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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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etwas Derartiges brauchen, ist es dann nicht besser, ihnen zu sagen, daß die Illusionen die Realität darstellen, die Lügen die Wahrheit sind? Und wenn es viele nach solchen Dingen verlangte, war es dann ein Wunder, daß sich Menschen fanden, die ihnen diese Ware verkauften, vielleicht sogar aus aufrichtigen Beweggründen?
    Ich dachte darüber nach. Im Gegensatz zu Marcus kannte ich viele Gesellschaftsformen, die unnatürlich waren, die den falschen, auf Mythen und Lüge basierenden Weg eingeschlagen hatten. Vielleicht mißbilligte Marcus die Erleuchteten deshalb so sehr. In seiner Welt erschienen sie ihm als Anomalie, als sinnlos und gefährlich.
    »Glaubst du an die Priesterkönige?« fragte Marcus.
    »Aber sicher.«
    »Ich nicht.«
    »Das ist deine Angelegenheit.«
    »Aber wie sollen wir dann die Waffengesetze oder den Flammentod erklären?«
    »Das dürfte doch wohl eher dein Problem sein«, erwiderte ich, »da ich ihre Existenz akzeptiere.«
    »Etwas existiert«, sagte er, »aber es sind keine Priesterkönige.«
    »Das ist ein interessanter Gedanke.«
    »Sie gebieten eben nur über die Macht der Priesterkönige.«
    »Noch ein interessanter Gedanke«, sagte ich. »Aber wenn sie über die Macht von Priesterkönigen gebieten, warum sie dann nicht auch Priesterkönige nennen?«
    »Glaubst du, es würde sie stören, wenn ich es nicht tue?«
    »Vermutlich nicht.« Es verhielt sich tatsächlich so; solange sich die Menschen an die Gesetze der Priesterkönige hielten, ließen die sie tun, wonach ihnen der Sinn stand. Die Hauptsorge der Priesterkönige bestand offenbar darin, so wenig wie nur möglich mit den Menschen zu tun zu haben. Dafür hatte ich immer großes Verständnis gehabt.
    »Aber wie sieht die Beziehung der Erleuchteten zu den Priesterkönigen aus, falls es sie gibt?« fragte er.
    »Meiner Meinung nach dürfte sie, vorausgesetzt sie existieren, eher schwach ausgeprägt sein.«
    »Du glaubst also nicht, daß die Priesterkönige ständig engen Kontakt zu den Erleuchteten pflegen?«
    »Würdest du gern in engem Kontakt mit den Erleuchteten stehen?« fragte ich ihn.
    »Mit Sicherheit nicht.«
    »Siehst du.«
    Ein Bäcker ging vorbei und musterte uns mit furchtlosem Blick. »Sieh dir den an!« sagte Marcus.
    »Das ist doch nur ein Mann.«
    »Er geht aufrecht und voller Stolz daher.«
    »Er wird nicht mehr stolz sein, wenn ihn erst einmal eine cosische Patrouille verprügelt hat«, meinte ich.
    »Wie dem auch sei«, sagte Marcus, »die Macht der Erleuchteten hat deutlich abgenommen.«
    »Zumindest im Augenblick.«
    »Im Augenblick?«
    »Sollten die Bürger wieder verwirrt und ängstlich werden«, sagte ich, »sollten sie wieder anfangen zu jammern und nach einer Führung verlangen, werden auch wieder die weißen Gewänder auf der Straße zu sehen sein.«
    »Als Leitbilder braucht man die Erleuchteten unbedingt.«
    »Das ist wahr.« Es konnte auch eine Kaste, der Staat oder ein Führer sein.
    »Die Erleuchteten hätten der Kern einer Widerstandsbewegung gegen Cos sein können«, sagte Marcus.
    »Cos hat schon dafür gesorgt, daß es nicht dazu kam, und zwar mit Geschenken und Opfergaben.«
    »Damit sie ihre Passivität und Resignation predigten?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Aber verringere die Opfergaben, bedrohe ihre Schätze, stelle ihre Macht in Frage, und es wird nicht lange dauern, bis sie ihren Patriotismus wiederentdeckt haben.«
    »Cos ist sehr gerissen«, sagte Marcus.
    »Allerdings.«
    »Ich hasse die Erleuchteten!«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Ich verabscheue sie.«
    »Vielleicht kannst du dich ja bloß nicht dazu überwinden, dich an Unehrlichkeit zu erfreuen und blanken Schwindel und Heuchelei zu feiern.«
    »Sollte die Erklärung dafür so einfach sein?«
    »Wer weiß.«
    »Ich habe meine Grenzen«, stellte Marcus bestimmt fest.
    »Wer hat die nicht.«
    »Und doch ist die Welt sehr geheimnisvoll.«
    »Das ist wahr.«
    »Was ist nur ihre Natur?«
    Ich sagte: »Ich bin sicher, daß ich das nicht weiß.«
    Plötzlich schlug er sich mit der geballten Faust in die Hand. Es mußte weh getan haben. Ein Passant drehte sich um, sah ihn an und ging dann weiter. »Aber ich bin hier!« rief Marcus aus und betrachtete die Straße, die Gebäude, die Bäume, die Springbrunnen und den Himmel. »Und hier lebe ich!«
    »Das halte ich für einen vernünftigen Gedanken«, erwiderte ich.
    »Tarl, ich habe diese Unterhaltung sehr genossen«, sagte er. »Sie hat mir viel bedeutet.«
    »Ich habe nicht das

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