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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ethik sein eigen nennt, käme auf den Gedanken, ohne Erlaubnis zu arbeiten.«
    »Darf ich deine Erlaubnis sehen?« fragte der Beamte.
    »Selbstverständlich«, sagte Boots fummelte in seinem Gewand herum. »Sie ist hier irgendwo.« Er sah in seinen Geldbeutel. »Irgendwo«, versicherte er dem Beamten. »Nein«, sagte er dann, nachdem er das zweitemal in seinem Gewand und das drittemal in seinem Geldbeutel nachgesehen hatte. »Sie muß in meinem Quartier sein, vielleicht in der Kleidertruhe. Ich bin sofort wieder da. Ich hoffe, ich muß nicht entdecken, daß man mich beraubt hat!«
    »Stehenbleiben!« sagte der Beamte.
    »Ja«, sagte Boots und drehte sich wieder um.
    »Laut unseren Unterlagen hast du keine Erlaubnis«, sagte der Beamte. »Du hast nicht darum nachgesucht, und du hast auch keine bekommen.«
    »Ich kann mich genau daran erinnern, mir eine Erlaubnis geholt zu haben«, sagte Boots.
    Der Beamte sah ihn wütend an.
    »Es ist aber durchaus möglich, daß es im letzten Jahr war«, sagte Boots. »Oder etwa im Jahr davor?«
    Der Beamte schwieg.
    »Sollte ich es vergessen haben?« fragte Boots entsetzt. »Das scheint unmöglich!«
    »Das ist gar nicht so schwer zu glauben«, bemerkte der Beamte. »Schließlich ist es drei Jahre hintereinander passiert.«
    »Nein!« schrie Boots entsetzt auf.
    »Es sind Leute wie du, die Schurken einen schlechten Ruf verleihen«, sagte der Beamte.
    »Was schreibst du da?« fragte Boots besorgt.
    »Einen Übergabebefehl.«
    »Und wozu ist der gut, wenn ich fragen darf?« Boots ließ nicht locker.
    »Dein Besitz, einschließlich deiner Schauspielerinnen, wird beschlagnahmt«, sagte der Beamte. »Die Staatsketten werden ihnen gut stehen. Du selbst wirst öffentlich auf dem Platz ausgepeitscht und für fünf Jahre aus Port Kar verbannt werden.«
    »Es ist Karneval«, sagte ich zu dem Beamten.
    »Kapitän?«
    »Wieviel schuldet er?«
    »Die Auftrittserlaubnis kostet einen Silbertarsk.«
    »Deine Schauspieler haben doch bestimmt einen Silbertarsk eingenommen«, sagte ich zu Boots Tarskstück.
    »Nein«, erwiderte er. »Wir haben heute abend nur siebenundneunzig Tarskstücke eingenommen, also nicht einmal zehn Kupfertarsk.« Auf Gor unterscheidet sich der Geldwert von Stadt zu Stadt. In Port Kar und ganz allgemein im Voskbecken sind zehn Tarskstücke ein Kupfertarsk und einhundert Kupfertarsk ein Silbertarsk.
    »Du hast doch sicherlich etwas gespart«, meinte ich.
    »Aber nicht genug«, erwiderte er. »Wir leben von der Hand in den Mund. Manchmal reicht es nicht einmal zum Essen.«
    »Es geht um mehr als einen Silbertarsk, Kapitän«, sagte der Beamte. »Da sind die beiden vorherigen Jahre zu beachten sowie die Zinsen und die üblichen Nebeneinkünfte.«
    »Ich bin ruiniert«, sagte Boots Tarskstück.
    »Nicht so schnell, Beamter«, sagte ich. »Boots Tarskstück ist ein alter Freund von mir, ein sehr alter Freund.«
    Boots sah mich überrascht an. Dann nickte er ernst. Wir kannten uns schon lange, mindestens seit zehn Ehn.
    »Wenn es dein Wunsch ist, Kapitän«, sagte der Beamte und lächelte. »Ich werde die Angelegenheit nicht weiterverfolgen.« Er kannte mich. Er war am 25. Se'Kara bei der Flotte gewesen.
    »Man kennt Boots überall als einen ehrlichen Mann«, fuhr ich fort.
    Boots sah überrascht aus.
    »Er bezahlt immer seine Schulden«, versicherte ich dem Beamten.
    »Ach ja?« fragte Boots. »Aber ja!« beeilte er sich dann dem Beamten zu versichern.
    »Also bezahl den Mann«, sagte ich.
    »Womit denn?« fragte Boots flüsternd.
    »Mit deinem Gewinn.«
    »Das sind nicht einmal zehn Tarsk«, zischte Boots.
    »Sieh in den Schalen deiner Bina und Brigella nach«, schlug ich vor.
    »Habe ich schon.«
    »Dann sieh noch einmal nach.«
    Er drehte sich um und ging, kam aber noch einmal zurück und wollte das Kupferkästchen aufheben, das neben dem Kaissa-Tisch stand.
    »Laß es stehen«, sagte ich.
    Er zuckte mit den Schultern, richtete sich wieder auf und verschwand.
    »Er wird zweifellos zurückkommen«, lächelte der Beamte.
    »Auf keinen Fall wird er aus der Stadt fliehen können«, sagte einer der Wächter.
    Ich bückte mich, hob das Kästchen auf und steckte drei Silbertarsk in den Schlitz. »Das deckt die Gebühren für drei Jahre«, sagte ich. Dann schob ich noch einen Silbertarsk hinein. »Das sollte reichen, um die anfallenden Zinsen zu bezahlen.«
    »Das ist mehr als genug«, sagte der Beamte.
    »Dieser Tarsk«, sagte ich und steckte die Münze in den Schlitz, »ist für den

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