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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zugestimmt, sich euch zu ergeben!« rief Tulvinius.
    Aemilianus legte den Kopf zurück und schloß die Augen.
    »Die Übergabebedingungen«, rief Tulvinius. »Wir wollen die Bedingungen erfahren.«
    Der Mann auf der hohen Mauer hob die Hand; es war eine unscheinbare Geste.
    »Nein!« rief Tulvinius. Er trat zurück, die Hand mit dem weißen Tuch senkte sich. »Nein!«
    Zwei Armbrustschützen traten nach der Geste des Befehlshabers vor und legten an.
    »Nein!« schrie Tulvinius und wich weiter zurück.
    Die Armbrustbolzen schossen wie zwei metallene Vögel durch die Luft, man konnte das Sirren der Sehnen deutlich hören.
    »Schildwall!« rief ich. »Alle Männer mit Schilden zu mir! Bildet den Schildwall!«
    Männer eilten auf mich zu, hoben die Schilde und hielten sie so aneinander, daß sie sich an den Rändern überschnitten. Ich erzwang mir einen Weg zwischen den Männern und brachte ihre Schilde gewaltsam in die richtige Position. Um mich herum schlugen Armbrustbolzen ein. Tulvinius drehte sich um. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck voller Verzweiflung und Unglauben. Dann stürzte er zu Boden. Die beiden Armbrustbolzen ragten aus seiner Brust.
    »Zurück!« rief ich den schreienden Frauen und Kindern zu. »Drückt euch so dicht an die Mauer, wie es nur geht! Zurück! Zurück!«
    Aber viele flohen in unsere Richtung.
    Ein Soldat stürzte von der Mauer, einen Bolzen in der Brust, der nicht befiedert war. Ein Seitenblick verriet mir, daß mein junger Schützenfreund seine Waffe senkte.
    Geschosse regneten auf uns herab.
    Ich kommandierte Männer dazu ab, mit ihren Schilden die auf die Brücke zulaufenden Frauen und Kinder zu schützen.
    Mittlerweile hatten sich Hunderte von Schützen auf der Mauer versammelt. Aus der Brücke schienen Armbrustbolzen wie Gras zu sprießen. Viele der Schützen hatten offensichtlich den Befehl erhalten, die Brücke unter Beschuß zu nehmen und die Leute zwischen dem Wasser und der Mauer festzuhalten wie Schlachtvieh.
    Ich ging hinter dem Schildwall in die Hocke. »Bringt den Kommandanten im Schutz der Schilde rüber«, befahl ich.
    »Ich werde hierbleiben«, sagte Aemilianus.
    »Du wirst von dort weiterbefehlen«, sagte ich.
    »Ich werde hierbleiben!«
    Ich gab den Trägern ein Zeichen, die das zwischen zwei Speeren gespannte Netz anhoben. Aemilianus streckte die Hand nach mir aus, und ich ergriff sie. Die Träger wurden von vier Schildträgern von der Mauer abgeschirmt und eilten geduckt auf die Brücke zu.
    Die Frauen und Kinder, die sich an die Mauer drückten, hatten nichts von dem Beschuß zu befürchten. Es war nicht möglich, sie von der Brustwehr aus zu treffen.
    Ich sah in die Höhe. Der Befehlshaber war verschwunden.
    Nach kurzem Überlegen schickte ich Männer einzeln und in Gruppen aus dem Schildwall heraus, um Frauen und Kinder auf die Brücke zu holen. Sobald sie Erfolg hatten, eilten sie wieder zurück, um noch mehr Leute in die zeitweilige Sicherheit des Schutzwalls zu holen.
    Oben auf der Mauer ertönten Wutschreie.
    Der junge Armbrustschütze huschte im Schutz eines Schildes, der von seinem Freund gehalten wurde, über die Brücke und sammelte Bolzen auf. Es waren prächtige, von Metallarbeitern gefertigte Geschosse, nicht angespitzte oder stumpfe Stöcke, die man nur dazu gebrauchen konnte, um Vögel zu betäuben. Er teilte sie an seine Kameraden aus, vergaß aber nicht, selbst welche zu behalten. Er war jung, aber seine Treffsicherheit war zum Fürchten. Er war in Hunderten von Angriffen auf die Mauer geschult worden.
    Nun warfen einige der Cosianer Steine und Dachschindeln in die Tiefe.
    Einer kippte plötzlich zurück, die Hände um einen Bolzen geklammert, der aus seinem Kinn ragte. Die Innenseite des Helmes hatte verhindert, daß das Geschoß seinen Kopf durchschlug.
    Der junge Schütze legte den nächsten Bolzen in seine gespannte Armbrust ein.
    Ich schickte noch ein paar Männer los, um die sich zusammenkauernden Zivilisten zu schützen, bevor man sie von der Mauer wegbringen konnte, aber es nutzte nicht viel.
    Viele flohen blindlings in Richtung Brücke und wurden niedergeschossen, bevor sie unseren Schildwall erreichten.
    »Bleibt an der Mauer!« rief ich. Mein Blick fiel auf einen Cosianer, der einen Stein über den Kopf hielt. Er wurde angeschossen und verschwand von der Brustwehr.
    Der junge Armbrustschütze lud nach.
    »Es ist schwerer für sie, als ihnen lieb sein kann«, sagte ein Soldat.
    »Sie werden jeden Moment aus dem Tor strömen«, meinte sein

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