Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
wir Sklavinnen, wir hatten das in unserer Ausbildung gelernt, und wir wollten auch Sklavinnen sein. Die Kenntnis, dass wir nicht in der Lage wären, selbst wenn wir das wollten, irgendwelche Unaufrichtigkeit dabei vor unseren Herren zu verbergen, war eine innere Befreiung. Sie bewirkte eine willkommene, gesunde psychologische Festigkeit in uns. Sie nahm uns auch die letzte Rechtfertigung, die unser Stolz und unsere Eitelkeit uns gelassen haben könnten, in unserem Sklaventum nicht vollkommen zu sein.
    Sicher forderte ein Herr manchmal den offenen Trotz oder die Rebellion eines Mädchens heraus, um es dann um so mehr zu genießen, sie zum perfekten Dienen zu zwingen, und zwar offensichtlich gegen ihren Willen. Auch wird er manchmal amüsiert die »geheime« Widerspenstigkeit eines Mädchens dulden, die doch durch ihre Spielchen, ihre durchsichtigen Vorbehalte, ihren angeblich sorgfältig verborgenen Widerstand in Wahrheit offensichtlich ist und sie in dem Glauben lassen, niemand wüsste davon oder ahnte es auch nur. Wenn er dessen dann überdrüssig ist, wird er ihr zu ihrem Entsetzen offenbaren, dass sie für ihn die ganze Zeit wie ein offenes Buch gewesen war. Sie kann dann die Entscheidung eines Sklavenmädchens treffen, entweder eine wahre Sklavin zu sein, eine uneingeschränkte Sklaven, oder zu sterben.
    »Sieh mir in die Augen.« befahl er.
    Ich tat es. Es war nicht leicht.
    »Ja«, stellte er befriedigt fest, »du bist eine Sklavin.«
    »Ja, Herr.«
    »Obwohl du dein Sklaventum bedauern oder dann und wann dagegen ankämpfen wirst«, sagte er, »bist du doch jetzt, tief in deinem Herzen, eine Sklavin.«
    »Ja, Herr.« sagte ich eingeschüchtert.
    »Du warst sogar schon auf der Erde eine Sklavin.« stellte er fest.
    »Aber eine heimliche Sklavin.« flüsterte ich.
    »Hier«, sagte er, »ist dein Sklaventum offenkundig.«
    »Ja, Herr.« stimmte ich zu.
    »Was war mit dir am Ende deines Verkaufs los?« erkundigte er sich. »Du wirktest plötzlich so unbeholfen, so schwerfällig, beinahe, als wärst du gelähmt.«
    »Ich weiß nicht«, antwortete ich, »vielleicht habe ich plötzlich gemerkt, was mit mir geschah, dass ich verkauft wurde.«
    »Aber eine Sklavin muss damit rechnen, verkauft zu werden.« hielt er mir entgegen.
    »Ja, Herr.«
    Er sah auf mich hinunter.
    »Ich war verängstigt, Herr.«
    »Hast du jetzt Angst?«
    »Ja, Herr.« gab ich zu.
    Soweit ich weiß, war ich zum ersten Mal seit meinem Verkauf in Markt von Semris bei ihm. Ich vermied es, ihm in die Augen zu sehen. Ich konnte seinen gewaltigen, behaarten Oberkörper sehen, den zwei Riemen kreuzten. Der große, herabhängende Schnauzbart ließ an einen Gelegenheitsarbeiter von fast träger Kraft denken. Die Narbe an der Seite seines Gesichts schien durch eine primitive Waffe verursacht worden zu sein, obwohl für eine Frau von der Erde ein solcher Kampf schwer vorstellbar war.
    Aus meiner Sicht erschien er eindeutig als ein Barbar. Er fand nichts dabei, Frauen zu besitzen. Sicher war aus seiner Sicht ich es, die verfeinerte Frau von der Erde, die auf dieser Welt als »Barbarin« zählte.
    Er war von einem Ort, der Torcadino genannt wurde, oder dort aus der Nähe gekommen, wo er billige Mädchen für seine Taverne kaufen wollte. Ich vermutete, dass aus irgendeinem Grund Frauen in dieser Gegend besonders billig waren. Er hatte auf seinem Weg zurück nach Brundisium in Markt von Semris Station gemacht und seine Mädchen über Nacht in Teibars Haus untergebracht. Den Abend hatte er in der Verkaufshalle verbracht und hatte mich dort gekauft. Soweit ich wusste, hatte er dort keine weiteren Käufe gemacht.
    »Gut«, sagte er befriedigt, »es ist gut für eine Sklavin, ihren Herrn zu fürchten.«
    »Ja, Herr.«
    Ich ließ meinen Kopf hängen. Was er gesagt hatte, war natürlich wahr. Eine Sklavin tat wirklich gut daran, ihren Herrn zu fürchten. Der Herr konnte mit ihr machen, was er wollte. Er hatte absolute und uneingeschränkte Macht über sie.
    Ich beobachtete seine Finger, die müßig über das Ende der Peitsche und ihren einzigen, dicken Riemen strichen und ihn zweimal um das Ende wickelten. Ich nehme an, ich müsste jeden goreanischen Herrn fürchten, sie sind so streng zu uns. Aber ich war auch sicher, dass ich diesen mehr als die meisten fürchten musste. Er war so groß und wie ein Tier, ein vielschichtiger Mann, spürte ich, aber einer, der in seiner Zielstrebigkeit einfach war.
    Sicher ist dieser Mangel an Selbstzweifeln und inneren Konflikten

Weitere Kostenlose Bücher