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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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entflohen«, sagte ein Mann leichthin.
    Gelächter antwortete ihm.
    »Wahrscheinlich gibt's einen Streit wegen einer Sklavin oder eines Spiels.«
    »Das muß ich mir ansehen!« sagte der zuletzt gekommene Mann.
    »In den Sattel mit dir!« rief ein anderer.
    »Es muß etwas anderes sein; wegen eines Streits würde man nicht das ganze Lager alarmieren. Hört doch, wie viele Alarmstangen da schon zu hören sind!«
    »Wahrscheinlich eine Übung.«
    »Das ist es«, sagte jemand. »Es muß eine Übung sein.«
    Plötzlich war fauchender Flügelschlag zu hören. Und schon wurde der Korb losgezerrt, glitt über die Lederbahnen und schwang sich wie die anderen hoch in die Luft. Im ersten Moment verschlug es mir den Atem. Durch die Spalten zwischen dem Korbgeflecht konnte ich den Boden unter mir hinwegsinken sehen. Verzweifelt hielt ich die Decke fest, die im Wind zu flattern begann. Die Leinen und der Korb knirschten. Der Reiter ließ seinen Tarn einmal über dem Lager kreisen, wohl um seine Neugier zu befriedigen. Aus der Luft konnte er aber nicht viel entdecken. Unter mir kamen Männer aus den Zelten, doch an ihrem Verhalten war sicher nicht abzulesen, was dort unten geschah. Jedenfalls schien das Lager nicht angegriffen zu werden. Vielleicht wurden nur die Mannschaften der Alarmstellen überprüft. Schließlich zog mein Reiter den Tarn herum und nahm Kurs nach Nordwesten. Ich lag unten im Korb. Ich zog die Beine an und legte die Decke enger um mich. Ich fror. Das Gellen des Alarms war leiser geworden und verstummte nach kurzer Zeit ganz.

15
     
     
    Ich spürte eine Hand an der Schulter. Sie schüttelte mich sanft. Außerdem spürte ich die warme Sonne auf dem Rücken. Ich lag bäuchlings im Gras. Meine Füße waren von schlammigem Wasser umspielt.
    Drei Tage lang war ich als blinder Passagier des Tarnreiters mitgereist und hatte das Lager Miles' aus Argentum weit hinter mir gelassen. In den ersten beiden Nächten hatte der Mann im Freien gelagert; am ersten Abend war ich aus dem Korb gekrochen und hatte mir Fleisch und Sa-Tarna-Brot aus seiner Packtasche beschafft, nachdem er eingeschlafen war. Ich bediente mich sehr vorsichtig, damit er keinen Verdacht schöpfen konnte. Schon am zweiten Tag fiel mir zu meinem Kummer auf, daß immer häufiger Siedlungen unter uns dahinzogen. Auch nahm die Zahl der kultivierten Äcker zu. Am zweiten Abend stahl ich Früchte aus einem Obstgarten und trank Wasser aus einem Teich. Schließlich nahm ich mir vor, einen dritten Tag im Korb zu riskieren, um zwischen mich und Argentum und Corcyrus weitere Hunderte von Pasang zu legen. Am dritten Tag aber bemerkte ich zu meiner Bestürzung Straßen unter mir und zahlreiche Dörfer und Felder. Wir passierten sogar zwei ausgedehnte Städte. Am dritten Abend landeten wir in einer Einfriedung innerhalb der Palisade einer befestigten Schänke, und das jagte mir doch einen gehörigen Schrecken ein. Es wurde Zeit, mich von meinem Befreier zu lösen. Ich konnte kein Interesse daran haben, nach Ar zu reisen, zu den Verbündeten Argentums. Leider fand ich keine Stelle, an der ich die Mauer der inneren Einfriedung übersteigen oder mich hindurchzwängen konnte. So versteckte ich mich zwischen den Tarnkörben, von denen hier mehrere lagerten. Schließlich gelang mir die Flucht, während der Korb eines frisch gelandeten Tarn vom außen gelegenen Landeplatz in die Umfriedung gezerrt wurde. Ich versteckte mich hinter den Abfallkästen auf der Rückseite des Wirtshauses. Der Innenhof wurde nicht von Sleen bewacht, vermutlich wegen der Gefahren für die Gäste. Ich ernährte mich heißhungrig von Abfall. Es hatte kürzlich geregnet, so daß etliche fortgeworfene Behälter und Deckel Wasser enthielten. Ich trank gierig. Oh, wie sehr beneidete ich die Gäste der Schänke, die Fleisch und Getränke vorgesetzt bekamen und saubere Zimmer und warme Betten hatten! Ich beneidete sogar die Sklavinnen, die sich drinnen befinden mochten. Ich schrie auf, als eine pelzige Urt mir am Bein entlangstrich. Ich kroch an der Hauswand entlang und hielt mich in der Deckung von Büschen. Mit der Hand schob ich Blätter zur Seite. Endlich hatte ich freien Blick auf das Haupttor der großen Palisade. Ein von Tharlarion gezogener Wagen fuhr herein. Er lag schief in den ausgefahrenen und vom Regen aufgeweichten Fahrspuren. Ein Hausdiener schloß sofort wieder das Tor und legte einen großen Sperrbalken vor, den er zusätzlich mit Schloß und Schlüssel sicherte. Dann folgte er dem Fahrer zu

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