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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Soldaten sich mit den Knoten des Tuches abmühte. Nachdem mir die List mit der Truhe den Zutritt zur Stadt und zum Palast verschafft hatte, hatte ich einige Stunden gewartet, bis ich sie verließ und die Uniform eines brundisischen Soldaten anlegte. Die Uniform war aus Kostümen in Boots' Fundus zusammengestellt worden. Spät in der Nacht hatte ich, einen Sklavensack mit den nötigen Utensilien unter dem Arm, die Gemächer von Lady Yanina aufgesucht. Ein Pochen an der Tür und die Nachricht, daß Belnar sie wegen eines Notfalls dringend brauche, hatten gereicht. Sie war zur Tür geeilt, nur mit einem dünnen Gewand bekleidet. Ich war eingetreten, hatte sie überwältigt, ausgezogen und verpackt. Ein paar Augenblicke später war ich durch die Gänge des Palastes geeilt, einen vollen Sklavensack mit mir schleppend. In einem Raum abseits des großen Saales hatte ich sie dann in die dort stehende Truhe verfrachtet, und zwar durch die hintere Seite. Dann hatte ich die Riegel vorgeschoben. Die Schlösser, an denen die Schlüssel hingen, waren nicht berührt worden. Alles sah so aus wie zuvor. Nur daß die Truhe jetzt einen neuen Gefangenen hatte. Dann hatte ich mit Hilfe meiner Maske als angeblicher Offizier das Gemach gesucht, in dem der Mann aus Turia schlief. Er war so freundlich gewesen, mir seine Papiere zu leihen, durch die ich mir am darauffolgenden Abend den Zugang zum Bankett verschafft hatte.
    »Ubar!« rief Lady Yanina, als ihr der feuchte Knebel aus dem Mund gerissen worden war.
    »Wer hat dir das angetan?« wollte Belnar wissen.
    »Bosk aus Port Kar!« rief sie und zerrte hilflos an den Ketten, die sie fesselten.
    »Wo ist er?«
    »Ich weiß es nicht«, schluchzte sie.
    »Du Närrin!« brüllte Belnar.
    »Er muß noch irgendwo im Palast sein«, rief Flaminius und sprang auf. Im Saal entstand Unruhe.
    »Eilt zu den Quartieren der Schauspieler!« sagte Belnar. »Verhaftet sie. Sie müssen in die Sache verwickelt sein.«
    »Sie sind nicht in Richtung ihrer Quartiere gegangen«, rief ein Mann, der in der Nähe der Tür saß.
    »Sie wollen sicherlich aus der Stadt fliehen!«
    »Haltet sie auf!« befahl Belnar.
    »Wartet!« rief da ein Höfling. »Ich höre Alarmstangen.«
    Er hatte recht. Als einen kurzen Augenblick lang Stille in den Saal einkehrte, hörte man deutlich das gedämpfte Geklirr von Alarmstangen.
    »Was ist da los?« wollte Belnar wissen.
    In diesem Moment stürmte ein Soldat in den Saal. »Im Gefängnis hat es einen Ausbruch gegeben!« rief er. »Gatch ist erschlagen worden. Die Zellen sind alle leer. Gefangene laufen durch die Straßen.«
    Ich hatte gehofft, dies werde eine Ausnahmesituation von solchem Ernst schaffen, daß Belnar sich dazu werde hinreißen lassen, bestimmte Wertsachen an einen anderen, sichereren Ort zu schaffen.
    »Ab sofort herrscht das Kriegsrecht«, verkündete Belnar. »Ruft alle Soldaten zusammen. Sichert den Palast!«
    Falls der Ausbruch der Gefangenen für diesen Zweck nicht ausreichte, dann auf jeden Fall das Wissen, daß ich auf geheimnisvolle Weise freigekommen war und mich irgendwo im Palast aufhielt. Ich verließ mich darauf, daß Boots außerhalb des Bankettsaales die Spiegel an der abgesprochenen Stelle aufgestellt hatte. Sollte er es nicht getan haben, war es unter diesen Umständen allerdings ziemlich unwahrscheinlich, daß er jemals deswegen zur Rechenschaft gezogen würde.
    »Ubar!« rief Lady Yanina.
    »Ergreift sie!« befahl Belnar den Soldaten. »Werft sie in den Kessel mit dem Öl. Nein, wartet. Das Öl ist zu gut für sie. Bringt sie nach unten in die Sklavengehege. Legt ihr einen Kragen an.«
    »Nein! Nein, Ubar, bitte!« schluchzte Lady Yanina.
    Ein Soldat warf sich die am ganzen Leib zitternde Lady Yanina über die Schulter. Nachdem sie zur Sklavin gemacht worden war, konnte Belnar noch immer in aller Ruhe entscheiden, was er mit ihr anstellen wollte.
    »Ich grüße euch!« rief ich da mit lauter Stimme.
    Ein paar der Gäste sahen mich befremdet an.
    Ich hatte mich unauffällig in den hinteren Teil des Saales begeben und stand jetzt neben dem großen Kessel mit dem siedenden, blubbernden Öl. Ich legte die Hände auf eine der langen Stangen, mit denen man den Kessel in den Saal getragen hatte.
    »Das ist er!« rief ein Mann. »Das ist Bosk aus Port Kar!«
    »Ergreift ihn!« befahl Belnar.
    »Vorsicht!« schrie einer der Gäste. »Paßt auf!« rief ein anderer. Sklavenmädchen flohen kreischend.
    »Nein!«
    Ich packte die Stange und benutzte sie als Hebel,

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