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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sich.
    »Ja, Spieler?« Offensichtlich hatte Scormus den Respekt des Ubars errungen. Auf Gor gibt es nur wenige Männer, die nicht von der Kunst eines Großmeisters begeistert sind.
    »Wenn ich mich recht erinnere, liegt das Leben von Temenides, meinem ehrenhaften Gegner, den ich in der Hitze des Augenblicks vielleicht etwas grob behandelt habe, in meiner Hand und nicht in deiner.«
    »So ist es«, sagte Belnar. »Entschuldige, Spieler. Ich war gedankenlos. Ich werde das Öl abkühlen lassen, damit man es langsam wieder zum Kochen bringen kann. So wird die Qual deines Gegners allmählich gesteigert, was die Angelegenheit sicherlich kurzweiliger macht.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Scormus.
    »Spieler?«
    Scormus wandte sich an Temenides. »Ich werde dir dein Leben, das in meiner Hand liegt, schenken, und zwar gern. Es gehört wieder dir. Nimm es mitsamt den Soldaten in deiner Begleitung, die Cos seltsamerweise an diesen Ort entsandt hat, und verlaß Brundisium noch in dieser Nacht.«
    »Kastenbruder«, rief Temenides dankbar. Ein paar Männer seiner Eskorte befreiten ihn und warfen ihm sein Gewand über die Schultern. Dann eilte er mit ihnen aus dem Saal. Belnar sah ihnen nach. Er wandte sich an einen Diener und flüsterte ihm ein paar Worte zu. Der Diener verließ ebenfalls den Saal.
    »Scormus aus Ar ist großzügig«, sagte Belnar.
    Scormus neigte kurz den Kopf. Obwohl Belnar lächelte, konnte ich mir nicht vorstellen, daß ihn der Ausgang des Abends erfreute. Er sah noch einmal in Richtung der großen Flügeltür, durch die Augenblicke zuvor Temenides und die Soldaten aus Cos verschwunden waren. Belnar hatte offensichtlich damit gerechnet, daß Temenides den maskierten Fremden besiegte, den man für einen unbedeutenden Spieler gehalten hatte. Dieser Ausgang gefiel ihm nicht. Ich war davon überzeugt, daß er mit Temenides unzufrieden war, genau wie ich davon überzeugt war, daß ihm die Anwesenheit von Scormus aus Ar in seinem Palast Unbehagen einflößte. Er wandte sich höflich an Scormus. »Spieler«, sagte er, »erweise uns die Ehre, am Tisch von Brundisiums Ubar zu sitzen.«
    »Ich danke dir, Ubar, aber mit deiner gütigen Erlaubnis zöge ich es vor, mich in mein Quartier zurückziehen zu dürfen.« Er warf Bina einen Blick zu. »Darauf wartet schon jemand.«
    »Herr«, flüsterte Bina und fuhr mit der Zunge über seinen Oberschenkel.
    »Natürlich«, sagte Belnar grinsend.
    »Ubar, wir sind weit gereist, um dich und deinen Hof zu unterhalten, und sind erschöpft«, meldete sich jetzt auch Boots zu Wort. »Bitte erlaube mir und meiner Truppe, daß wir uns zurückziehen. Es hat uns großes Vergnügen bereitet, vor dir spielen zu dürfen.«
    »Für einen Sack voll Gold sollte es auch Vergnügen bereiten«, sagte Belnar. Die Höflinge und Gäste lachten. Belnar lächelte, erfreut über die Reaktion auf seinen Spott. »Ihr dürft gehen.«
    »Wir danken dir, Ubar«, sagte Boots und verbeugte sich tief. Er schloß sich Scormus und Bina an, gefolgt von seiner ganzen Truppe. Sie verließen den Saal. Natürlich hatten sie nicht vor, ihre Quartiere aufzusuchen. Sie würden aus der Stadt flüchten, und zwar mit Hilfe von vorher vorbereiteten Ausreisepapieren, die Lady Yanina nichtsahnend auf Boots' Bitte hin, der ein Talent für solche Einzelheiten hatte, der Truppe ausgestellt hatte. Ich mischte mich wieder unter die anderen Gäste. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Alarm geschlagen wurde.
    »Kommt, meine Gäste, kehrt auf eure Plätze zurück«, sagte Belnar fröhlich. »Die beste Unterhaltung des Abends kommt noch!« Alles setzte sich wieder. Nackte, parfümierte Sklavinnen eilten umher und brachten Wein, Delikatessen und andere ausgesuchte Köstlichkeiten.
    »Wo bleibt Lady Yanina?« wandte sich Belnar gereizt an Flaminius.
    »Ich weiß es nicht, Ubar«, gab Flaminius zu.
    »Sie kommt zu spät.«
    »Ja, Ubar.«
    »Sie hätte schon längst hier sein sollen.«
    »Ja, Ubar.«
    »Ich weiß, daß du wegen ihrer Schönheit ein Auge auf sie geworfen hast. Ich hoffe doch nicht, daß du sie am Abend ihres Triumphs in eine Villa außerhalb der Stadtmauern verschleppt hast, wo sie dich in Ketten erwartet.«
    »Nein, Ubar.«
    »Das war ein Scherz.«
    »Sicherlich, Ubar«, erwiderte Flaminius unbehaglich und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Bürger Brundisiums, verehrte Gäste«, rief Belnar und stand auf. »Ich hätte es vorgezogen, wenn Lady Yanina, diese hervorragende Bürgerin Brundisiums, die

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