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Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Titel: Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erobern«, erklärte Aberian sein Handeln.
    Dann machte er einen Schritt auf Gorian zu, streckte erneut die Hand aus, so als wollte er den Schüler berühren. Gorian spürte die starke magische Kraft, die sich in Aberian sammelte, und dies, ohne dass seine Augen schwarz wurden. Er war offenbar in der Lage, dieses äußere Zeichen innerer Sammlung zu unterdrücken.
    Gorian wich zurück und hob abwehrend das Schwert. Die Spitze war auf Aberian gerichtet, woraufhin die drei weiteren, dem jungen Schüler bisher unbekannten Schattenmeister sofort wieder die Hände an die Griffe ihrer Klingen legten.
    »Nein«, erkannte Gorian mit absoluter Klarheit. »Ihr seid ein Lügner!«
    »Dein Geist ist verwirrt. Enttäusche die Hoffnungen nicht, die der Orden in dich setzt!«
    »Ihr seid der Verräter und habt den Bannstein-Zauber aufgehoben«, war Gorian jedoch überzeugt. »Die Gelegenheit hattet Ihr dazu – und das Wissen und die nötige magische Kraft auch!«
    »Das ist Unsinn, Gorian!«
    »Meister Rhaawaan war es, der Euch auf die Schliche kam. Ich weiß, dass ein guter Seher zu erkennen vermag, wessen Finger einen Gegenstand berührten. Er muss schon länger einen Verdacht gehegt haben, und vielleicht beobachtete er genau wie ich Eure allzu häufigen Schattenpfadgänge in den Norden. Und dann fand er das Buch, welches Ihr gerade praktischerweise vernichtet habt. Die Asche wird man keinem noch so guten Seher mehr zur Prüfung vorlegen können. Ihr seid zurückgekehrt und habt Meister Rhaawaan umgebracht!«
    »Morygor manipuliert mit seinen finsteren Mächten deine Gedanken«, behauptete Aberian.
    »Nein, die waren nie so klar wie in diesem Moment.« Gorian spürte die Unsicherheit seines Gegenübers. Auch wenn dieser sich viel besser abzuschirmen vermochte als die meisten anderen Ordensmeister, so konnte Gorian doch die Schwankungen seiner Aura erkennen. Die äußere Fassade des Hochmeisters konnte ihn nicht täuschen, innerlich war Aberian extrem aufgewühlt.
    »Was hat Morygor Euch versprochen, Aberian? Meister Damaraan hat mir davon erzählt, welche Angebote er jenen unterbreitet, von deren Diensten er sich einen Vorteil verspricht. Ewiges Leben? Erkenntnis? Macht? Oder alles zusammen? Oder hat er Euch eingeredet, dass ohnehin alles verloren ist, weil der Verlauf der Schicksalslinien bereits feststeht?«
    »Wenn es so wäre, warum hätte ich dich dann am Leben lassen sollen?«, fragte Aberian. »Schließlich weißt du selbst, dass sich Morygor nichts sehnlicher wünscht als deinen Tod.«
    »Ja, aber es ist für ihn nicht gleichgültig, wann, wo und durch wen ich sterbe«, entgegnete Gorian. »Eure Hand ist es offenbar nicht, durch die ich den Tod finden soll.«
    In diesem Moment bemerkte Gorian eine Bewegung. Einer der drei anderen Schattenmeister riss einen Dolch unter dem dunklen Umhang hervor und schleuderte ihn mit einem Kraftschrei.
    Gorian stieß ebenfalls einen Kraftschrei aus und wehrte den Dolch blitzartig mit dem Schwert ab, sodass er Aberian in die Brust fuhr.
    Der Hochmeister hatte bereits sein Schwert zum Schlag erhoben. Nun taumelte er zurück. Funken sprühten aus dem Dolch in seiner Brust, und Gorian spürte die flackernde Schwäche von Aberians Kraft. Der Dolch war mit einem Gift getränkt, das die Magie schwächte.
    Gorian wich dem Schwertstreich eines der drei Schattenmeister aus, parierte und schlug ihm den Kopf ab, während er gleichzeitig den Rächer aus der Gürtelscheide riss und einem der anderen beiden Schattenmeister damit den Hals durchbohrte. Dieser begann sich in schwarzen Rauch aufzulösen, um über die Schattenpfade zu fliehen, und als er seine Substanz verlor, klirrte der Rächer blutverschmiert zu Boden. Die winzigen kleinen Teilchen, zu denen der Schattenmeister zerfiel, drangen durch die Wand. Aber seine Kraft reichte nicht mehr, sich gänzlich in jene Zwischenwelt zu begeben, in denen die Schattenpfade existierten. Auf der anderen Seite der Mauer, außerhalb der Burg, verstofflichte er wieder und fiel mit einem Schrei in die Tiefe, wo er mit einem dumpfen Laut aufschlug.
    Der dritte Schattenmeister kam nicht mehr dazu, Gorian anzugreifen, denn etwas wie ein Stein flog durch eines der verglasten Fenster.
    Es war Ar-Don!
    Der Gargoyle riss den Schattenmeister zu Boden und zerfetzte ihm mit seinen Klauen die Kehle. Das Blut spritzte bis zur Decke, während sich der Schattenmeister noch aufzulösen versuchte, was ihm nur zum Teil gelang. Dann starb er, und als seine Bewegungen für immer

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