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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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den Ställen. Ich eilte zum Tor und tastete unter den Torstämmen herum. Hastig grub ich den weichen Boden in der Tiefe der Wagenspuren fort und versuchte meinen Körper unter dem Tor hindurchzuschieben, aber die Öffnung war zu klein. Schon war das Räderrollen eines anderen Wagens zu hören, der von hinten um die Schänke kam. Hastig versteckte ich mich wieder im Gebüsch. Gleich darauf kehrte der Hausdiener zum Tor zurück und begann mit dem Fahrer zu streiten, der sich offenbar darüber beschwerte, daß der Mann nicht schon am Tor gewartet hatte. Zum Ausgleich überprüfte der Türwächter die Quittungen des Mannes besonders gründlich. »Ich glaube nicht, daß das Speusippus' Zeichen ist«, sagte er.
    »Dann weck ihn!« forderte der Fahrer. »Ich muß bei Morgengrauen auf der Straße sein.«
    »Um diese Ahn kann ich ihn nicht wecken …«
    Als der Wächter endlich doch das Tor öffnete, lag ich längst hinten auf dem Wagen. Eine Ahn später, als die Morgendämmerung einsetzte, ließ ich mich lautlos über das Rückbord des Fahrzeugs gleiten und duckte mich auf der Straße nieder. Der Wagen fuhr weiter. Ich verließ die Straße und eilte über die Felder. Später hatte ich mich inmitten von Farnkräutern an einem kleinen Teich versteckt und die Nacht abgewartet. Da ich den Tag über noch nichts gegessen hatte, war ich sehr hungrig. Später kamen Wind und Wolken auf, und im Regen mühte ich mich durch das Gras. Zweimal verlor ich das Bewußtsein, vermutlich vor Hunger. Als ich beim zweitenmal wieder zu mir kam, hatte sich das Unwetter noch verschlimmert. Im Gras hockend, sah ich im Licht eines Blitzes in einem Tal unter mir eine Straße. Ich kroch darauf zu. Die Straße war von einem tiefen Graben gesäumt, in den ich mich sinken ließ, um dann den gegenüberliegenden Hang zur Fahrbahn zu erklimmen. Dieser aber erwies sich als zu steil. Erneut schwanden mir die Sinne.
     
    »Was treibst du hier?« fragte eine Stimme.
    »Ich bin eine freie Frau«, sagte ich.
    Ich lag auf der Schräge und spürte Gras unter meinem Bauch. Die Sonne brannte mir heiß auf den Rücken. Schlammiges Wasser plätscherte im tiefen Straßengraben und benetzte meine Füße. Ein Mann hockte hinter mir. Ein zweiter bewegte sich oberhalb von mir auf der Straße.
    »Banditen griffen mich an«, sagte ich, »und raubten mir die Kleider.«
    »Halt still!« sagte die Stimme hinter mir.
    Ich vernahm das Rasseln von Ketten und erstarrte. »Was tust du?« fragte ich.
    »Halt still!« sagte der Mann und fesselte mich fachkundig.
    »Aber ich bin eine freie Frau!«
    »Und wurdest von Banditen hier liegengelassen? An ihrer Stelle hätte ich eher die Kleidung zurückgelassen und dich mitgenommen!«
    Ich schwieg.
    »Aber vermutlich war es sehr dunkel, oder sie hatten schlechte Augen.«
    Ich schwieg.
    »Was hast du für einen Heimstein?« fragte er.
    Ich überlegte hastig. Natürlich wollte ich mich nicht mit Corcyrus oder anderen Städten aus diesem Gebiet identifizieren, auch nicht mit Argentum. Ich wußte außerdem, daß wir nach Nordwesten geflogen waren. Willkürlich wählte ich also eine Stadt, die hoch im Norden lag, eine Stadt, von der ich hatte erzählen hören, ohne daß ich viel über sie wußte.
    »Lydius«, sagte ich.
    »Wo liegt Lydius?«
    »Im Norden.«
    »An welchem See?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Es liegt gar nicht an einem See, sondern am Fluß Laurius.«
    Ich schwieg.
    »Wo ist deine Eskorte, wo sind deine Wächter?«
    »Ich bin allein gereist.«
    »Das ist für eine freie Frau sehr ungewöhnlich. Was tatest du auf dieser Straße?«
    »Na, reisen. Ich wollte einen Besuch machen.«
    »Und wohin führt die Straße?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich schluchzend.
    »Schau her!« sagte der Mann und drehte mich um. Er war ein muskulöser blonder Jüngling und machte einen recht gutmütigen Eindruck. Er hockte sich nieder und zeichnete etwas in den Schlamm.
    »Was ist das für ein Buchstabe?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Al-Ka«, antwortete er.
    »Ich kann nicht lesen.«
    »Die meisten freien Frauen können es aber. Wie heißt du?«
    »Lita«, sagte ich. Diesen Namen hatte ich schon einmal angenommen, als Drusus Rencius mich in das Haus des Kliomenes in Corcyrus führte.
    Beide Männer begannen daraufhin zu lachen.
    »Das ist ein ganz gewöhnlicher Sklavenname!« sagte der Jüngling. »Für mich ist klar, daß du eine Sklavin bist, Lita. Du bist nackt, du hast anscheinend keinen Heimstein, du weißt nicht, wo du bist. Du kannst nicht einmal

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