitten.
    Imnak ließ die Peitsche knallen, und die Mädchen stemmten sich in die Bänder. Der schwer beladene schmale Schlitten setzte sich auf dem Gestein in Bew e gung und glitt dann auf das Eis des Axtgletschers. Imnak und ich hielten den Schlitten von hinten fest, damit er nicht zu schnell bergab fuhr. An dieser Stelle war das Eis des Axt-Gletschers von vielen tausend Tabuk-Hufen ze r trampelt worden, eine gut hundertundfünfzig Meter bre i te Spur. Wir würden der Herde

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