GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
verkaufte. Das Sul ist ein großes, dickhäutiges, stärkehaltiges, gelbfleischiges Wurzelge mü se. Es ist auf dieser Welt sehr verbreitet und es gibt tausend Arten, es zuzubereiten. Es wird sogar an Sklaven verfüttert. Mir waren im Haus manchmal gekochte, mit Butter bestrichene, gesalzene Scheiben aus der Hand gefüttert worden. Wir hatten sie geliebt, so einfach sie waren. Ich hatte auf meinen Knien, mit hinter dem Rücken gefesselten Händen, ziemlich darum gebettelt. Manchmal wurden sie einfach zu uns auf den Boden geworfen und wir wanden uns auf dem Bauch und kämpften so um sie.
Dann ließen wir die hartnäckigen Schreie der beiden Frauen, die die Vorzüge ihrer Angebote priesen, hinter uns. Wir waren anders als solche Frauen, fürchtete ich, erheb lich anders.
Plötzlich erschreckte mich die Hand eines Mannes, die laut, aber nicht unfreundlich gegen die Seite unseres Wagens schlug. Er rief rau und derb etwas, das sich wie »Tastas« und »klebrige Bonbons« anhörte. Das sind übrigens keine Bonbons wie Stückchen von Lakritz oder Pfefferminz, sondern weiche, runde, saftige Süßigkeiten, meist mit einem Überzug aus Sirup oder anderen süßen Sachen, etwa wie ein Karamellapfel, aber viel kleiner und wie dieser auf einen Stiel gesteckt. Die Süßigkeit wird fertiggemacht und dann wird der Stiel von unten tief hineingesteckt. Danach kann sie gegessen werden. Weil die Süßigkeit durch den Stiel gut festgehalten werden kann, gibt es dabei nur wenig Kleckerei. Die Tastas können trotz ihrer Konsistenz genossen werden, wie man wollte, schnell oder langsam, in Bissen oder geschleckt. Sie wurden gewöhnlich in Parks, Stränden und Promenaden verkauft, beim Karneval, auf Ausstellungen und Messen und anderen populären Veranstaltungen wie Theatervorstellungen, Sing spielen, Rennen, Spielen und Kaissa-Wettbeweben. Sie sind besonders bei Kindern beliebt.
Ich hatte davon durch Ulrick im Haus gehört. Ich hatte mich gefragt, warum er uns zu unseren Unterrichtsstunden mit dem Ruf »Kommt, Tastas« gerufen hatte. Der Ausdruck wurde manchmal von Männern für Frauen wie uns verwendet. Es gab natürlich eine ganze Reihe von solchen Bezeichnungen für uns wie »Happen«, »Pudding« und »Bonbon«.
Als das Geräusch ertönte, das der Mann mit dem Schlag seiner Hand gegen unsere Wagenseite gemacht hatte und dazu noch sein schallender Ruf, war das so unerwartet und laut, dass einige der Mädchen sich unwillkürlich in ihren Ketten bewegt hatten. Ich war auch zusammengeschreckt. Wir zweifelten nicht daran, dass das da draußen ein starker Mann war, viel mächtiger als wir, und dass wir Sklavinnen waren. Ich hörte dann mit noch größerem Erschrecken, wie ein Stock brutal an die Wagenseite schlug. Danach hörte man den schrillen Schrei einer Frau. Es klang sehr hässlich. Ich konnte nicht alles verstehen, was sie schrie, doch es war bestimmt nicht schmeichelhaft. Unter anderem nannte sie uns »Sleen« und »Urts«. Ich wusste nicht, was Sleen sein könnten, aber ich wusste, was ein Urt war.
Als wir unsere Ausbildung begonnen und gerade gebrandet und in den Kragen gesteckt worden waren, wur den wir in einer der unteren Etagen des Hauses gehalten, einem feuchten, dunklen, kalten, modrigen Bereich, der aus vielen engen Korridoren und Zellen zu bestehen schien. Es gab dort feuchte, kalte Steinwände, Schatten und Wasser bassins und wir wurden in einer großen Gemeinschaftszelle in Ketten gelegt. In dieser Zelle lagerten wir auf feuchtem, auf den Steinfußboden geworfenem Stroh. Unsere Nahrung wurde uns aus Eimern hingeworfen, vielleicht war es Abfall, Reste von Mahlzeiten anderer, und wir durften beim Essen im Licht von zeitweise entzündeten Laternen unter Strafandrohung unsere Hände nicht benutzen. Wie wir bald entdeckten, waren wir nicht die einzigen Bewohner der Zelle. Oft huschten Urts, winzige, glatte, verstohlene Nagetiere, die in ihrer Vertrautheit mit diesem Ort besondere Privilegien zu genießen schienen, zur Nahrung, erreichten sie oft genug vor uns, schnappten sie vor unserer Nase weg und trippelten zurück in ihre Löcher und engen Spalten. Sie kamen auch nachts. Man konnte schlecht schlafen, wenn sie einen plötzlich über den Körper huschten. Manchmal wachte auch das eine oder andere Mädchen auf und schrie hysterisch wegen der Geräusche, der Bewegungen oder der Berührungen der kleinen Bestien in der Dunkelheit. Einige Mädchen wurden gebissen.
Wir mühten uns mächtig in unserem Unterricht, um für wert
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