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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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stieß sie unter die überdimensionale Kochplatte und kippte sie mitsamt dem Kessel um. Eine Flutwelle kochenden Öls ergoß sich über den Kesselrand und schoß über den Boden. Männer sprangen auf die Tische. Schmerzensschreie ertönten. Der Kessel krachte auf die Fliesen. Ich trat einen brennenden Scheit in das Öl, das sich heiß und glitschig über den Saalboden ausbreitete. Männer und Sklavinnen flohen schreiend, als eine furchteinflößende Flammenflut, eine schmale, prasselnde Feuerwand, losraste und einen Augenblick später den ganzen Raum erfaßt hatte. Ich schlug einen heranstürmenden Soldaten mit der Stange nieder. Ein kreischender Mann versuchte die Flammen zu löschen, die den Saum seines Gewands erfaßt hatten. Andere Bankettgäste flohen zu den Wänden. Ich schlug noch einen Soldaten nieder. Er flog gegen einen Tisch. Die Temperatur im Saal hatte sich dramatisch erhöht. Rauchschwaden erschwerten das Atmen. Ich entdeckte Belnar durch die Flammen hindurch. Männer husteten. Sklavinnen drückten sich an die Wände. Waffen wurden gezogen. »Dich erwische ich!« brüllte ein Mann und stürmte durch Feuer und Qualm direkt auf mich zu. Die Stange traf ihn genau in den Magen, und er brach zusammen. Ich sah mich um. Nur noch einen Augenblick, dann wäre das Öl verbrannt, und die Flammen wären zu flackernden Pfützen geworden, durch die man hindurchwaten konnte.
    »Ergreift ihn!« schrie Belnar hustend; er hielt den Ärmel des Gewandes vor Mund und Nase gedrückt. Ich warf die Stange ein paar wütenden Gästen entgegen und trieb sie zurück. Es war Zeit, hier zu verschwinden. Ich widerstand dem Impuls, der Menge fröhlich zuzuwinken. Solche Gesten haben ihren Wert, aber es sind schon zu viele Männer dabei von Armbrustbolzen durchbohrt worden. Ich eilte aus dem Saal.
    »Rettet euren Ubar!« rief ich den beiden verwirrten Wächtern zu, die treu auf ihrem Posten ausgeharrt hatten, und deutete auf den Saal. Sie konnten dieser Bitte nicht widerstehen und verschwanden in dem Rauch und dem Tumult. Ich warf hinter ihnen die Türen ins Schloß und band die Klinken mit dem seidenen Gürtel meines Gewandes zu. Fast im gleichen Augenblick stürmte man von der anderen Seite gegen die Tür; eine Schwertklinge schob sich durch den Spalt und hackte auf die Seidenschnur ein. Auf dem Korridor gab es nur verschlossene Türen, Sklavenringe, Säulen, Nischen, Vasen und dekorative Gemälde. Jeden Augenblick würde die Menge – die Soldaten und die Wächter an der Spitze – durch die aufgebrochene Tür gestürmt kommen.
    Ich sah mich in dem Korridor nach beiden Seiten um. Er war ausgesprochen lang. Es war niemand zu sehen. An der nächsten Abzweigung standen vermutlich Wachen postiert. Ich setzte mich in Bewegung.
    Die Flügeltür zum Bankettsaal wurde aufgestoßen, die Türhälften krachten gegen die Wand. Ich hörte Gebrüll, keuchende Männer, das Getrampel von Füßen. Dann kehrte plötzlich Stille ein.
    »Wo ist er?« fragte ein Mann überrascht.
    »Er muß hier irgendwo stecken!«
    »Der Saal ist leer!«
    »Das kann nicht sein«, sagte ein anderer Mann. »Er hat nur wenige Ihn Vorsprung.«
    »Er ist weg!«
    »Die Korridortüren!« rief Belnar. »Er ist durch eine von ihnen hindurchgeschlüpft. Beeilt euch! Findet ihn!«
    Ich hörte, wie Männer den Korridor in beide Richtungen entlangstürmten. Einer lief keinen Meter von mir entfernt vorbei. Bald darauf hallten erneut Rufe durch den Korridor. »Die Türen sind verschlossen!« hörte ich. »Hier auch!« ertönte es aus der anderen Richtung. »Keine Tür ist aufgebrochen worden.«
    »Vielleicht hat er ja einen Schlüssel«, sagte jemand.
    »Aber er hatte doch gar keine Zeit, ihn zu benutzen«, sagte ein anderer Mann verstört.
    »Die Schlüssel zu diesen Türen werden in der Stube des Kapitäns der Wache aufbewahrt«, sagte ein anderer Mann, offensichtlich ein Soldat.
    »Überprüft sofort alle Schlüssel«, befahl Belnar. »Wir werden sehen, welcher Schlüssel fehlt. Und genau durch diese Tür wird er geflohen sein.«
    »Wir haben den Saal doch nur einen Augenblick nach ihm verlassen«, sagte ein Mann unbehaglich.
    »Ich glaube nicht, daß er Zeit genug hatte, eine dieser Türen zu erreichen.«
    »Und wenn er sie doch erreicht hätte, wäre ihm nicht genug Zeit geblieben, sie aufzuschließen.«
    »Vielleicht war die Tür ja offen«, meinte jemand. »Vielleicht hat er sie ja vorher geöffnet.«
    »Und dann hat er sie von der anderen Seite aus zugeschlossen.«
    »Ich

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