GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor
an einem solchen Wettkampf sein Vergnügen?« fragte Belnar.
Mehrere Männer schlugen sich zustimmend auf die Schultern. Andere verlangten lautstark ein Spiel. Ich gewann den Eindruck, daß einigen der Anwesenden Temenides' Unbehagen, gegen einen solch wertlosen und lächerlichen Gegner antreten zu müssen, durchaus nicht ungelegen kam. Man sah es als Witz, vielleicht als groben Streich, aber sicherlich ein typisch goreanischer Streich.
»Ubar«, sagte Temenides, »verlang dieses Spiel nicht. Ich habe keine Lust, diese verunstaltete Mißgeburt noch mehr zu demütigen, als ich es bereits getan habe. Befiehl, daß man mir die Frau bringt.«
Bina warf sich vor dem Spieler voller Angst auf den Bauch. Dann hob sie den Kopf und sah ihn mitleidsvoll an. »Geh in diesem Saal dieses Risiko nicht ein, Herr«, schluchzte sie. »Erlaube mir, ihm zu dienen.«
»Nein!«
»Es hat den Anschein, daß der Spieler nicht bereit ist, dir die Sklavin zu überlassen«, sagte Belnar vergnügt zu Temenides.
»Zwing uns kein Spiel auf, Ubar«, erwiderte Temenides. »Ich denke nicht daran, mit so einem Kerl zu spielen, mit einer solch niederen Kreatur. Ich spiele nicht gegen jemanden, der allen Berichten zufolge nichts weiter als ein schrecklich entstelltes Ungeheuer ist.«
»Spiel«, sagte Belnar.
»Mich zu einer solch ehrlosen Tat zu zwingen, könnte beim Hohen Rat von Cos als Beleidigung des Staates aufgefaßt werden.«
Diese Bemerkung überraschte mich. Wie sollte eine solch banale Sache wie ein Scherz in Brundisium, bei dem es lediglich um ein Mitglied der Spielerkaste ging, diplomatische Beziehungen betreffen?
»Also gut«, sagte Belnar liebenswürdig. »Aber dann verzichtest du auf die Frau.«
Temenides ballte die Fäuste. Er starrte Bina wütend an.
»Spiel, spiel!« rief mehr als nur ein Höfling.
Temenides sah sich wütend um. Dann richtete er den Blick auf den Spieler.
»Vielleicht fürchtet sich der große Temenides, der Großmeister aus Cos, vor einem freundschaftlichen Spiel bei einem Bankett, wenn der Gegner ein Betrüger, ein Ungeheuer ist«, meinte der Spieler.
Ein paar Männer lachten. Temenides lief im Gesicht rot an.
»Habe ich recht?« fragte der Spieler.
»Ich spiele nicht mit Bauerntrampeln!«
»Ich andererseits habe nichts dagegen«, erwiderte der Spieler.
Diese Bemerkung rief schallendes Gelächter hervor. Selbst Belnar kicherte. Temenides' Gesicht verfärbte sich noch mehr, und er ballte wild die Fäuste. Seine Stimmung schlug ins Bösartige um.
Bina zitterte am ganzen Leib.
Temenides stand langsam auf. In der Bewegung lagen einstudierte Entschlossenheit und Drohung. »Also gut«, sagte er. »Ich werde gegen dich spielen, aber nur eine Partie, und die auch nur unter der Bedingung, daß es das Spiel auch wert ist.«
In den Saal kehrte plötzlich Schweigen ein. Temenides hatte leise und deutlich gesprochen, mit einer großen Kälte. Seine Wut war jetzt wie die Bewegung einer großen Bestie, die unter dem zugefrorenen Meer lauerte, deren Umrisse nur angedeutet waren, aber in der Tiefe lauernde Macht und Wut erkennen ließen. »Wir werden spielen«, sagte er. »Um den Besitz der Frau. Aber nicht nur darum. Das Leben des Verlierers soll dem Gewinner gehören, der damit verfahren kann, wie es ihm gefällt.«
Ein paar der Höflinge stöhnten auf. »Aber er ist ein freier Mann«, protestierte jemand lautstark. Es ist eine Sache, um eine Frau zu spielen, das ist für Goreaner etwas Alltägliches, aber es ist etwas völlig anderes, das Leben eines freien Mannes zum Einsatz zu machen.
Temenides achtete nicht auf den Protest.
»Und falls du gewinnen solltest«, fragte der Spieler, »welches Vergnügen erwartet mich dann als Verlierer?«
»Du wirst bei lebendigem Leib in kochendes Tharlarionöl geworfen«, sagte Temenides.
»Ich verstehe«, sagte der Spieler. Bina stöhnte auf.
»Es wird kein Spiel geben«, sagte ein Mann am Tisch des Ubars überzeugt.
»Nun, Bursche, was ist?« fragte Temenides.
»Einverstanden«, sagte der Spieler.
Einige der Anwesenden stöhnten entsetzt auf, freie Männer wie auch nackte Sklaven. »Nein, nein, Herr, bitte!« rief Bina.
»Sei still«, befahl der Spieler.
»Ja, Herr«, schluchzte sie.
»Bindet die Frau«, sagte Belnar. »Dann bringt Spielbrett und Figuren.«
Bina wurde ergriffen und zur Seite geführt. Man brachte einen Tisch und stellte ihn auf. Bina wurde in seiner unmittelbaren Nähe an einen Ring im Boden gekettet.
Der Spieler und Temenides aus Cos traten
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