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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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euch das Leben«, verkündete Petrucchio großzügig.
    »Ich danke dir vielmals«, sagte Chino herzlich.
    »Das ist eine Erleichterung«, sagte Lecchio. »Ich stand schon im Begriff, Chino ein Tarskstück zurückzugeben, das ich mir voriges Jahr geliehen hatte. Jetzt hat das keine Eile mehr.«
    »Außerdem könnt ihr die Frauen nach Pseudopolis zurückbringen und die Belohnung behalten.«
    »Das ist ein Akt wahrer Größe!« rief Chino überwältigt.
    »Das ist doch gar nichts«, winkte Petrucchio ab, als wäre die erstaunliche Großmut einer solchen Geste tatsächlich nicht der Rede wert.
    »Ich kann deine Großzügigkeit nicht hoch genug preisen«, sagte Chino.
    »Es ist wirklich nicht der Rede wert, mein Freund«, sagte Petrucchio bescheiden.
    »Sicherlich wird der Ruhm einer solchen Tat noch lange in den Liedern Petrucchios, des Kapitäns aus Turia, besungen werden.«
    »Hast du solche Lieder irgendwo gehört?« fragte Petrucchio begierig.
    »In Hunderten von Sälen, an tausend Lagerfeuern.«
    »Tatsächlich?«
    »Du kennst sie doch sicher, oder etwa nicht?«
    »Nun, einige schon.«
    »Deine Bescheidenheit und die knappe uns noch verbleibende Zeit verbieten es mir, sie dir vorzutragen.«
    »Das verstehe ich«, sagte Petrucchio.
    »Wir wünschen dir alles Gute, edler Kapitän«, sagte Chino und schüttelte Petrucchio herzlich die Hand. »Ich glaube nicht, daß wir die Begegnung mit dem großen Kapitän Petrucchio so schnell vergessen werden.«
    »Bestimmt nicht«, sagte Lecchio.
    »Das tun die wenigsten«, sagte Petrucchio bescheiden.
    »Vielen Dank!«
    »Das ist doch nicht der Rede wert«, sagte Petrucchio erneut, als wäre die Überlassung einer so hohen Belohnung etwas Alltägliches.
    Chino und Lecchio gingen zu den niedergeschlagenen Frauen und führten sie von der Bühne.
    »Ich wünsche euch alles Gute!« rief Petrucchio ihnen herzlich hinterher. Dann wandte er sich dem Publikum zu und zwirbelte sich den Schnurrbart.
    »Und so endet ein weiteres der Abenteuer von Kapitän Petrucchio aus Turia«, sagte er. »Das war die Geschichte, wie Petrucchio die Verkleidungen dreier entflohener, diebischer Sklavinnen durchschaute, sie gefangennahm und sie zurück an den Ort ihrer Schandtat schickte, sie großzügig zwei Wanderern überließ und auf jede Belohnung verzichtete.«
    Dann blickte er zum imaginären Horizont.
    »Oh! Oh!« rief er. »Sind das Staubwolken am Horizont? Oder ist es nur meine Einbildung? Es könnte eine Schar Verr sein, die auf den Feldern umherstreifen. Vielleicht ist es auch nichts. Aber es könnten ebensogut die Männer aus den kriegerischen Dörfern sein, von denen die Wanderer erzählt haben, die Hügel und Felder nach harmlosen Turianern absuchen. Vielleicht sollte ich ihnen eine Lektion erteilen. Andererseits, vielleicht ist es ja tatsächlich nur meine Einbildung. In welche Richtung soll ich nur gehen? Ich werde mein Schwert entscheiden lassen!« Er schloß die Augen und fuchtelte mit dem Schwert herum. »Also gut, Schwert«, sagte er dann. »Du hast die Entscheidung herbeigeführt. Auch wenn ich zögere, muß ich mich daran halten. In dieser Richtung werden wir neue Abenteuer suchen: Länder, die verwüstet, Heere, die besiegt, Städte, die unterworfen und freie Frauen, die auf gefährlichen Straßen beschützt werden wollen.« Er ging in der Richtung, die das Schwert gezeigt hatte, von der Bühne ab. Es handelte sich natürlich genau um die entgegengesetzte Richtung, in der er eben noch Staubwolken am Horizont entdeckt zu haben glaubte.
    Im nächsten Augenblick betraten alle Schauspieler unter lautstarkem Beifall wieder die Bühne. Rowena, Lady Telitsia und Bina hatten die Gewänder der Verhüllung abgelegt und waren nackt.
    Boots Tarskstück sprang ebenfalls auf die Bühne, verbeugte sich vor dem Publikum und präsentierte mit stolzen Gesten seine Schauspieler. Petrucchio trat vor und erhielt den größten Anteil des Applauses.
    »Danke, großzügige Leute, edle Herren und stolze Bürger Brundisiums, Gäste und Freunde Brundisiums!« rief Boots. Keine Kupferschüsseln wurden herumgereicht. Keine Münzen landeten auf der Bühne. Belnar, der Ubar von Brundisium, hatte der Truppe vorher einen goldgefüllten Geldbeutel zukommen lassen. Als Belohnung für ihre Rolle bei meiner Gefangennahme hatte Lady Yanina wie von Boots erhofft dafür gesorgt, daß sie beim Bankett auftreten durften. Boots hatte bei seiner Rede ja von einem Bankett mit bester Unterhaltung gesprochen. Natürlich hatte er

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